Eine Landingpage landet in den organischen Suchergebnissen auf Platz 1 und sorgt fĂŒr ordentlich Traffic, der am Ende auch noch konvertiert. SEO ist eine langfristige Umsatzmaschine. Ihre ZahnrĂ€der mĂŒssen exakt ineinandergreifen, sie muss sauber programmiert sein und regelmĂ€ĂŸig geölt werden. Wir haben den Bauplan. Hier kommt der ultimative Guide mit sofort anwendbaren Checklisten, wie ihr die perfekte Landingpage baut.

Wieso eine Landingpage bauen? Wir wollen eine Website, die einen User direkt bei seinem Anliegen abholt und dir einen Lead oder eine Conversion verpasst. Bei der konkreten Definition einer Landingpage scheiden sich die Geister. FĂŒr mich ist jede Seite gemeint, die durch zielgruppenspezifische Ansprache konvertieren soll. Was auf sehr viele Seiten in einem Webseitenkosmos der Fall ist oder sein sollte. Im klassischen Sinn ist eine Landingpage mit wenigen ĂŒbersichtlichen Elementen gestaltet, damit sie SEO Traffic generiert, muss sie aber ausreichend betextet sein. Ein klassischer UX-SEO-Widerspruch. Wir wollen eine Landingpage bauen, die einerseits top rankt und andererseits den User bei seiner Suchanfrage abholt, auf unserer Seite perfekt informiert und sauber zum gewĂŒnschten, finalen Klick fĂŒhrt. Jackpot. Unsere Bauteile liegen aber selten direkt auf der Hand und jeder Handwerker weiß: mit gutem Werkzeug arbeitet es sich doppelt gut. Deshalb war es mir wichtig, euch mit einer Step by Step-Anleitung und Checklisten zu versorgen, die euch dabei helfen, den Überblick zu behalten.

1. Keywordset gemĂ€ĂŸ User Intent finden

Wenn die Keywords perfekt sitzen, ist der Weg zur Conversion nicht mehr weit. Wer hier nicht zustimmen kann, hat in der Regel zu wenig Liebe und Reflexion in die Keywordrecherche investiert. Große Suchvolumen verleiten dazu, die Relevanz des Keywords aus dem Auge zu verlieren und Googles Suchergebnisseite wird gerne völlig außer Acht gelassen.

Die Suchergebnisseite spiegelt letztlich Googles Auffassung der User-Intention wider. SĂ€tze, Wörter, Terme, EntitĂ€ten. Googles Algorithmus lernt tĂ€glich dazu, ist aber immer nur so klug, wie es ihm seine User beibringen. Ein Beispiel: Eucerins Landingpage fĂŒr eine Sonnenschutzcreme wurde auf „Sonnenschutz“ optimiert. Im Unternehmen ist diese Bezeichnung fĂŒr Sonnenschutzmittel etabliert. Google-User suchen allerdings schon lange nach „Sonnenschutz“ in Kombination mit „Fenster“, „Terrasse“, „Markise“, 
etc. Google spielt entsprechend Sonnenschutzmarkisen und –rollos aus. Dementsprechend hatte Eucerins „Sonnenschutz“- Landingpage keine Chance auf ein gutes Ranking. Klingt logisch, aber exakt solche Fehlentscheidungen passieren laufend. Wenn FRoSTA aus Ă€sthetischen GrĂŒnden keine „Fertiggerichte“ verkaufen möchte, ist SEO letztlich der falsche Kanal, weil genau dieser Suchbegriff neben „TiefkĂŒhlgerichten“ FRoSTAs Angebot beschreibt.

Entscheidet euch nicht firmenpolitisch fĂŒr Keywords. Und hinterfragt jedes Keyword grĂŒndlich nach dem ihm zugrundeliegenden User Intent – nicht zuletzt, indem ihr es einmal googelt und die Suchergebnisse genau betrachtet.

