Welche Bedeutung die Kombination von unterschiedlichen Marketingdisziplinen für den Gesamterfolg eines Unternehmens hat, ist unlängst bekannt. Häufig wird allerdings vergessen, dass auch innerhalb der einzelnen Disziplinen Synergien geschaffen und vor allem genutzt werden müssen. Oftmals scheitert es dabei allerdings am Budget, sodass beispielsweise im Social-Media-Marketing nur ein Kanal bespielt werden kann. Wenn es sich dann auch noch um einen im allgemeinen Sprachgebrauch als „teuer“ verschrienen Kanal handelt, steht das Ausschlusskriterium fest. Womit wir auch schon beim Thema dieses Blogartikels wären.

Die Rede ist natürlich von LinkedIn, diesem Business-Netzwerk, das nicht erst seit Corona zu den größten und wichtigsten Social-Media-Plattformen gehört. Mittlerweile tummeln sich weltweit über 790 Millionen Mitglieder aus 200 Ländern auf der Plattform, davon allein 17 Millionen im DACH-Raum. Während Facebook und Instagram heutzutage ein ganz normaler Bestandteil einer jeden Social-Media-Strategie sind, wird LinkedIn häufig noch etwas stiefmütterlich behandelt. Die Plattform bietet jedoch nicht zu unterschätzende Potenziale – und das nicht nur für B2B-Unternehmen. Um diese Potenziale jedoch vollumfänglich auszunutzen, bedarf es einer durchdachten Strategie. Und die besteht aus organischen und bezahlten Inhalten.

Okay. First things first. Sollte ich auf LinkedIn vertreten sein?

Als Privatperson mit Willen zu beruflicher (und persönlicher) Weiterentwicklung auf jeden Fall. Das bringt die businessorientierte Atmosphäre des Netzwerks einfach schon mit sich. Das Nutzungsinteresse ist hier ein anderes als auf Instagram, Facebook oder TikTok. Während wir uns dort vor allem unterhalten lassen wollen, bietet LinkedIn den Raum für Inspiration und Austausch im beruflichen Kontext. Das heißt aber keineswegs, dass alles streng, spießig und spaßbefreit ist.

Neben den Profilen privater Nutzer spielen Unternehmensseiten (bzw. Company Pages) eine wichtige Rolle in diesem Kosmos. Die neuesten Zahlen beziffern die Anzahl der Unternehmen mit eigenen Präsenzen mittlerweile auf 57 Millionen. Besonders Firmen aus der B2B-Branche haben hier gute Chancen (Kauf-)Entscheider ihrer Zielgruppen zu erreichen. Unternehmen die Endkunden adressieren, schließt das aber keineswegs aus. Häufig nutzen Sie das Netzwerk, um Einblicke in Projekte zu zeigen und die Wahrnehmung der eigenen Brand zu fördern.

Was ist die Company Page?

Die Company Page bzw. Unternehmensseite ist eure virtuelle Firmenpräsenz. Im Gegensatz zu den Accounts privater Nutzerprofile (auf LinkedIn: „Businessprofile“), sprechen wir hier von einer Seite, die von beliebig vielen Administratoren betreut werden kann. Im Grunde bietet sie die typischen Merkmale, die wir z.B. von Facebook kennen. Profilbild, Titelbild, gesammelte Unternehmensinformationen, ein Feed zum Verbreiten von Beiträgen, Events, Follower, usw. Bei uns in der Agentur hat sich der Vergleich „Wie Facebook vor ein paar Jahren“ manifestiert. Die Ähnlichkeiten der Plattformen lassen sich zumindest nicht leugnen.

Hinzu kommen Ausschreiben von offenen Stellen und die Unterseiten zur Darstellung von Unternehmenswerten und –kultur. Das kostet aber extra. Ebenfalls besonders: Das direkte Kontaktieren eines Unternehmens über ihre Seite ist nicht möglich. Es gibt einfach keinen Message-Button. Ganz findige Füchse fügen ihre E-Mail in die Info ein. Die Lösung im Sinne des Netzwerks ist aber eine andere: Einbinden von Mitarbeitenden – verlinkt – in die eigenen Beiträge.

Kann ich da meine Produkte und Leistungen vorstellen?

Klar, natürlich kannst du deinen Kanal als Verkaufsshow nutzen. Ich werde dir allerdings nicht folgen. Und eine Menge anderer Leute wahrscheinlich auch nicht. Wenn du es aber schaffst, sie in einen relevanten Kontext für deine Zielgruppe zu setzen, kann das schon anders aussehen. Grundsätzlich gilt auf LinkedIn: Liefere deinen Kontakten und Followern einen Mehrwert.

Ihre Unterhaltung holen sich die User nämlich auf den anderen Kanälen. Das bietet aber auch Chancen: Das Netzwerk wird „business-minded“ genutzt. Die Aufmerksamkeit und das Interesse für komplexeren Themen sind höher.

