„Viele von euch haben mich gefragt…“ – ein Satz, den wir in der Influencer-Welt nur allzu oft hören. Sind wir mal ehrlich, wenn ein Creator mit solch einer Einleitung startet, ist uns als Community klar, dass in den meisten Fällen eine Werbekooperation dahintersteckt. Das ist keinesfalls ein Vorwurf und ich würde natürlich niemals bestreiten, dass die Community dem Influencer tatsächlich die in dem Moment passenden Fragen zuspielt. Und wenn die Kooperation nahtlos zum üblichen Content und der gewohnten Ansprache des Accounts passt, kann dies durchaus eine gelungene Einleitung für eine Zusammenarbeit sein.

ABER (!) hier stoßen wir auf den Knackpunkt jeder erfolgreichen Influencer-Kooperation: Der Brand-Fit muss stimmen. Das bedeutet: Werte und Botschaften der Marke sollten mit denen des Influencers übereinstimmen. Denn nur so kann eine Kooperation authentisch wirken und sowohl für die Marke als auch für den Influencer nachhaltig erfolgreich sein.

So, jetzt mal Klartext: Dass man Influencer-Marketing im Jahr 2023 als Unternehmen auf jeden Fall auf dem Schirm haben sollte, brauche ich euch nicht mehr erzählen. Doch mit dieser Erkenntnis beginnt die eigentliche Herausforderung. In der Social-Media-Welt, mit einer Flut an Content und Creatorn, ist es nicht einfach, den perfekten Kooperationspartner zu finden. Wie also navigiert man durch diesen Dschungel, um den Influencer zu finden, der nicht nur Reichweite bietet, sondern auch wirklich zur Marke passt?

Darum solltest du als Unternehmen spätestens jetzt mit Influencer Marketing starten!

In einer Welt, in der deine Zielgruppe mit Produkten und Informationen überflutet wird, hast du als Marke eigentlich nur eine Chance, potenzielle Neukunden von deinem Produkt nachhaltig zu überzeugen: Vertrauen.

In meinem letzten Blogartikel Wie Social Search das Suchverhalten auf Social Media revolutioniert habe ich kurz angeschnitten, wie vor allem die Gen Z heute die Produktsuche und –bewertung angeht. Reviews, Produkttests, Erfahrungen: User vertrauen realen Personen, die das Produkt getestet haben und es weiterempfehlen, immer mehr als der direkten Kommunikation der Marke.

Bei Influencern ist das so ein Ding: Jeder weiß, dass sie Kooperationen eingehen und sie für einige der Empfehlungen eine Gegenleistung des jeweiligen Unternehmens erhalten. Dennoch besitzen Influencer noch immer eine große Vorbild-Funktion sowie das Vertrauen ihrer Community.

Für dich als Marke bedeutet das: Du kannst Influencer als Verbindung zwischen Unternehmen und Community verwenden. Genau aus diesem Grund ist die Branche 2023 schätzungsweise schon mehr als 20 Milliarden USD schwer – Tendenz steigend!

Bevor du jetzt losgehst und die nächsten 5 Kampagnenideen pitchst, dürfen wir allerdings einen Punkt nicht vergessen: Auch bei dieser Form des Marketings werden Informationen, wie überall im Internet, von den Zielgruppen inzwischen stärker hinterfragt und Influencer-Content kritischer betrachtet. Die Masse an werblichem Content lässt User an der Authentizität ihrer Internet-Idole zweifeln und im letzten Jahr mussten einige Influencer viel Kritik von ihren Followern einstecken.

Damit Influencer-Marketing den gewünschten Effekt bringt und der gebrandete Content trotz Werbecharakter authentisch wirkt, ist die strategische Auswahl der Creator unerlässlich!

Screenshot eines Instagram Posts: Schmuck wird plakativ gezeigt.
Statt plakativer Produktplatzierung…Quelle: lizkaeber für purelei / Instagram
Screenshot eines Instagram Reels: Eine weibliche Hand mit Ringen und Armband vor einem Brunnen.
…USP & Anwendung zeigen (wasserfester Schmuck) Quelle: lea & purelei / Instagram
Screenshot eines Instagram Reels: Eine badende Frau mit Schmuck an den Händen.
Quelle: janina_zeitler & purelei / Instagram
Screenshot eines Instagram Reels: Eine glückliche Frau zeigt einen goldenen Ring an der Hand. Beschriftung: "girls wo wear gold jewelry".
…oder ein Storytelling aufbauen, …
Screenshot eines Instagram Reels: Eine genervt wirkende Frau mit verschränkten Armen. Beschriftung: "vs. Silver".
…das relatable ist! Quelle: liv.yah und purelei auf Instagram

So findest du den richtigen Influencer: 5 Must-Do Hacks

Quelle: iStock/ Damir Khabirov

1. Lass dich nicht von Followerzahlen blenden!

Größer ist nicht immer besser! Ja, die Mega-Influencer wirken auf den ersten Blick als Kooperationspartner wie das Non-Plus-Ultra. Ich möchte auch nicht abstreiten, dass Novalanalove, Ana Johnson und Co. einen großen Einfluss auf das Kaufverhalten ihrer Community haben. Grundsätzlich können wir aber davon ausgehen, dass die millionenschweren Profile durchschnittlich nur knapp 10% ihrer Follower mit ihrem Content erreichen.  Je größer das Profil, desto kleiner ist inzwischen meistens die Netto-Reichweite.

