Hast du dich schon mal gegoogelt? Was würdest du über dich lesen wollen? Würdest du wollen, dass andere online die Wahrnehmung deiner Person gestalten oder doch lieber lesen, was du selber steuern kannst? Mit Personal Branding bestimmst du, was andere über dich lesen und wie du im Netz als Personenmarke wahrgenommen wirst. Markenbildung trifft quasi auf Persönlichkeit. Und LinkedIn ist wie für das Personal Branding geschaffen. In diesem Blog zeigen wir, wie du auf dem B2B-Netzwerk deine Personal Brand aufbauen kannst, wie du und dein Unternehmen davon profitieren könnt und welche Tipps und Tricks es gibt, um Content für deine Personenmarke zu gestalten.

Personal Branding: Deine Personenmarke aufbauen

Personal Branding steht für den Aufbau und die Positionierung deiner Person als Marke. Man spricht hier auch von der Personenmarke. Entsprechend steht bei der Personal Brand anstelle eines Unternehmens oder Produktes der Mensch im Mittelpunkt – also du. Hierzu wird auf der Grundlage deiner Expertise, Persönlichkeit und Stärken aufgebaut, um dich als Marke sichtbar zu machen. Es geht dabei vor allem um zwei Bereiche: Positionierung und Sichtbarkeit. Zunächst definierst du deine Ziele und deine Zielgruppe. Darüber hinaus überlegst du, wo deine Expertise liegt. Bist du Crack im Bereich SEO oder hast du besonderes Know-how im Instagram Marketing? Weißt du genau über New Work Bescheid oder gibst du den Ton im Employer Branding an? Finde dein Nischenthema und erzähle mit deinen eigenen Worten deine Geschichte. Zeig was dich antreibt und wofür du stehst. So schaffst du es, deine Personal Brand fest in der Wahrnehmung deines Netzwerks und deiner Zielgruppe zu verankern.

Zwei große Blasen mit Beschriftung "Wie du dich wahrnimmst" und "Wie andere dich wahrnehmen". Die Blasen überschneiden sich mit Beschriftung "Deine Personal Brand".
Die Personal Brand liegt in der Schnittmenge zwischen Außen- und Selbstwahrnehmung. Quelle: web-netz

Warum eine Personenmarke aufbauen?

Ohne den Faktor Mensch wirkt Social Media unpersönlich. Es fehlt dann einfach das Social in Social Media. Außerdem erhalten Personenprofile auf LinkedIn und Co. mehr Reichweite als Unternehmensprofile. Denn der Algorithmus des sozialen Netzwerks möchte nicht, dass Menschen mit Marken, sondern mit anderen Menschen kommunizieren. Diese sind glaubwürdiger als Logos und fast jeder möchte lieber persönliche Geschichten aus dem Leben anderer hören, lesen und sehen als seitenlange Unternehmensnews zu lesen.

Der Aufbau einer Personenmarke stärkt auf dieser Grundlage die wichtige Vertrauens- und Beziehungsebene nachhaltig. Warum das wichtig ist? Wenn es um Kaufentscheidungen und Geschäftsbeziehungen geht, werden fast immer persönliche Komponenten mit einbezogen. Authentizität und der Eindruck von Persönlichkeiten spielen dabei eine wichtige Rolle. Die Personal Brand setzt hier an. Sie unterstützt den Aufbau nachhaltiger Geschäftsbeziehungen über Netzwerkpflege, Glaubwürdigkeit und Beständigkeit.

Hinzu kommt, dass viele Unternehmen tolle und interessante Führungskräfte und Mitarbeitende in ihren Reihen haben. Man sieht aber nur selten, was diese Menschen antreibt. Deine Identität und Expertenwissen zu deinem Nischenthema können nur dann als Marke wahrgenommen werden, wenn du dich zeigst und digital sichtbar wirst. Soziale Netzwerke wie LinkedIn sind ideal geeignet, um mit Storytelling und wertvollen Inhalten eine Personal Brand aufzubauen. Dabei geht es nicht um übertriebene Selbstdarstellung. Es geht um die Darstellung deiner Expertise, deiner Werte und deiner beruflichen Learnings sowie das Schaffen von persönlichen Einblicken in dein Unternehmen.

Denn Personal Branding hat nicht nur Einfluss auf Social Selling, also dem Entwickeln von Beziehungen im Kaufentscheidungsprozess, sondern auch auf Social Recruiting. Sichtbarkeit von sogenannten Corporate Influencern auf LinkedIn und Co. hilft dem Unternehmen bei der Mitarbeitergewinnung. Corporate Influencer, die mit ihrer Personenmarke Einblicke ins Unternehmen schaffen, tragen aktiv zum Aufbau einer attraktiven Arbeitgebermarke bei. Egal ob du Teil vom HR-Team, Führungskraft oder Mitarbeiter bist – du trittst als sympathisch und authentisch in Erscheinung und ziehst so die passenden Talente aus deinem Netzwerk an.