Keyword-User Intent-Gegencheck:

  • Relevanz: Entspricht das Keyword wirklich zu 100 % dem, was den User auf der Landingpage erwartet oder ist es ggfs. zu generisch? Handelt es sich gemĂ€ĂŸ eures Angebots um ein klassisches Produkt-, Kategorie- oder Content-Keyword? Entscheidet euch im Zweifel eher fĂŒr ein exakt passendes Longtail-Keyword.
  • Suchvolumen: Großes Suchvolumen bedeutet in der Regel sehr generisch und große Konkurrenz. Mit Amazon, Zalando und Co. lĂ€sst es sich schwer aufnehmen. Was ist der USP eures Produktes? PrĂŒft lieber die Suchvolumina von exakt zugeschnittenen Keywords.
  • Klickpotenzial: Wird die Suchergebnisseite dominiert von Anzeigen, Shopping, Google Maps, Bilder-Ergebnissen? BeschrĂ€nkt euch auf Keywords mit echtem Klickpotenzial, d.h. Keywords, die organische Suchergebnisse möglichst weit oben ausspielen.

Die gute Nachricht: Die halbe Miete ist mit dem perfekten Keyword bezahlt. Jetzt folgt „nur“ noch klassisches SEO- und UX-Handwerk.

2. Wettbewerb checken

Ihr habt das perfekte Keywordset. Bevor ihr nun einfach eine schicke Landingpage designen lasst, solltet ihr einen Blick ĂŒber den Tellerrand wagen. Checkt euren Wettbewerb. Nicht euren „gefĂŒhlten“ Wettbewerb, sondern die Seiten, die zu euren Keywordset ranken und gleicht ab:

  • Wer hat die grĂ¶ĂŸte Sichtbarkeit fĂŒr das Keywordset/dieses Themengebiet?
  • Wie ist die Rankingverteilung der Wettbewerber?

Betrachtet die Seiten eurer Top-Wettbewerber im Detail. Im Idealfall wird eure Landingpage ein Mix aus den am besten aufbereiteten Seiten. Checkt dabei Content und Userfreundlichkeit gleichermaßen. Mobile als auch Desktop. Sammelt alle Daten und Infos, die euch zu Seitenaufbau, Content und Call to action auffallen und bewerten diese.

3. UX und SEO-Content vereinen

In der Theorie wisst ihr jetzt, wie die optimale Landingpage aufbereitet werden muss. Setzt sie um! Vereint sĂ€mtliche Erkenntnisse fĂŒr Inhalt, Struktur und Usability in einem Wireframe und erstellt den „SEO-Text“, der sich optimaler Weise in die Struktur fĂŒgt und mit ihr verschmilzt. Das heißt: Schick designte Seite und am Ende ein keywordgestopfter SEO-Text sind absolut unzeitgemĂ€ĂŸ. Google ist nach wie vor eine textbasierte Suchmaschine, aber Usersignale werden immer wichtiger. Ein Einklang von UX und SEO sind also derzeit das Maß aller Onpage-BemĂŒhungen. Die Aufbereitung einer Landingpage unterscheidet sich sehr nach Thema und Art der Lead- oder Conversiongenerierung. Ein paar Elemente sind jedoch in jedem Fall hilfreich.

Checkliste Content und Struktur einer Landingpage:

  • Sprechende URL
  • Saubere H-Struktur
  • Klare USPs
  • Klare Bildsprache
  • Trust Elemente wie Auszeichnungen, Siegel und Testimonials
  • Einfache Lesbarkeit (technisch als auch optisch)
  • Intuitive Navigation
  • Strukturierte Daten
  • Text mit Keywords & semantischem Umfeld (Reason Why & Funktion beschreiben)
  • Weitere Medien zur ErlĂ€uterung (Video, Infografiken, Tabellen)
  • Links zu Unterseiten mit thematischer Vertiefung
  • FAQs (mit Markup)
  • Klare Call to actions (einer bereits „above the fold“ = der Abschnitt, den die Nutzer sofort sehen können, ohne dass sie scrollen mĂŒssen)

4. Interne Verlinkung

Die interne Verlinkung einer Landingpage ist das wohl meist unterschÀtzte SEO-Gadget. Dabei vermag es hin und wieder im Alleingang selbst suchvolumenstarke Keywords in den Top 3 zu platzieren. Die Aufbereitung von strategisch verlinkten Pillar Pages ist nicht umsonst ein beliebter SEO-Trend. Wir signalisieren Google mit internen Links thematische ZusammenhÀnge und helfen bei der Indizierung sÀmtlicher Unterseiten. Die Verwendung dieses mÀchtigen Werkzeugs folgt dabei einigen wenigen einfachen Regeln.