Daher empfehle ich jedem Unternehmen, das nicht überdurchschnittlich viel Budget für Influencer zur Verfügung hat, mit Creatorn aus dem Mikro- bis Makro-Bereich (mehr dazu in diesem Blogartikel) zusammenzuarbeiten. Hier sind die Streuverluste meist nicht so ausschlaggebend und hinter den Likes und Kommentaren auf dem Account steckt in den meisten Fällen eine aktive, loyale sowie konsistente Community.

2. It’s a match: Vergleiche die Zielgruppe des Creators mit deiner!

Wer steckt hinter deinen Kunden und wen wünschst du dir als potenziellen Neukunden? Diese Fragen solltest du dir vor der Zusammenarbeit mit Influencern stellen. Wenn wir am Ende einer Kooperation 200k User mit dem Content des Creators erreicht haben ist das zwar ganz nett, es wird aber offensichtlich erst rentabel, wenn diese Nutzer sich auch für unser Produkt interessieren. Aus diesem Grund ist die erste Frage, die wir unseren Kunden bei der Planung einer Influencer-Kampagne immer stellen: Wer ist deine Zielgruppe?

3. Think outside the Box: Auch Influencer außerhalb deiner Nische können die passende Zielgruppe haben!

Wie? Outside the box? Erst erzähle ich dir, dass das Zielgruppen-Match für eine gute Kooperation essenziell ist und jetzt fordere ich dich auf, außerhalb deiner Bubble zu denken? Klingt verwirrend, ist aber eigentlich ganz logisch. Nicht nur Influencer aus der offensichtlichen Nische haben die passende Zielgruppe für dich. Mit Creatorn außerhalb deiner Nische erreichst du die User, die noch gar nicht wissen, dass sie dein Produkt brauchen!

4. Check out Competitors: Lass dich von der Konkurrenz inspirieren!

Damit meine ich nicht deine direkten Konkurrenten – im Gegenteil. Deren Kooperationspartner kannst du bei deiner Recherche sogar eher außen vor lassen. Denn wir wissen alle, wie authentisch es ist, wenn ein Influencer zunächst für Mercedes wirbt und in der nächsten Story Audi empfiehlt – gar nicht! Ich meine die Unternehmen, die deine Werte, deine Strategie und deine Visionen teilen und mit denen du dich identifizieren kannst. Wenn sie ihre Sache im Influencer Marketing gut machen, sind deren Creator oder ihnen ähnelnde Influencer vielleicht auch für deine zukünftige Kampagne spannend. Recherchierst du außerhalb deiner Branche, wird das Thema Authentizität auch nicht zur Herausforderung.

5. Long Term Partner über One-Night-Stand: Langfristige Kooperationen führen zum Erfolg!

Viele Kooperationen auf Instagram enden bereits nach der Veröffentlichung von nur zwei Stories. Viele Unternehmen wollen in der Performance des ersten oder spätestens zweiten Contentpieces des Influencers vom Erfolg der Kooperation überzeugt werden. Dabei wird häufig außer Acht gelassen, dass sich die besten Ergebnisse meistens erst nach ein paar Monaten ergeben. Erst dann wirkt der Content des Influencers für den User wie eine authentische Empfehlung statt einer plakativen Werbung. Außerdem müssen wir uns immer wieder die Kürze der Aufmerksamkeitsspanne des durchschnittlichen Users ins Gedächtnis rufen: Wir müssen ein Produkt durchschnittlich drei bis fünf Mal gesehen haben, um einen Kaufwunsch zu entwickeln. Umso wichtiger ist es, deine Kooperationspartner sorgfältig auszuwählen!

Werbung, die keine ist: Unsere TikTok-Influencer-Kampagne für Simply V

Auch mit unseren Hacks ist eine gute Influencer-Kooperation nicht so ruckzuck umgesetzt, wie es immer auf den ersten Blick scheint. Nach der erfolgreichen Recherche folgt die Verhandlung, strategische Auswahl der Formate, das Briefing, Freigabeschleifen, Verlängerung des Contents mithilfe von Werbebudget … – wenn ich wollte, könnte diese Aufzählung die gesamte Seite einnehmen.

Falls du mal reinlesen möchtest, wie wir eine Influencer Kampagne angehen, umsetzen und messen oder du einen Partner suchst, der all diese Steps für dich auf dem Schirm hat, schau doch mal hier vorbei: Case Study Simply V  – TikTok Influencer Kampagne

Dive deeper! Expertenwissen von Sarah und Storyclash im kostenlosen Webinar

Du hast noch nicht genug gehört? Wir haben auch noch lange nicht alles erzählt! Viel tiefer in die Thematik steigt meine Kollegin Sarah ein. Und sie hat sich Verstärkung an die Seite geholt:  Zusammen mit Eugen vom Influencer-Tool Storyclash plaudert sie im Webinar über unsere Geheimnisse in der Influencer-Recherche. Nach diesem Webinar, wirst du nicht mehr an die falschen Influencer geraten und wissen, welche Preise angebracht sind.

Lass dir also unser neues Webinar am 14. September 2023 von 10 – 11 Uhr nicht entgehen: „Perfect Match: So findest du den richtigen Influencer für deine Marke!“.

Zur Anmeldung

Damit übergebe ich das virtuelle Mikro an Sarah – bis demnächst,

Marie


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