Im Oktober wurde Google Ads 22 – eine Schnapszahl! Grund genug, um einen Blick zurück zu werfen: Wie hat sich die Werbung auf Google verändert? Welche Art von Anzeigen sind heute am beliebtesten? Und gibt es neue Funktionen, die wir in Zukunft sehen werden?

Herzlichen Glückwunsch, Google Ads! Das Online-Werbeprogramm von Google ist jetzt 22 Jahre alt und ist aus einem idealen Marketing-Mix unserer Kunden nicht mehr wegzudenken. Kaum zu glauben, dass das Werbesystem von Google sogar erst nach dem ersten Harry Potter Band gelauncht wurde. Wir haben sogar Kolleginnen, die jünger sind als Google Ads – unglaublich! Wir können uns zumindest eine Online-Marketing-Welt ohne Google Ads nicht mehr vorstellen, auch wenn wir 2018 doch eine ganze Weile brauchten, um uns von dem alten Namen Google AdWords zu lösen und Google Ads in unser Sprachgebrauch einfließen zu lassen…Aber fangen wir von vorne an!

Google startete 1998 werbefrei

Google ohne Google Ads – nicht viele können sich daran erinnern! Aber es gab das werbefreie Google! Als Google 1998 auf den Markt kam, trumpfte es noch mit dem Versprechen auf, werbefrei zu bleiben. Zwei Jahre lang hielt das Versprechen, dann wurde im Oktober 2000 Google Ads (damals noch AdWords) gelauncht. Zuerst als Beta-Version mit weniger als 500 Werbepartnern, kurz darauf dann offen für alle im englischsprachigen Markt. Anfangs musste man direkt bei Google die Werbung einkaufen – heutzutage unvorstellbar.

Später wurde dann die Self-managing Plattform eingeführt und damit der Startschuss für die unfassbare Erfolgsgeschichte gelegt. Dabei blieb nicht wenig konstant, aber eines gab es bereits vor 22 Jahren: Keywords. Damals wie heute werden Suchbegriffe eingebucht, zu deren Suchanfrage die eigene Werbung erscheinen soll und auf Basis von Pay-per-Click abgerechnet werden.

Fun Fact: Die erste Anzeige machte Werbung für Hummer

Ein Hummer mit erhobener Zange auf weißem Hintergrund
Hi, hungry? Die erste Anzeige erschien für einen Hummer-Händler, der Hummer nach Mail-Bestellung frei Haus lieferte! Quelle: thinkwithgoogle / Bildnachweis: IvanMikhaylov /istockphoto

Die Konstante bei Google? Veränderung

Außerdem eine ständige Konstante bei Google: Die Veränderungsbereitschaft und Vorreiterrolle. Bereits 2006 hat Google erste Videoanzeigen getestet und hatte damit den absolut richtigen Riecher. Und so kündigt Google in einer engen Taktung weitere Neuerungen an, die uns Agenturen und auch Advertiser auf Trapp halten, die jedoch stets darauf ausgerichtet sind, den Nutzer zufriedenzustellen und damit für Google die Umsätze zu erhöhen. Sei es die Einführung von Google Shopping (damals noch Product Listing Ads), der Wegfall der Werbung auf der rechten Seite, der Launch der Hotel Ads usw. Stetig ist nur der Wandel.

Wir als web-netz erstellten 2007 unser eigenes Google AdWords Konto zur Bewerbung unserer eigenen Leistungen. Unser erster Klick auf die Webseite kam über das Keyword: “Betreuung Homepage” – eingebucht in weitgehend, und dennoch sagenhaft günstig mit 7 Cent. Beides heutzutage undenkbar!

Screenshot Google Ads, "Betreuung Homepage" bringt web-netz den ersten Klick ein!
Das Keyword “Betreuung Homepage” brachte bei web-netz  2007 den ersten Klick auf die Website ein. Quelle: web-netz/ Google Ads

Die Schlagzahl der weitreichenden Änderungen war damals noch nicht so hoch wie heute. Mitte 2008 wurde der Qualitätsfaktor eingeführt, der uns bis heute begleitet und hoffentlich noch lange begleiten wird. Er sorgt dafür, dass nicht derjenige Werbetreibende, der am meisten bereit zu zahlen ist, die Auktion gewinnt, sondern auch die Qualität der Anzeige und Landingpage eine Rolle spielt. Dies alles fließt in den sogenannten Anzeigenrang rein, der dann für die Häufigkeit und Position der Ausspielung eine Rolle spielt.

