Bin ich auf der Suche nach einem leckeren Rezept, geh ich zu dir. Bin ich auf der Suche nach Deko-Tipps fĂĽr meine neue Wohnung, gehe ich zu dir. Bin ich auf der Suche nach einem persönlichen Geschenk, gehe ich zu dir. Brauche ich einen kreativen AnstoĂź, fĂĽr mein nächstes handwerkliches Projekt, gehe ich zu dir. Und weiĂź ich mal nicht, wie ich mein neues Kleid kombiniere, gehe ich zu dir. Oh, Pinterest – du schöne Bilderwelt! Danke, dass es dich gibt!

Seit März 2010 mischt Pinterest in den sozialen Medien so richtig mit und hat sich im Laufe der Jahre als Bildernetzwerk fest etabliert. Dies beweisen über 200 Millionen Nutzer weltweit – davon rund 4 Millionen in Deutschland. Die User sind zu 70 Prozent Frauen und zu 30 Prozent Männer, aber der Männeranteil nimmt zu während Pinterest wächst.

Was macht Pinterest fĂĽr Nutzer so attraktiv?

Pinterest scheint völlig selbstlos und nur dafür geschaffen worden zu sein, inspirationshungrigen Nutzern einen riesigen Pool an Ideen zur Verfügung zu stellen. Pinterest selbst sagt:

„Nutzer kommen zu Pinterest, um Ideen zu entdecken und sich diese zu merken. Dabei handelt es sich um ganz unterschiedliche Ideen – von Rezepten über Renovierungsvorhaben bis hin zum perfekten Paar Schuhe. Wenn ihnen etwas gefällt, merken sie sich den Pin entweder, indem sie ihn auf einer eigenen Pinnwand sammeln, oder sie klicken auf die URL des Pins, um weitere Informationen zu erhalten, sich näher mit den Inhalten zu beschäftigen oder zu shoppen.“

Und hier kommst du als Unternehmen ins Spiel!

Ist Pinterest fĂĽr dich attraktiv als Unternehmen?

Auf den meisten sozialen Netzwerken, wie beispielsweise bei Facebook und Instagram, können Markeninhalte häufig  als störende Werbung wahrgenommen werden, wenn sie, was leider viel zu oft passiert, zu kommerziell dargestellt werden. Die Nutzer folgen dann  primär ihren Freunden, Familien, Prominenten und Influencern (mehr dazu in unserem Blog-Artikel: Influencer Marketing Konzept) und möchten deren Aktivitäten im Newsfeed vorfinden, anstelle von gesponserten Markeninhalten.

Pinterest funktioniert da anders. Obgleich es als Bildernetzwerk auch zu den sozialen Netzwerken gezählt wird, geht es bei Pinterest weniger darum sich mit Freunden zu vernetzen, sondern vielmehr darum die eigenen Interessen zu verfolgen und mit „Gleichgesinnten“ in Kontakt zu treten. Wenn du  es schaffst als Unternehmen in den Top-Themen auf Pinterest abgebildet zu werden, wie in dieser Grafik dargestellt,

Pinterest-Top-Themen

Im Trend: Weihnachtsmärkte & tolle Augenbrauen. Pinterest-Top-Themen verhelfen dir zu mehr Followern. (Bildquelle: © by Pinterest)

hast du sehr gute Chancen, eine Vielzahl von Followern zu generieren und deine Inhalte an eine interessierte Zielgruppe auf leichtem Wege zu streuen.

Denn Nutzer-Umfragen belegen, dass Inhalte von Marken bei Pinterest deutlich lieber gesehen sind als auf anderen sozialen Kanälen:

  • Die Mehrheit der aktiven User folgen lieber einer Marke als einem Prominenten
  • Die Mehrheit der aktiven User folgen lieber einer Beauty-Marke als einer berĂĽhmten Visagistin
  • Die Mehrheit der aktiven User folgen lieber eine Haarpflege-Marke als einem Stylisten

Du gehörst nicht zu diesen Branchen? Das ist noch nicht zwangsläufig dein K.O. Wenn du dennoch über eine große Menge von hochwertigem Bildmaterial verfügst und dein Produkt/deine Dienstleistung so ansprechend in Szene rücken kannst, kann sich Pinterest auch für dich lohnen und du solltest mehr Zeit in Pinterest Marketing investieren. Und los geht’s.

