Was sind eigentlich AdWords-Scripts?

Google AdWords-Scripts sind JavaScript-Codes. Mit ihrer Hilfe kannst du dein AdWords-Konto leichter und effizienter steuern. Scripts können verwendet werden, um Aufgaben zu automatisieren, Warnungen via Emails zu versenden oder um Signale aus externen Daten, wie dem Wetterbericht als Auslöser für zum Beispiel eine Gebotsanpassung, zu nutzen.

Ziel ist es in jedem Fall, die täglichen Arbeiten im Konto zu beschleunigen, die Optimierungen zu unterstützen und die Leistung zu verbessern. Na, jetzt neugierig geworden? Dann lass uns starten mit unseren Top 5 Scripts!

Unsere Top 5 AdWords-Scripts:

Wir haben viel Zeit damit verbracht, Google AdWords-Scripts zu implementieren und zu testen, um euch die unserer Meinung nach besten fünf zu präsentieren, die sich als besonders nützlich erwiesen haben.

1. Script: Der Quality Score Tracker

Dieses Script ist nicht nur einfach umzusetzen, sondern auch eines der Top AdWords-Scripts überhaupt. Das Script kann den Qualitätsfaktor eines Kontos einmal täglich (bzw. bei nicht so häufigem Bedarf wöchentlich oder monatlich) automatisch aufzeichnen, sodass man die Entwicklung des Qualitätsfaktors leicht verfolgen kann, ohne zusätzliche Software kaufen zu müssen.

Entwicklung Qualitätsfaktor

Schneller Überblick zur Entwicklung des Qualitätsfaktors dank Script. (Bildquelle: © by web-netz)

Wie ist nun aber die Qualitätsfaktor-Verteilung auf Keyword-Ebene?

Während wir oft relativ einfach einen übergreifenden Qualitätsfaktor für unser Konto sehen, ist eine Aufspaltung auf Keyword-Ebene hingegen mit etwas mehr Zeit und Analysearbeit verbunden.

Wer AdWords Konten betreut weiß, dass man stets ein Auge auf den allgemeinen Qualitätsfaktor des Kontos haben sollte. Angenommen dieser liegt wie in unserem Beispiel bei 6,80, dann wisst ihr sofort, dass hier Verbesserungspotential besteht.

Viel spannender sind nun aber die sich anschließenden Fragen:

a) Wie viele Keywords haben einen Qualitätsfaktor von unter 5?

b) Wie hat sich der Qualitätsfaktor der Keywords verändert im Vergleich zur Vorperiode?

Hier rettet uns der Quality Score Tracker! Dieses Script kann nämlich auch ein zusätzliches Dashboard erstellen, in welchem die Qualitätsfaktorverteilung von heute, verglichen mit einer festgelegten Vorperiode dargestellt werden kann. Dies ist wirklich eine kurze und knackige Lösung im Vergleich zu stundenlangen Excel Tabellen und mühsamen Auswertungen.

Verteilung der Keywords nach ihrem Qualitätsfaktor

Auf einen Blick: Verteilung der Keywords anhand ihres Qualitätsfaktor. (Bildquelle: © by web-netz)

2. Script: Der Link Checker – nie wieder 404 Seiten im Konto bewerben!

Niemand möchte seine ganze Zeit damit verbringen, URLs zu überprüfen, um sicherzustellen, dass sie ordnungsgemäß funktionieren. In bestimmten Branchen, insbesondere in größeren E-Commerce Konten, werden URLs jedoch häufig aktualisiert, weil Produkte z.B. ausverkauft sind. Alte URLs werden so mitunter zu sogenannten 404-Seiten, der Nutzer läuft ins Leere. Oder die Suche mit Suchparametern liefert kein Ergebnis und zeigt auch nur noch eine 404-Seite an.

Beispiel der 404-Fehlerseite von web-netz

Beispiel der 404-Fehlerseite von web-netz. (Bildquelle: © by web-netz)

Ärgerlich wird es dann, wenn Kampagnen solche (inzwischen ungültigen) URLs noch als Landingpages nutzen, denn dann wird umsonst Geld ausgegeben und der Kunde landet nur auf einer Fehlerseite.

Um zu vermeiden, dass Kunden nach dem Klick auf eine Anzeige auf eine 404-Seite landen, muss ein AdWords-Betreuer oder du selber regelmäßig alle Ziel-URLs auf Erreichbarkeit prüfen.