Werbung auf YouTube seit 2007

Werbung auf YouTube und in YouTube Videos ist seit 2007 möglich. Ich erinnere mich noch sehr gut an meine erste YouTube Anzeige für einen meiner Kunden, und an die web-netz eigene YouTube Kampagne 2013. Man konnte ebenfalls wie in einer Suchkampagne Keywords einbuchen, oder auf Themen und Zielgruppen buchen. Anfangs noch recht einfach neben der Betreuung der Suchkampagnen zu händeln, wurden “AdWords for Video” mittlerweile sehr komplex. Daher haben wir inzwischen ein eigenes Team, welches sich nur um die Aussteuerung der Werbung auf YouTube und dem Display Netzwerk kümmert!

Google Shopping seit 2013

Nicht mehr wegzudenken, aber erst 2013 gelauncht: Google Shopping. Ehemals Product Listing Ads, DER Performance Booster für Online-Shops. Kleiner Blick gefällig, wie das damals so aussah?

Screenshot einer alten Google-Ergebnisseite. Ads werden rechts neben den Suchergebnissen angezeigt.
Das Aussehen von Google hat sich über die Jahre teilweise deutlich verändert. Die Anzeigen hier auf der rechten Seite gibt es seit 2016 nicht mehr.

Ihr wundert euch über die Anzeigen auf der rechten Seite? Tja, die fielen 2016 weg. Damit hat Google den Fokus ganz klar auf die mobile Zukunft gelegt und die Desktopansicht diesem Fokus untergeordnet, wer erinnert sich nicht an das Mantra “mobile first”. Vorher war es genau anders herum. . Die Anzahl der Werbeplätze wurde deutlich reduziert und der Konkurrenzdruck erhöht – eine immense Änderung, die sich auch in allen Google Ads Konten bemerkbar machte.

Ein weiterer Schritt, der nur logisch erschien, war die Umstellung der bisherigen Anzeigen zu erweiterten Textanzeigen. Damit mussten Werbetreibende keine extra mobilen Suchanfragen mehr schreiben.

Die farbliche Markierung der Anzeigen wurde bei Google ständig getestet – mal gelb, mal grün, schlussendlich wird es wohl bei weiß bleiben, um die Anzeigen so neutral wie möglich zu halten. Google stellt den Nutzer und sein Erlebnis in den Fokus – ist der Nutzer zufrieden, wird er weiter die Google Welt nutzen und damit Google mehr Umsatz bescheren. Vor dem Hintergrund war es auch absehbar, dass die farbliche Markierung der Anzeigen verschwinden wird, um den Nutzer nicht allzu sehr darauf zu stoßen, dass dies nun eine bezahlte Anzeige ist.

Eine Änderung, die mir noch sehr gut in Erinnerung geblieben ist, weil sie zeigte, dass wir uns nichts mehr sicher sein können: Die Abschaffung der Position 2019. Vorher konnte man als Online-Marketing-Manager einsehen, welche Position eine Anzeige durchschnittlich erreichte, und dies als Datenpunkt zur Optimierung heranziehen. Damit war dann Schluss.

Automatisierung bei Google

In den weiteren Jahren standen die meisten Änderungen im System im Zeichen der Automatisierung. 2020 launchte Google die responsiven Search Ads (RSAs). Advertiser haben nun die Möglichkeit, bis zu 15 Titel und 4 Beschreibungen zu texten, die Google in beliebiger Kombination an die Nutzer ausspielt. Wobei das Wort beliebig der intelligenten Aussteuerung von Google nicht gerecht wird: Mit Hilfe von Machine Learning und künstlicher Intelligenz geht Google auf die Suchanfrage und auch die Suchintention des Nutzer ein. Denn Google hat Daten, die wir Advertiser nicht haben. Wir können mithilfe von Daten aus der Vergangenheit Rückschlüsse ziehen und dahingehend optimieren – Google kennt die Suchhistorie der Nutzer und nutzt diese zur Ausspielung der perfekten Anzeige für jeden Nutzer!

Automatische Gebotsstrategien und neue Kampagnentypen wie

  • Smart Campaigns,
  • Performance-Max oder
  • Discovery Ads

sind nur drei weitere Beispiele, die aufzeigen, wohin der Weg uns führen wird: Automatisch gesteuerte Kampagnen, bei denen wir die Kontrolle mehr und mehr abgeben werden und Google Machine Learning und KI einsetzen wird.

Eine weitere Änderung, die Google 2021 vollzog: Die Abschaffung einer KW-Option! Es ist nicht mehr möglich, Keywords in der Option “broad match modifier” einzubuchen. Ein wichtiger Schritt, um die Automatisierung der Werbekampagnen voranzutreiben. Aber für uns Advertiser bedeutet dies leider auch, dass wir weniger Kontrollmöglichkeiten haben, so sehr wir auch die Vereinfachung der Keyword-Optionen zu schätzen wissen.

In den letzten 22 Jahren ist also echt viel passiert. Wir sind uns sicher, Google wird auch in den nächsten 22 Jahren so einiges an Änderungen für uns Werbetreibende bereithalten.

Wir halten euch auf dem Laufenden!

Katharina

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