Wirb nicht nur für dein Unternehmen. Zeige Insights: Von Veranstaltungen, dem Arbeitsalltag, den verschiedenen Berufsbildern.

Knackpunkt: Content. Ein Thema, das viele von einer Platzierung auf LinkedIn abhält. Die Sorge, dass alles hochprofessionell und seriös sein muss, raubt die Chance sich auch als Unternehmen ansprechend zu präsentieren. Berichtet von aktuellen Projekten, gewährt Einblicke hinter die Kulissen, zeigt was euch ausmacht und gebt eurer Marke durch die Mitarbeitenden ein Gesicht. Die Möglichkeiten sind vielfältig und es braucht nicht immer Hochglanzinhalte. Bilder aus der Handykamera oder Videos aus der Selfieperspektive sind authentisch und für Nutzer sozialer Medien ohnehin bekannt.

Beiträge von Team-Mitgliedern zahlen auf dein Unternehmen ein. Wenn ein Mitarbeiter, wie Timo hier, für dein Unternehmen wirbt, wirkt es authentischer, als wenn du für dich selbst wirbst.

Insgesamt lässt sich mit organischen Inhalten eine durchaus beachtliche Reichweite erzielen. Auf den Budgeteinsatz sollte man allerdings nicht verzichten.

Warum es Sinn macht, einen organischen und bezahlten Medienstrategie-Mix zu nutzen?

Kürzlich hat LinkedIn in einer Studie aufgezeigt, dass die Conversions durch einen Mix aus einer bezahlten und organischen Strategie signifikant gesteigert werden können. Demnach ist die Wahrscheinlichkeit einer Konvertierung von Personen, welche einer LinkedIn-Seite folgen, um 61 % höher, wenn sie mit organischen und bezahlten Inhalten statt nur mit bezahlten Inhalten konfrontiert werden.

Will heißen: Unterfüttert ihr eure Präsenz im Netzwerk mit ansprechenden Inhalten in eurem Feed steigen die Chancen einer Conversion erheblich.

LinkedIn-Beitrag von web-netz
Don’t forget to ad! LinkedIn bietet zahlreiche Möglichkeiten User anzusprechen.

Warum du bei LinkedIn nicht um den Insight-Tag herum kommst?

Der LinkedIn Insight-Tag ist ein Muss für jeden Werbetreibenden und jeden, der es werden will. Denn ohne den Insight-Tag rauscht man im Blindflug durch den LinkedIn-Kosmos. Runtergebrochen handelt es sich beim Insight-Tag lediglich um einen kleinen Code-Schnippsel, der in den HTML-Code der Website eingebaut wird. Doch dieser Code-Schnippsel ist eine echte Wunderwaffe.

Er ermöglicht es, Handlungen der Besucher auf deiner Website zu messen und bildet somit die Voraussetzung für die Optimierungen der Kampagnen – ergo ist er Voraussetzung eines erfolgreichen Kampagnen-Setups. Auf der einen Seite kannst die Ergebnisse deiner Kampagne korrekt analysieren und in der Folge wichtige Handlungsschritte ableiten. Auf der anderen Seite bildet er die Grundlage für Retargeting. Und das war noch nicht alles. Denn mit dem Insight-Tag bekommst du Einblicke in die demographische Eigenschaften deiner Websitebesucher.

Werben auf LinkedIn ist teuer? Warum das Argument nicht gelten darf?

Ja, LinkedIn ist teuer. Und ja, Facebook und Instagram sind günstiger. So ist es und daran wird sich auch erst einmal nichts ändern – so viel vorweg. Doch das sollte kein Ausschlusskriterium darstellen. Denn man darf nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Die Zielgruppe, die man auf LinkedIn erreicht, ist eine ganz andere als die, die sich auf Facebook bzw. Instagram tummelt. Das Netzwerk lässt hier vor allem in der beruflichen Demographie die Muskeln spielen. Jobbezeichnung? Branche? Leitende Position? Berufserfahrung? Das sind nur ein paar der Kategorien, die sich bei LinkedIn gezielt adressieren lassen.

Fazit:

LinkedIn kann das Netzwerk für Unternehmen sein, die ihre Themen auf Instagram und Facebook deplatziert sehen. Vor allem komplexe und erklärungsbedürftige Produkte und Dienstleistungen, die mit langen Entscheidungswegen verknüpft sind, können hier eine höhere Aufmerksamkeit bekommen. Gleichermaßen bietet es gestandenen B2C-Playern die Gelegenheit ihre Brand weiter zu formen. Die Stärke der organischen Ausspielung ist im Vergleich zu anderen enorm und lässt sich noch recht gezielt durch den Einsatz der Mitarbeitenden unterstützen. Mit dem richtigen Händchen für bezahlte Anzeigen erreichen eure Inhalte dann die Personen, die auch bereit sind sich mit euren Themen auseinandersetzen.

Florian & Timo


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