LinkedIn ist mittlerweile viel mehr als nur eine Plattform für berufliche Kontakte. Es ist ein Netzwerk, in dem wir unsere digitale Visitenkarte in der Geschäftswelt präsentieren, uns weltweit vernetzen, austauschen und Geschäftsmöglichkeiten entdecken. Das Herzstück der Plattform ist der LinkedIn Algorithmus. Der unsichtbare Türöffner zum Netzwerk, der darüber entscheidet, welche Inhalte euch und eurem Netzwerk angezeigt werden und welche im digitalen Nirgendwo verschwinden. Er entscheidet also darüber, ob eure Inhalte gesehen werden oder nicht. Durch regelmäßige Aktualisierungen wird der Algorithmus verstärkt darauf abzielen, eine positive Auswirkung auf eure Beiträge zu erzielen. Dies bedeutet, dass relevante Inhalte und vor allem eure Kontakte vermehrt priorisiert und betont werden. In diesem Blog werde ich euch daher zeigen, worauf ihr achten solltet, um den LinkedIn Algorithmus zu verstehen und wie ihr eure Sichtbarkeit auf LinkedIn durch euer Expertenwissen maximieren könnt.

Um den LinkedIn Algorithmus zu verstehen, müssen wir den Nutzer verstehen!

Mobile Nutzung überwiegt

Wie bei anderen Social-Media-Plattformen zeichnet sich auch auf LinkedIn ein deutlicher Trend zur mobilen Nutzung ab. 58 Prozent der Nutzer greifen von ihrem Mobilgerät aus auf LinkedIn zu, die restlichen 42 Prozent nutzen die Desktop-Version. Dies zeigt, dass die meisten LinkedIn Nutzer unterwegs auf Inhalte zugreifen und in kurzen, oft kostbaren Momenten entscheiden, welche Beiträge ihre wertvolle Aufmerksamkeit verdienen.

Kurze Verweildauer auf LinkedIn

Schaut man sich die durchschnittliche Verweildauer pro Sitzung an, wird auch hier deutlich, wie wichtig es ist, den Nutzern passende Inhalte anzubieten. Mobile Nutzer verbringen durchschnittlich 1,55 Minuten pro Sitzung auf LinkedIn, das entspricht nur etwa 13 Minuten pro Monat. Dabei sehen mobile Nutzer durchschnittlich nur 16 Beiträge pro Sitzung. Im Vergleich dazu verweilen Desktop-Nutzer mit durchschnittlich 3,15 Minuten pro Sitzung länger auf der Plattform, hochgerechnet entspricht auch das allerdings nur 18 Minuten pro Monat. Obwohl die Sitzungsdauer hier länger ist, sehen Desktop-Nutzer durchschnittlich nur neun Beiträge pro Sitzung.

Das bedeutet: Unabhängig davon, ob die Nutzer mobil oder am Desktop-PC sind, sehen sie während einer Sitzung nicht mehr als durchschnittlich 16 Beiträge. Das ist der begrenzte Raum, den wir haben, um ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen und unsere Botschaft mit unseren Beiträgen zu vermitteln.

LinkedIn im Wandel: So hat sich der LinkedIn Feed 2023 verändert

Tabelle zeigt die Änderung der Beitragsarten im Vergleich 2020 und 2022/2023.
Die ausgespielten Beitragsarten bei LinkedIn haben sich seit 2020 verändert. Grafik: webnetz

Im Vergleich zum Jahr 2020 zeigt sich eine Veränderung in unserem Feed bezüglich der ausgespielten Beitragsarten, wie die obige Grafik verdeutlicht. Die Grafik basiert auf einer Analyse der ersten 100 Beiträge verschiedener Feeds und soll zeigen, wie sich der Feed im Vergleich seit 2020 entwickelt hat.

Beispiel eines LinkedIn Posts mit Galerie von webnetz
Beispiel für LinkedIn Post mit Galerie. Quelle: webnetz auf LinkedIn

Zusammenfassend lässt sich beim LinkedIn Feed feststellen:

  • Organische Unternehmensbeiträge machen heute nur noch drei Prozent des Feeds aus, während es im Jahr 2020 noch sechs Prozent waren.
  • Bild- und Dokumenten-Posts dominieren zunehmend den Feed.
  • Link-Posts hingegen werden im aktuellen Feed immer seltener ausgespielt.

Genau wie andere Social-Media-Plattformen versucht LinkedIn so, die Verweildauer der Nutzer innerhalb der eigenen Plattform zu erhöhen.

