In dem letzten Teil unserer Influencer-Serie geht es um die Umsetzung einer Influencer-Kampagne. Du hast bereits die Ziele deiner Influencer-Marketing-Maßnahme definiert und die passenden Influencer gefunden? Dann stellt sich jetzt die Frage: Wie geht es weiter? Das erfährst du in diesem Artikel.

Was gehört auf die Packliste?

Das Ziel und die Reisegruppe deiner Abenteuer-Reise stehen also fest (falls nicht, kannst du dich in unseren ersten beiden Blogartikeln über die Ziele von Influencer-Marketing und über die passende Influencer-Auswahl schlau machen). Im nächsten Schritt müssen wir festlegen, wer was in seinem Koffer packt und mit in den Urlaub nimmt. Nur, wenn an alles Wichtige gedacht ist, kann die Reisegruppe einen tollen und stressfreien Urlaub genießen. So sieht die Packliste zum Abhaken im Detail aus:

  • Erstelle einen konkreten Zeitplan und kommuniziere das Timing. Wann soll der Influencer den Content auf seinem Profil veröffentlichen? Wann muss der Inhalt ggf. im Vorfeld zur Freigabe abgegeben werden? Spreche die nächsten Schritte rechtzeitig mit dem Influencer ab. Schließlich muss jeder wissen, wann er etwas für die Abenteuer-Reise besorgen muss.
  • Erstelle ein Briefing. Der Influencer muss wissen, was zu tun ist. Teile es ihm am besten schriftlich mit.

Folgende Punkte sollten im Briefing festgehalten werden:

  • Um welches Produkt/Marke/Dienstleistung handelt es sich?
    • Was für eine Leistung wird gebucht? Jeweils ein Feed-Post auf Instagram und Facebook oder zwei Stories mit je fünf Sequenzen und Verlinkung zum Online-Shop?
    • Wie soll der Content grob aussehen? Welche Markenbotschaft soll an die Community gesendet werden?
    • Aber Achtung: Influencer lassen sich nicht gerne vorschreiben, was sie sagen sollen. Das ist auch ihr gutes Recht, schließlich kennen sie ihre Community am besten. Mit ihrem eigenen Content sind die Influencer zu Influencern geworden. Und dafür lieben und schätzen die Follower sie! Habe stets im Hinterkopf: Uns persönlich müssen die Posts und Stories nicht gefallen, sondern der Community, die hinter dem Influencer steckt. Das ist letztendlich die Zielgruppe, die wir erreichen wollen. Es steht außer Frage, dass die Qualität stimmen muss, aber am Ende hat die Zielgruppe den Content als für sich relevant und glaubwürdig einzustufen.
  • Halte die Rahmenbedingungen einer Zusammenarbeit vertraglich fest. Wir als Agentur dürfen an dieser Stelle keine Rechtsberatung durchführen, aber eines steht fest: Gibt es eine vertragliche Vereinbarung, die beide Seiten unterschreiben, sind alle auf der sicheren Seite. Falls eine Leistung nicht erbracht wird, kann diese im Nachhinein eingefordert werden. Zudem können in einem Vertrag die Nutzungsrechte geklärt werden. Nicht vergessen: Nutzungsrechte werden meistens on top vergütet.
  • Verlängere den Influencer-Content auf deine eigenen Kanäle und plane diese in deinem Social-Media-Redaktionsplan ein.

Was kann jetzt schon schiefgehen? Fails

Es ist zwar schon ein paar Jahre her und die meisten Beiträge sind auf den Kanälen der Influencer nicht mehr sichtbar, aber das Internet vergisst bekanntlich nicht: Die Rede ist von der Influencer-Kampagne der Waschmittelmarke Coral, die leider alles andere als Authentizität ausgedrückt hat. Klar, wer geht nicht mit seinem Waschmittel eine Fahrradtour machen? Oder kuschelt am Sonntagmorgen mit seinem Partner und Waschmittel im Bett?