Regeln zur internen Verlinkung:

  • Hauptkeyword der Landingpage sidewide konsequent als Ankertext verwenden
  • Verlinkung aus Navigation prĂŒfen
  • Landingpage auf allen thematisch passenden Seiten verlinken
  • Weitere strategische Verlinkung prĂŒfen (beispielsweise von trafficstĂ€rksten Seiten)

5. Metadaten optimieren

Metadaten sind nach wie vor unser beliebtester Quick Win. WĂ€hrend der Erfolg von fast allen anderen Maßnahmen gerne etwas auf sich warten lĂ€sst, können optimierte Metadaten die Klickraten unmittelbar beeinflussen. Der Vorteil Keyword-optimierter Metadaten: WĂ€hrend im SEA Anzeigengruppen hĂ€ufig ‚weitgehend passend‘ auf Keywords geschaltet werden, können wir den User mit unserem Title direkt abholen.

Er sucht beispielsweise nach „Wolldecke extra lang“ und scrollt sich durch ein Meer von Anzeigen, die ihn mit allgemeinen Titles und eben nicht mit „extra lang“ ansprechen. Wohlwissend, dass ihn beim Klick auch keine extralangen Wolldecken erwarten. Unser SEO-Title hingegen „Übergroße Wolldecken extra lang“ erhĂ€lt in diesem Fall ziemlich sicher den Klick.

Checkliste Metadaten:

  • Keyword in Title, ggfs. auch in Description aufnehmen (Google fettet die Suchphrase)
  • LĂ€ngen auf mobile oder Desktop optimieren (Traffic Device checken)
  • USPs des Produktes/des Unternehmens droppen
  • Sonderzeichen und auch Emojis können Eyecatcher sein
  • Klarer Call to action am Ende der Description formulieren

6. Monitoring, Trial & Error

Einmal Herzblut, Zeit und Wissen investieren reicht heute in vielen FĂ€llen nicht mehr aus. Die Konkurrenz und Google schlafen nicht. Sie benötigen eine solide Datenbasis, um Entscheidungen fĂŒr Optimierungen zu treffen. Seht jedwede Anpassung immer als Test an. Schafft die Rahmenbedingungen fĂŒr A/B Testing, um damit die am besten konvertierende Variante eurer Landingpage identifizieren zu können. User Acceptance Testing kann als zusĂ€tzliches Mittel zur QualitĂ€tssicherung dienen. Es ermöglicht euch noch vor Live-Schaltung, unter realitĂ€tsgetreuen Bedingungen festzustellen, ob eure Seite den Anforderungen aus Kundensicht standhalten kann.

Nach Livegang ist ein regelmĂ€ĂŸiger Blick auf Rankings, Fehlerquellen und auch ins Backlinkprofil notwendig, um den Erfolg oder Misserfolg der Landingpage zu monitoren.

Tools zum Monitoring:

  • Google Analytics (Traffic & Umsatz)
  • Google Search Console (Fehlermonitoring)
  • Sistrix (Keyword-Monitoring)
  • Awrcloud (Keyword-Monitoring)
  • Ryte (Fehlermonitoring)
  • Ahrefs (Backlinkprofil)
  • Linkresearchtools (Backlinkprofil)
  • Similiarweb (Wettbewerbsvergleich)

Wenn ihr alles richtig gemacht habt, lĂ€uft der Laden jetzt. Macht euch an das nĂ€chste Projekt, ohne das bestehende aus den Augen zu verlieren. Wenn nicht, geht’s zurĂŒck zu Schritt 1.: Suchergebnisse checken


Viele GrĂŒĂŸe
Andrea


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