Die Wahl des richtigen Creatives spielt eine entscheidende Rolle

Natürlich ist es möglich auf LinkedIn nur reine Textbeiträge zu veröffentlichen. Um aber mehr Interaktion und Reichweite für eure Beiträge zu generieren, ist nicht nur ein passendes Creative das A und O, sondern auch der Inhalt des Creatives! Traut euch authentische Inhalte zu zeigen – echte Menschen und reale Einblicke in das Unternehmen.

Statistiken zeigen, dass Beiträge mit Bildern von Personen, einschließlich Selfies, bis zu 3x mehr Engagement und 2,5x mehr Reichweite erzielen können und dementsprechend auch vom LinkedIn Algorithmus bevorzugt werden. Es sollte zudem immer darauf geachtet werden, dass die ausgewählten Bilder und Selfies dem professionellen Charakter von LinkedIn entsprechen, um einen seriösen Eindruck zu vermitteln. Neben dem klassischen Bild-Post haben sich aber auch Dokumente, Umfragen und Galerien als wahre „Reichweiten-Booster“ erwiesen.

Doch warum sind diese Formate so wirksam?

Die Antwort liegt in der Funktionsweise von LinkedIn und dem großen Fokus auf den „Netzwerkgedanken“. Wenn wir uns am Netzwerken beteiligen, sei es durch Likes, Kommentare oder Klicks, wird der Beitrag in unserem eigenen Netzwerk verbreitet und vom LinkedIn Algorithmus vermehrt ausgespielt. Bedeutet: Ein Teil unserer Kontakte und Follower sehen den Beitrag aufgrund unserer Interaktion im Feed und haben die Möglichkeit, ebenfalls mit diesem zu interagieren, was wiederum den Beitrag in ihrem Netzwerk verbreitet, und so weiter… Ihr merkt schon: Interaktion ist der Schlüssel für Reichweite!

Dokumente, Umfragen und Galerien sind deshalb echte Reichweiten-Booster, weil sie die Möglichkeit haben, mehrere Klicks zu generieren – sprich auch mehr Interaktion.

Da die Verweildauer der LinkedIn Nutzer nicht sonderlich hoch ist, liegt der Schlüssel darin, kreativ zu sein und diese Formate geschickt zu nutzen, um eine Botschaft einfach und prägnant zu vermitteln. Wählt das richtige Format, um umfassende Informationen bereitzustellen, Meinungen der Zielgruppe zu ermitteln, und visuell ansprechende Geschichten zu erzählen.

Gestaltet die Texte für die Nutzer so einfach wie möglich!

Auf LinkedIn möchten die Nutzer in kurzer Zeit die wichtigsten Informationen schnell und einfach konsumieren. Daher ist es umso wichtiger, eure Botschaft prägnant und fesselnd zu vermitteln.

Beispiel eines LinkedIn Posts mit PDF-Slide von webnetz
Beispiel für LinkedIn Post mit PDF-Slide / Quelle: webnetz auf LinkedIn

Die richtige Länge

Es ist wichtig, dass eure LinkedIn-Beiträge die richtige Länge haben – nicht zu kurz und nicht zu lang! Wenn ihr diese Balance findet, könnt ihr eure Gedanken ausführlich darlegen, ohne den Nutzer zu überfordern oder zu langweilen. Zusätzlich ist es ratsam, euren Text gut zu strukturieren und klare Abschnitte zu schaffen.

Eine gute Struktur erzielt ihr beispielsweise durch:

  • Leerzeilen
  • Bullet Points
  • Emojis

Auch hier ist zu beachten, dass ein übermäßiger Einsatz dieser Elemente vom LinkedIn Algorithmus möglicherweise negativ bewertet wird.

Passende Überschrift

Verwendet eine passende Überschrift, die als „Wegweiser“ für die Nutzer fungiert, indem sie eine Vorschau darauf gibt, worum es im Beitrag geht und was sie erwartet. Eine gut gestaltete Überschrift ermöglicht es den Nutzern, sofort einzuschätzen, ob der Beitrag für sie relevant ist oder nicht. Sie ist quasi der „Eye-Catcher“, der die Aufmerksamkeit der Nutzer einfängt und sie dazu bringt, weiterzulesen.

Sorgfältig ausgewählte Hashtags

Und auch die Verwendung von Hashtags auf sozialen Plattformen wie LinkedIn kann eine effektive Methode sein, um eure Beiträge einer größeren Zielgruppe zugänglich zu machen. Allerdings sollte die Auswahl und die Häufigkeit der Hashtags sorgfältig erfolgen, denn es gilt die goldene Regel: Viele Hashtags mit vielen Followern sorgen nicht unbedingt für mehr Reichweite! Ganz im Gegenteil – es kann sogar dazu führen, dass euer Beitrag weniger Beachtung findet und in der Reichweite eingeschränkt wird. Die Platzierung der Hashtags im Text spielt dabei übrigens keine Rolle. Ihr könnt sie entweder unter eurem Beitrag posten oder in den Beitrag einfügen, um bestimmte Wörter hervorzuheben und den Beitrag optisch ansprechender zu gestalten. Eine richtige Hashtag-Strategie kann dazu beitragen, dass eure Beiträge mehr Sichtbarkeit erlangen und die gewünschte Zielgruppe erreichen, ohne im Hashtag-Dschungel unterzugehen.

