Wer bisher eher auf klassische Marketing-Maßnahmen gesetzt hat, steht dem Influencer-Marketing eventuell noch skeptisch gegenüber. Die Komfortzone verlassen und sich neuen Herausforderungen stellen ist immer aufregend. Wie bei einer Abenteuerreise steht und fällt der Erfolg von Influencer-Marketing damit, wer einen begleitet. Mit den richtigen Partnern an der Seite kann (fast) nichts mehr schiefgehen. Doch wie finde ich diese? Das verraten wir dir im zweiten Abschnitt unserer dreiteiligen Reise ins Abenteuer Influencer-Marketing.

Kleine Influencer oder Star-Influencer – was ist die richtige Wahl?

Ein Paar mit Hund in einem Van
It´s a match! Bei dieser Reise ist offensichtlich die passende Begleitung dabei. Bildnachweis: ViewApart | istockphoto.com

Fragst du dich noch, ob Influencer-Marketing überhaupt das Richtige für dich ist? Dann hast du vielleicht noch nicht den ersten Teil „Auf geht die Reise – Abenteuer Influencer-Marketing“ gelesen. So, das wäre geklärt.

Nun stellt sich also die große Frage: Mit wem solltest du dich in das Abenteuer Influencer-Marketing wagen? Hier ist von bis für jeden etwas dabei! Nano-, Mikro-, Makro oder doch Mega-Influencer? Die Auswahl ist groß. Wir geben dir eine Orientierungshilfe.

Orientierungshilfe für die Auswahl von Influencern
Orientierungshilfe Influencer: Ob Nano-, Mikro-, Makro- oder Mega-Influencer die richtige Wahl ist, hängt von deinem Ziel ab.
Tabelle: web-netz

Wie groß das Profil deiner Reisebegleitung sein sollte, hängt ganz stark von deinem Ziel ab:

Möchtest du möglichst eine sehr hohe Reichweite generieren?

  • Dann bist du mit Makro- oder Mega-Influencern gut beraten, da diese sich durch eine hohe Anzahl Follower auszeichnen.

Möchtest du über die Influencer eine sehr loyale Community erreichen?

  • Dann solltest du eher auf Nano- oder Mikro-Influencer setzen. Diese haben zwar weniger Follower, dafür ist die Engagement-Rate aber häufig deutlich höher und die Fans setzen sich intensiver mit den Inhalten auseinander, weil sie eine stärkere Verbindung zur Person hinter dem Profil verspüren.  

Möchtest du die Zielgruppe erreichen, die du ohnehin schon ansprichst oder möchtest du eine völlig neue Zielgruppe erschließen?

  • Auch davon hängt ab, mit wem eine Zusammenarbeit sinnvoll ist. Behalte dabei im Hinterkopf, dass es in erster Linie von Bedeutung ist, wie die Follower der Influencer aufgestellt sind.

 „Ob sehr große oder eher kleinere Profile geeignet sind, hängt ganz stark von deinen Zielen ab.“

Wenn du zum Beispiel ein Produkt für Kleinkinder promoten möchtest, ist eine sehr junge, kinderlose Studentin, die auf ihrem Profil hauptsächlich Outfits zeigt, nicht die beste Wahl, weil der Großteil der Follower mit hoher Wahrscheinlichkeit ähnliche Interessen und Lebensumstände hat. Wenn du jedoch eine Modemarke bekannter machen möchtest, die in einer älteren Zielgruppe ein gutes Standing hat, nun aber eine Linie für junge Menschen herausgebracht hat, kann das Profil der Studentin genau das richtige sein und genau diese Modebloggerin die perfekte Reisebegleitung darstellen.

Influencer-Koop mit Gold-Effekt: Beispiel Annemarie Börlind

Das vielleicht bekannteste und aktuellste Beispiel ist die Verjüngungskur der Naturkosmetikmarke Annemarie Börlind. Börlind hat mit der Beauty-Influencerin Farina Opuka alias @novalanalove (1,5 Mio. Abonnenten bei Instagram und damit eine Mega Influencerin) ein Anti-Aging-Produkt gelauncht. Die goldenen Augenpads mit Glitzereffekt waren innerhalb von nur sieben Wochen komplett ausverkauft. Die Zielgruppe der Traditionsmarke ist im Durchschnitt 51 Jahre alt. Durch die Kooperation konnten ganz neue Alterssegmente angesprochen und Neukunden erreicht werden. Mit der Kampagne hat Annemarie Börlind x Nova Lana Love by Farina den Deutschen Preis für Onlinekommunikation (DPOK) in der Kategorie „Influencer Communications“ gewonnen und wurde für den Marken Award 2021 für die beste digitale Markenführung nominiert.