Influencer posieren mit Waschmittel Coral
Old but Gold: Influencer-Kampagne von der Waschmittelmarke Coral #coralliebtdeinekleidung / Bildnachweis: meedia.de 2017
Instagram-Beitrag von Julia Vogel zum Thema Kuscheln mit Waschmittel
So gemütlich: Kuscheln mit Waschmittel / Bildnachweis: Instagramprofil von @julesvogel ­

Suboptimal ist es natürlich auch, wenn der Influencer-Content gar nicht zur aktuellen Jahreszeit passt. In diesem Beispiel von Oral-B steht „strahlen im dunklen Winter“ und auf dem Bild ist eine junge Frau am Meer in Strandkleidung zu sehen. Abgesehen natürlich davon, dass der Inhalt alles andere als glaubwürdig ist. Keiner nutzt seine Zahnbürste am Pool. Kommt auch bei der Community nicht an: „Ich häng auch des Öfteren am Strand ab und halte meine Zahnbürste lässig in der Hand.“

Instagram-Beitrag von Influencerin Caroline Einhoff für OralB
Influencerin Caroline Einhoff für OralB / Bildnachweis: Instagramprofil von @oralb_de

Das Learning aus den Fails

Du kannst noch so große „Promi-Influencer“ für deine Influencer-Marketing Maßnahme buchen, solange der Content nicht

  • authentisch,
  • nahbar und
  • transparent ist,

wird die Community die gesendete Markenbotschaft nicht annehmen. Und dann wirkt es nur noch wie schlecht gemachte Werbung. Damit deine Influencer-Kampagnen rundlaufen, müssen von Beginn an die Rahmenbedingungen stimmen. Und das beginnt nicht erst bei der Packliste des Koffers.

Checkliste Influencer-Marketing: So wird es ein Match made in heaven!

1. Frage: Müssen es immer die ganz großen Influencer sein?

Nein! Qualität geht vor Quantität: Die Inhalte müssen hochwertig sein und zur Marke passen. Eine hohe Anzahl an Followern zeugt nicht gleich von Erfolg. Hohe Streuverluste bei Mega- oder Makro-Influencern können eintreten, da die Zielgruppe meist breit gestreut ist.

2. Passt die Community hinter dem Influencer zu meiner Marke?

Denn die ist die Zielgruppe, die das Produkt kaufen soll.

3. Sind Fake-Follower dabei?

Schau dir die Follower des Influencers genau an: Wer kommentiert? Wer folgt? Erste Indizien für Fake-Profile können sein, wenn die Accounts keine Profilbilder haben, selbst nicht vernetzt sind und aus einem für die Zielgruppe untypischen Land kommen.

4. Sind die Follower aktiv?

Checke im Vorfeld die Interaktionsrate des Influencers. Kommentieren und liken die User die Beiträge überhaupt? Nichts ist unbrauchbarer als eine inaktive, stille Community.

5. Passt der Influencer zur Kampagne?

Es mag durchaus sein, dass der ausgewählte Influencer generell zur Marke passt, aber trifft dies auch auf das zu promotende Produkt/Dienstleistung zu? Wenn nicht, Finger weg und für die nächste Aktion merken.

Mein Tipp zum Schluss: Denke Influencer-Marketing langfristig!

Eine Zusammenarbeit mit einem Influencer sollte immer als langfristige Maßnahme angesehen werden. Je öfter ihr zusammenarbeitet, desto größer die Glaubwürdigkeit. Zudem profitiert ihr von einer „freundschaftlichen“ Geschäftsbeziehung: Wenn etwas nicht nach Plan laufen sollte, ist der Influencer bestimmt gewillt, die Story neu zu produzieren, ohne dafür eine Nachvergütung zu verlangen.

Webinar-Tipp

Wenn ihr mehr über Influencer-Marketing wissen wollt, dann nehmt gern an unserem kostenlosen Webinar am 17.11.21 von 10 bis 11 Uhr teil. Adrienne Becker und ich zeigen euch, wie ihr mit Influencer-Marketing eure Zielgruppe verjüngen, neue Kunden erreichen und eure Markenbekanntheit steigern könnt. Mehr Infos und Anmeldung für das Webinar Influencer-Marketing

Und jetzt: Viel Spaß auf der Abenteuer-Reise Influencer-Marketing!

Sarah


Kostenlose Online-Marketing-Webinare

Wir bieten jede Woche kostenlos zwei Webinare an. Alle Themen und die nächsten Termine findet ihr auf: web-netz.de/webinare.


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