So nutzt du deine Chancen richtig – 8 Pinterest Tipps, damit du richtig durchstartest

1. Pinterest Tipp: Mach dir Platz – auf die Größe kommt es manchmal eben doch an

Oder besser gesagt, auf das richtige Format. Wenn du möglichst viele Blicke auf dein Bild lenken möchtest, solltest du deine Grafik lang und vertikal, also im Hochformat, zuschneiden. Das maximale Bildformat für Pins beträgt dabei 564 x 5000 Pixel. Wie du im Beispiel unten sehen kannst, kannst du mit nur einem Pin im optimalen Format genauso viel Platz einnehmen wie mit zwei bis drei Pins.

Pinterest-Beispiele verschiedener Pin-Größen

Platz da! Der Pin „Gebrannte Mandeln selber machen“ bringt im optimalen Format noch die Anleitung unter. (Bildquelle: © by Pinterest)

2. Pinterest Tipp: Wir spielen hier nicht verstecken – lass dich finden

Sprich: Verwende bei deinen Bildern aussagekräftige Bildunterschriften mit passenden Keywords damit du von Nutzern zu ihren Suchanfragen gefunden wirst. Dabei ist es wichtig, dass du dich in deine Zielgruppe hineinversetzt und dir überlegst mit welcher Intention sie auf Pinterest unterwegs ist und nach welchem Content sie sucht. Du brauchst Content, der Mehrwert für deine Zielgruppe schafft. Pinterest dient mit seiner Suchfunktion auch als kleine Suchmaschine mit eigenem Algorithmus. Wie auch bei Google gilt hier, je spezifischer du wirst, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass du weit oben in den Suchergebnissen auftauchst.

Pinterest-Suchfunktion

Suchst du Dekoration oder Geschenke zu Weihnachten? Die Pinterest-Suche bietet dir verschiedenste Schlagworte zum weiteren Eingrenzen. (Bildquelle: © by Pinterest)

Außerdem kannst du seit Ende September Hashtags auf Pinterest in deine Beschreibungen einpflegen, um zusätzlich über diesen Weg von deiner Zielgruppe gefunden zu werden. Es wird empfohlen, dabei nicht willkürlich so viele Hashtags wie möglich zu verwenden, sondern sich auf die zwei bis drei, die am besten auf dein Bild zutreffen, zu beschränken.
Kleiner Tipp: Es lohnt sich mehr, alte Pins noch einmal neu anzulegen und neu zu betexten, als bereits vorhandene zu ĂĽberarbeiten, da Pinterest die Neuen besser ausspielt.

3. Pinterest Tipp: Achtung, Traffic!

Wie du bestimmt schon weißt, kann bei jedem Bild, welches du bei Pinterest hochlädst, ein Link hinterlegt werden, der den Nutzer direkt auf deine Seite/in deinen Shop bringt. Nutze diese Chance und bringe deine Zielgruppe dahin, wo sie hin soll – nämlich zu dir! Mit einem Klick auf dein Bild signalisiert dir der Nutzer, dass er sich für dein Produkt/deine Dienstleistung interessiert und mehr darüber erfahren möchte. Lass ihn nicht ins Leere laufen und nutze den Traffic! Außerdem kannst du durch diese Form des Linkaufbaus zusätzliche positive SEO-Effekte generieren, die durch jeden Repin deines Bildes verstärkt werden.

4. Pinterest Tipp: Hohe Lebensdauer – nutze die lange Sichtbarkeit der Beiträge

Neben den vorhin genannten Aspekten, wie der Generierung von Traffic, überzeugt Pinterest auch mit einer besonders ausdauernden Beitrags-Sichtbarkeit.  Verglichen mit Twitter, wo die Halbwertszeit eines Beitrags bei 24 Minuten liegt oder Facebook, wo ein Post schon nach 90 Minuten kaum noch organisch gesehen wird, genießt Pinterest eine Sichtbarkeit von bis zu 3,5 Monaten. Diese Sichtbarkeit wird mit jedem Repin verstärkt und gibt dem Netzwerk immer wieder positive Signale, die die Relevanz des Beitrags höher bewerten lassen.

Des Weiteren solltest du auf sogenannte „Evergreen“-Themen setzen, wie beispielsweise Weihnachten oder Ostern, die dir in jedem Jahr wieder Traffic bringen werden, ohne dass du deine Inhalte noch einmal anfassen oder überarbeiten musst.