Hier einige Beispiele:

Beispiel eines Corporate Influencer Beitrages von Lena-Sophie Müller
Quelle: Linkedin Lena-Sophie Müller/ web-netz
Beispiel eines Corporate Influencer Beitrages von Yael Meier
Quelle: Linkedin Yael Meier/ web-netz
Beispiel eines Corporate Influencer Beitrages von Britta Behrens
Quelle: Linkedin Britta Behrens/ web-netz

Das Businessprofil als Start deiner Personal Brand auf LinkedIn

Dein LinkedIn Businessprofil, also dein persönliches Profil, ist der Ort, an dem du deine Personal Brand aufbaust. Hier zeigst du deine Erfolge, deine Fähigkeiten und deinen Werdegang. Hierüber postest du Content und teilst deine Learnings. Dein Profil zeigt auf einem Blick, wer dein Arbeitgeber ist, wer du bist und was du kannst. Über passende Keywords deiner Branche ist dein Profil über die LinkedIn-Suche auffindbar.

Screenshot des Linkedin-Profils von Natalie Amelung.
Dein Linkedin-Profil ist der ideale Ort, um deine Personal Brand aufzubauen. Zeige wer du bist und welche Themen du abdeckst – zum Beispiel #socialmedia. Quelle: Linkedin/ web-netz

Profilbild

Dein Profilbild ist das Erste, was ins Auge fällt. Es muss kein professionelles Karriere- oder Bewerbungsfoto sein, sollte aber auch kein privates Urlaubsbild sein. Wähle am besten ein Foto aus, das dich und deine Personal Brand repräsentiert. Dabei solltest du einige Aspekte beachten:

  • Dein Profilbild sollte aktuell sein und dich so zeigen, wie du wirklich aussiehst.
  • Dein Gesicht sollte rund 60 Prozent des Bildes einnehmen.
  • Das Foto sollte auch in einem kleinen Format funktionieren, z.B. im Feed.
  • Wähle ein Foto aus, dass dir selber gut gefällt, auf dem du sympathisch aussiehst und lächelst.
  • Trage auf dem Foto die Kleidung, die du auch an einem normalen Arbeitstag tragen würdest. Deine Kontakte sollen dich wiedererkennen können.

Hintergrundbild

Das Hintergrundbild ist das zweite visuelle Element auf deinem LinkedIn-Profil. Er sollte 1128 Pixel breit und 191 Pixel hoch sein (das Seitenverhältnis muss stimmen). Beachte hier folgende Tipps:

  • Repräsentatives Bild bspw. für dein Unternehmen
  • ggf. Individualisierung (z.B. Name, Position, Fachbereich, etc.)

Profil-Slogan

Der Profil-Slogan, der Text direkt unter deinem Namen, ist DAS Feature für deine Positionierung. Er ist nämlich nicht nur auf deiner Profil-Seite sichtbar. Auch bei deinen Beiträgen oder Kommentaren wird der Slogan angezeigt. Üblicherweise steht im Slogan die Jobposition und der Firmenname. Nutze den Slogan außerdem, um zu erklären, was dich antreibt und was Kunden und Kontakte von dir erwarten können. Beachte dabei folgende Tipps zum Aufbau des Profil-Slogans:

  • Titel | Unternehmen | Werteversprechen/Slogan | Keywords
    • Beispiel: Online Marketing Manager | web-netz GmbH | Zuverlässig, verbindlich, kundenorientiert | Beratung, Betreuung und Schulungen |
  • Versuche eines oder mehrere der Szenarien zu beschreiben
    • Ich helfe … dabei … Problem zu lösen
    • Ich stehe für …
    • Ich beschäftige mich mit …
  • Obwohl Business-Ebene: Emojis sind in der Regel erlaubt, solange sie für das Netzwerk passend sind. Verzichte auf Aubergine und Co. Smileys, technische Emoticons und Pfeile sind in Ordnung.

Infobereich

Der Infobereich bietet dir deutlich mehr Textlänge. Diesen kannst du ideal für deinen Personal Branding Pitch nutzen. Hier präsentierst du dich, deine Werte, deine Expertise. Um einen aussagekräftigen Text zu erstellen, kannst du folgende Fragen beantworten:

  • Wer bin ich? Welchen Mehrwert biete ich meinem Netzwerk?
  • Warum tue ich, was ich tue? Was motiviert mich? Was sind meine Ziele?
  • Was für Erfahrungen und Talente habe ich? Warum mache ich meinen Job besonders gut?
  • Wie profitieren andere von der Zusammenarbeit mit mir?
  • Wie können mich Kontakte am besten erreichen? Bin ich auf Veranstaltungen anzutreffen oder eher über mein Unternehmen?