Kampagne von Annemarie Börlind mit Nova Lana Love by Farina
Dieser Effekt ist Gold wert: Die goldenen Augenpads wurden an 300 Influencer-Kolleginnen versendet. Dies führte zu 271 unbezahlten Erwähnungen bei Instagram mit einer Reichweite von rund 5,2 Millionen Kontakten. Für die Social-Media-Maßnahmen (Shared, Owned und Earned) investierte Annemarie Börlind nur einen niedrigen fünfstelligen Betrag.
Bildnachweis: Annemarie Börlind

Wo finde ich die passenden Influencer?

Mittlerweile gibt es viele Tools, die die Recherche von Influencern erleichtern können. Meist bieten diese auch eine kostenfreie Version an – die Funktionen und Suchkriterien sind dann aber häufig eingeschränkt.

Aushang Influencer gesucht
Wie suchst du am besten nach Influencern?
Bildnachweis: csfotoimages | istockphoto.com

Aber auch auf eigene Faust kannst du gute Kooperationspartner finden, mit denen du das Reiseziel sicher erreicht.

So findest du passende Influencer:

  1. Scanne Hashtags ab: Schau dir Hashtags an, die zu deiner Kampagne, deinen Werten, deinem Produkt oder deinem Unternehmen passen und checke, wer dazu postet.
  • Folgst du jemandem, der/die thematisch passen würde? Dann schau mal nach, wem die Person folgt oder wer dir noch vorgeschlagen wird, weil du ihr folgst. So kannst du dir einen guten Überblick verschaffen.
  • Beziehe deine Community mit ein. Starte eine Umfrage über den Fragesticker in den Stories oder als Kommentar unter einem Beitrag und lass dir so Influencer vorschlagen.
  • Sprich mit Freunden, Bekannten oder frag deine Kollegen. Die kleine und schnelle Art der Marktforschung. 😉 Wem folgen sie? Fällt ihnen jemand ein, der für deine Kampagne geeignet wäre?

Auswahlkriterien

Ein Mann mit Handy auf einem Berg
Was du vor Reisebeginn prüfen solltest: Insights, thematische Passgenauigkeit, Authentizität der Inhalte, Häufigkeit der Produktplatzierungen und vorherige Koop-Partner.
Bildnachweis: Everste | istockphoto.com

Neben der Größe der Profile gibt es noch andere wichtige Kriterien, die darüber entscheiden, ob die ausgewählten Influencer ein gutes Match sind. Wie im echten Leben kann es zu Problemen führen, wenn die Ansprüche an eine Reise unterschiedlich sind, die Budgetvorstellungen nicht übereinstimmen oder eine Person nur am Pool liegen möchte, während die andere am liebsten nonstop auf Tour ist.

Bevor es zu einer Zusammenarbeit mit Influencern kommt:


Lass dir auf jeden Fall die Insights zeigen. Wie ist die Interaktionsrate? Woher kommen die Follower? Wie oft werden die Stories geschaut?

Achte gut darauf, ob der Inhalt des Profils wirklich thematisch zu deiner Kampagne oder deinem Produkt passt. Sind die Inhalte authentisch oder wird das Profil für Werbung jeglicher Art genutzt? Wenn es häufig Produktplatzierungen für die verschiedensten Dinge gibt, wird die Werbung schnell unglaubwürdig.

Kontrolliere, welche Kooperationen es in der Vergangenheit gab. Wurde schon mit Mitbewerbern zusammengearbeitet? Oder sogar mit Unternehmen, die völlig entgegen deiner Firmenphilosophie stehen? Dann ist eine Zusammenarbeit nicht empfehlenswert.

Bei der Auswahl deiner Reisegruppe solltest du bedenken, dass es immer sein kann, dass jemand in letzter Minute abspringt, krank wird oder einfach gar nicht erst am vereinbarten Treffpunkt auftaucht. Dieses Risiko geht man immer ein, wenn man sich mit Fremden in ein Abenteuer stürzt. Stelle daher sicher, dass du eine Liste mit Nachrückern parat hast und im Notfall schnell für Ersatz sorgen kannst.

Reisegruppe am Flughafen
Diese Reisegruppe hat den Check durchlaufen und ist startklar!
Bildnachweis: YakobchukOlena | istockphoto.com

Wie geht es weiter?

Das Ziel und die Reisegruppe stehen fest? Super. Doch wie geht es jetzt weiter?

  • Was gehört auf die Packliste?
  • Wer hat welche Aufgaben?
  • Welche rechtlichen Fragen gilt es vorab zu klären?

Das erklären wir dir im dritten und letzten Teil unseres Influencer-Abenteuers!

Stay tuned.

Isabell


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