5. Pinterest Tipp: Rich Pins – hebe dich ab

Wie der Name es schon verrät, sind Rich Pins reich – reich an Informationen in diesem Fall. Mit dieser Art von Pins hast du die Möglichkeit, zusätzliche Informationen über dein Bild zur Verfügung zu stellen, da sie mehr Details direkt auf dem Pin anzeigen. Pinterest selbst bietet drei Arten von Rich Pins und beschreibt diese wie folgt:

  • Produkt Rich Pins machen den Einkauf leichter. Sie zeigen Preise in Echtzeit, VerfĂĽgbarkeit des Artikels und die Webseite, ĂĽber die Ihr Produkt erworben werden kann
  • Rezept Rich Pins versorgen (Hobby-) Köche mit allerlei essentiellen Informationen wie Zutaten, Zubereitungszeit und Portionsgrößen
  • Mit Artikel Rich Pins können sich Nutzer Artikel merken, die fĂĽr sie von Bedeutung sind. Jeder Artikel Rich Pin zeigt eine Ăśberschrift, den Autor und eine Beschreibung der Story
Pinterest-Rich-Pins

Beispiele für Produkt Rich Pin, Rezept Rich Pin und Artikel Rich Pin. Mit Rich Pins reicherst du deine Bilder mit weiteren Informationen an. (Bildquelle: © by business.pinterest.com)

6. Pinterest Tipp: Täglich grĂĽĂźt das Murmeltier – pinne lieber jeden Tag

Plane dir für Pinterest genügend Ressourcen ein. Damit ist sowohl das Bildmaterial gemeint als auch genügend Zeit, denn wir empfehlen jeden Tag auf diesem Netzwerk aktiv zu sein, um die Vernetzung voranzutreiben und den Account in voller Stärke auf- und auszubauen. Pinne lieber jeden Tag fünf Pins als an einem Tag pro Woche 35 – Pinterest fördert regelmäßig interagierende Accounts!

7. Pinterest Tipp: Die Basis muss stimmen – optimiere deine Webseite

Du meinst es reicht deinen Auftritt auf Pinterest optimal zu gestalten? Da hast du leider falsch gedacht. Da du Pinterest als Traffic-Quelle nutzen möchtest, solltest du diese Punkte einmal auf deiner Webseite checken:

  • Verifiziere deine Webseite: Damit stellst du sicher, dass dein Logo auf allen Inhalten, die von deiner Webseite stammen, angezeigt wird.
  • FĂĽge den „Merken-„ Button hinzu: So erleichterst du es deinen Webseitenbesuchern, deine Inhalte bei Pinterest zu verbreiten. Achtung: Achte dabei auf die Produktbeschreibung – denn diese wird Pinterest sich automatisch generieren, wenn sich ein Nutzer deine Inhalte von der Webseite merkt

8. Pinterest Tipp: Messe deinen Erfolg

Nutze die Pinterest Analytics (Pinterest Marketing Tool) und verfolge, wie sich deine Pins entwickeln. Du bekommst zusätzlich Einblicke in Daten, die dir helfen, deine Zielgruppe und ihre Interessen besser zu verstehen. Darauf aufbauend kannst du deine Pins auf diese Bedürfnisse hin optimieren.

Pinterest Analytics

Nutze Pinterest Analytics, um deinen Pinterest-Content zu optimieren. (Bildquelle: © by Pinterest)

Bei Pinterest geht es um mehr, als nur bunte Bilder. Es geht darum, die Zielgruppe an einem Ort der Inspiration mit geeigneten Markeninhalten abzuholen und ihnen das anzubieten, was sie suchen. Für Unternehmen ist eine fabelhafte Möglichkeit, Traffic auf ihre Webseite zu bringen und die eigenen Produkte auf eine kreative und ansprechende Weise dem Nutzer näher zu bringen. Eines darf aber nie vergessen werden: Es geht um Content-Marketing, durch ansprechendes Bildmaterial – nicht um Verkauf durch einen aus dem Shop übertragenen Produktkatalog.

Ich wünsche euch viel Spaß beim Ausprobieren! Ich plane jetzt meine Reiseroute für den nächsten Urlaub bei Pinterest.

Viele GrĂĽĂźe,

Claudia

 


Bildquelle Titelbild : © by zakokor / iStockphoto.com