Deine Berufserfahrung zeigt deine wichtigsten beruflichen Stationen. Wichtig ist, in jedem Fall deine aktuelle Position darzustellen. Versuche alle Stationen anzugeben, die auf deine Personal Brand einzahlen. Beachte hierbei einige Tipps:

  • Beschreibungen ermöglichen einen detaillierten Einblick, was der Job beinhaltet
    • Desktop immer sichtbar / Mobil nur ausgeklappt
  • Angabe von parallelen Tätigkeiten möglich
  • Verlinkung von Medien (Webseitenlink, PDF, etc.) möglich
  • Storytelling ist auch hier möglich
    • Was habe ich in vergangenen Stationen gelernt / erreicht?
Screenshot der Sektion Berufserfahrung auf Linkedin.
Unter Berufserfahrung solltest du nicht nur bisherige Stationen aufführen, sondern vor allem die Aufgaben bei deiner aktuellen Position. Quelle: Linkedin/ web-netz

Ergänzt wird dein Profil durch weitere Angaben in den Bereichen Ausbildung, Kenntnisse (diese können von deinen Kontakten bestätigt werden), Kurse, Auszeichnungen und Ehrenamt. Auch diese Angaben untermauern deine Personenmarke, indem deine Expertise bestätigt und deine Werte und Interessen dargestellt werden.

Tipps und Tricks für deine Beiträge

Auffallen wirst du vor allem durch deine Beiträge. Bestimmte Themen werden über die Zeit mit dir verknüpft. Daher ist es wichtig, dass du deine Themen mit Bedacht wählst und nicht einfach drauflos schreibst. Beschränke dich auf zwei bis drei Kernthemen und schreibe regelmäßig über sie. Prüfe, ob deine ausgewählten Themen auf deine Personenmarke einzahlen. Spiegeln sie deine Expertise wider? Gehören sie zu den Interessen deiner Zielgruppe? Möchtest du mit diesen Themen wahrgenommen werden? Um Abwechslung in deinen Content zu bringen und deine Authentizität zu erhöhen, streue zusätzlich persönliche Themen wie Learnings und Erfolge sowie Einblicke in dein Unternehmen ein.

Deine Themen müssen natürlich in ein passendes Format gebracht werden. Hier bietet LinkedIn eine Menge Möglichkeiten an – vom klassischen Text-Posting über Fotos, Videos, PDF-Dokumente, Newsletter oder Events. Dabei gilt es je nach Format einiges zu beachten:

  • Wenn du News einer Unternehmensseite teilst, tu dies nie unkommentiert. Beschreibe deinen persönlichen Eindruck in einigen Sätzen. Wie hast du ein Event selbst empfunden? Was hat deine Community von der News? Wo ist dein persönlicher Bezug?
  • LinkedIn spielt Link-Posts oft schlechter aus. Die Community soll möglichst wenig von LinkedIn weggeführt werden. Verbinde Links zu deinen Webinaren oder Blogposts gerne mit einem Foto oder Video.
  • Beteilige dich auch an Diskussionen unter Beiträgen anderer. Hier machst du mit deiner Expertise und Persönlichkeit auf dich aufmerksam und kannst so dein Netzwerk erweitern.
  • Schaffe Abwechslung in deinem Content. Streue neben deinen Expertenbeiträgen auch Einblicke in deinen Berufsalltag und dein Unternehmen sowie persönliche Themen ein.
Schaubild mit Beispielthemen, zu denen auf Linkedin Beiträge geteilt werden können.
13 Vorschläge für Formate und Inhalte, die Abwechslung in eure Posts bringen! Quelle: web-netz

Alle Tipps zum Personal Branding im Überblick

  1. Bestimme deine Personal Brand, um alles Weitere darauf auszurichten
  2. Fülle alle relevanten Bereiche deines Profils aus
  3. Arbeite zwei bis drei Kernthemen heraus, zu denen du Content teilen möchtest
  4. Mache dir bewusst, welche Content-Formate dir zur Verfügung stehen
  5. Baue dein Netzwerk aus, indem du Kontakte knüpfst
  6. Mache auf deine Beiträge aufmerksam
  7. Reagiere mit Likes und Kommentaren auf Beiträge anderer

Warum Unternehmen Mitarbeitende im Personal Branding unterstützen sollten

Unternehmen können jede Personalkommunikation als Kommunikation für sich nutzen. Vor allem Firmen, die ihre Kommunikation im Netz bereits aktiv gestalten und Einblicke in Produkte, Dienstleistungen und die tägliche Arbeit gewähren, können hier profitieren. Denn diesem schon guten Ansatz fehlt häufig noch eine ganz entscheidende Komponente: die Mitarbeitenden.

Wenn Mitarbeitende als Personenmarken in der Öffentlichkeit etabliert sind und mit dem Unternehmen in Verbindung gebracht werden, hat dies sowohl einen positiven Einfluss auf das Bild als Arbeitgeber wie auch als Lösungsanbieter. Unternehmen, die Corporate Influencer aufbauen wirken sympathischer, greifbarer und sichtbarer. Sie transportieren die Werte des Unternehmens und werden zu Identifikationssymbolen im Employer Branding.

Darüber hinaus können Kunden sehen, dass ihre Ansprechpartner über aktuelles Know-how verfügen und bei wichtigen Branchenthemen nicht nur up-to-date sind, sondern selber als Experten ihr Wissen weitergeben. Das stärkt das Vertrauen in die Fähigkeiten des Unternehmens und in seine angebotenen Dienstleistungen. Mitarbeitende in ihrem Personal Branding zu unterstützen, hilft also auch Unternehmen selbst.

Natalie

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