Wie oft solltet ihr auf LinkedIn posten, um Reichweite zu generieren?

Auch die Wahl des richtigen Zeitpunkts für das Posten von LinkedIn-Beiträgen kann einen erheblichen Einfluss auf die Reichweite und das Engagement eurer Inhalte haben. Grundsätzlich solltet ihr darauf achten, nicht zu viele Beiträge innerhalb eines kurzen Zeitraums zu veröffentlichen, da sich dies negativ auf die Reichweite beider Beiträge auswirken kann. Statistisch gesehen führt das Veröffentlichen von zwei Beiträgen innerhalb eines kurzen Zeitraumes zu einer Reduzierung der Reichweite um etwa 15%, während das Veröffentlichen von drei Beiträgen zu einem noch stärkeren Rückgang von etwa 30% führt. Es ist daher ratsam, eure Beiträge strategisch zu planen und nicht zu überladen. Hier gilt wirklich: Qualität vor Quantität!

Außerdem empfehlenswert ist es, bei der Veröffentlichung eurer Beiträge auf LinkedIn auch die passenden Tage auszuwählen. Da LinkedIn nach wie vor ein Business-Netzwerk ist und hauptsächlich berufliche Aktivitäten abbildet, solltet ihr besonders darauf achten während den richtigen Zeiten zu veröffentlichen. Bedenkt auch, dass Unternehmensbeiträge in Konkurrenz mit den persönlichen Profilen stehen, und Unternehmensbeiträge prinzipiell bereits weniger Reichweite erhalten. Daher ist es entscheidend, Veröffentlichungszeiten von Unternehmensbeiträgen nicht mit den Beiträgen der persönlichen Profile in Konflikt zu bringen.

Als Unternehmen ist es daher ratsam, Zeiten in Betracht zu ziehen, in denen persönliche Profile weniger veröffentlichen.

Und deswegen ist es wichtig, den LinkedIn Algorithmus zu kennen!

Die hier vorgestellten Tipps und Tricks können ein erster Schritt sein, um eure Reichweite auf LinkedIn zu steigern. Allerdings ist das nicht allein das Erfolgsrezept: Der LinkedIn-Algorithmus ist ein komplexes System, das ständig weiterentwickelt und aktualisiert wird. Um eure Präsenz auf LinkedIn kontinuierlich zu verbessern, ist es von entscheidender Bedeutung, am Ball zu bleiben und die neuesten Updates und Änderungen zu verfolgen. Nur so könnt ihr sicherstellen, dass ihr keine Trends oder Möglichkeiten verpasst, die sich auf der Plattform ergeben. Indem ihr euch aktiv über die Funktionsweise des Algorithmus informiert und eure Strategien entsprechend anpasst, könnt ihr eure Inhalte auf ein höheres Niveau heben und langfristigen Erfolg auf der beruflichen Plattform sicherstellen. Bleibt also immer auf dem neuesten Stand, um eure Reichweite und Präsenz konstant zu steigern!

Aus diesem Grund laden wir euch herzlich ein, an unseren kostenfreien Webinaren teilzunehmen, in denen wir vertiefende Einblicke und weitere wertvolle Tipps zur Maximierung eurer Präsenz auf LinkedIn bieten. Das nächste LinkedIn-Webinar findet am 18. Oktober 2023 statt und trägt den Titel „LinkedIn-Marketing – So gelingt der Einstieg ins Netzwerk“.

Wenn euch dieser Blogbeitrag jedoch noch einen Schritt zu weit erscheint, könnt ihr mit dem Blogbeitrag zum Personal Branding beginnen. Dort findet ihr nicht nur hilfreiche Ratschläge zur Profilerstellung, sondern auch wertvolle Tipps, wie ihr euer persönliches Markenimage auf LinkedIn effektiv aufbauen können.

Letztendlich ist jeder Schritt, den ihr auf LinkedIn unternehmt, ein wichtiger Beitrag zur Verbesserung eurer Sichtbarkeit und Reichweite in der digitalen Welt!

Bis demnächst,


Kostenlose Online-Marketing-Webinare

Wir bieten jede Woche kostenlos zwei Webinare an. Alle Themen und die nächsten Termine findet ihr auf: web-netz.de/webinare.

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