Diese Aktivität kann man leider nicht „24/7“ durchführen, was zwangsläufig zu Ausfällen und übersehenen Fehlerseiten führen kann. Hier gibt es jedoch eine einfache Lösung: den Link Checker.

Dieses pfiffige Script ist ein idealer Start in den Frühjahrsputz, wie wir vor einigen Wochen schon für die treuen Leser unter euch angedeutet haben.

Wie funktioniert nun der Link Checker?

Zunächst kannst du definieren, welche URLs sich das Script anschauen soll. Beispiele sind:

  • URLs aus den Anzeigentexten
  • URLs auf Keyword-Ebene
  • URLs aus den Sitelinks
  • Nur URLs für aktivierte Keywords, Anzeigen oder Sitelinks
  • Nur URLs für pausierte Keywords, Anzeigen oder Sitelinks

Sobald du entschieden hast, welche URLs überprüft werden sollen, startet der Check und der Nutzer wird via Email benachrichtigt, sobald eine fehlerhafte URL entdeckt wurde. Der Link Checker ermöglicht sogar eine zusammenfassende Ansicht aller ermittelten URL-Fehler.

Link-Checker

Nicht erreichbare Seiten dank Link-Checker schnell identifizieren. (Bildquelle: © by web-netz)

Das Beste an diesem Script? Du kannst selber einstellen, wie oft das Konto überprüft werden soll. Dies kann nicht nur täglich sondern sogar stündlich stattfinden. Somit wirst du in Windeseile benachrichtigt, wenn eine fehlerhafte 404-URL aufgetreten ist und kannst diese entsprechend blitzschnell austauschen.

3. Script: Das Leistungsanomalien-Script

Hast du dir auch teilweise das Hirn zermartert, wenn du in deinen Daten einen Ausreißer hattest? Dieses eine Keyword war so viel besser oder schlechter als alle anderen? Oder eine Anzeigengruppe, von der du erwartet hattest, dass sie viel besser funktioniert als es nun tatsächlich der Fall war? Würdest du es nicht toll finden, wenn du diese Ausreißer nicht nur schneller, sondern auch in großen Konten identifizieren könntest?

Leistungsanomalien-Script

Ausreißer: Benachrichtigung bei Performance-Anomalien – das Script macht’s möglich. (Bildquelle: © by vicnt / iStockphoto.com)

Hierzu gibt es eine Lösung: das Leistungsanomalien-Script. Dieses erkennt nicht nur Anomalien bei der Leistung der Keywords, Anzeigen oder Anzeigengruppen, sondern kann dich zusätzlich über diese via Email benachrichtigen.

Wie funktioniert es?

Nachdem Daten gesammelt werden, erstellt es Mittelwerte für die gewünschten Bereiche und kennzeichnet alles, was mehr als zwei Standardabweichungen vom Mittelwert entfernt ist.

Der Effekt ist, dass du nicht mehr vergeblich nach den Problemelementen suchen musst sondern eine Liste bekommst. Somit kann der Fokus täglich auf die Performance gehalten werden, wobei die Effizienz der Optimierungszeit maximiert wird.

4. Script: Das Wetter-Script

Endlich ist es soweit, die ersten Sonnenstrahlen und Temperaturen im zweistelligen Bereich – der Frühling ist da! Mit anderen Worten die Jahreszeit, in der wir unser Einkaufsverhalten wieder verstärkt von den sonnigen und regnerischen Tagen abhängig machen.

Das Wetter-Script einzurichten ist leicht gemacht und ermöglicht die automatische Optimierung von Geboten basierend auf geografischen Standorten und Wettervorhersagen.

Das Script eignet sich für alle Produktarten, dessen Konsum vom Wetter abhängig ist. Gute Beispiele sind zahlreich und variieren von z.B. der Bewerbung von Golfplätzen oder Reiseportalen bis hin zu Scheibenenteiser, Schneefräsen oder Sonnenschirmen.

Wetter-Script

Automatische Gebotsanpassungen, verknüpft mit der Wetterlage. (Bildquelle: © by MarianVejcik / iStockphoto.com

Das manuelle Ändern der Gebote basierend auf der aktuellen Wetterlage kann sehr zeitaufwendig und nahezu unmöglich sein. Hier hilft dir das Wetterscript!

Wie funktioniert es?

Du kannst frei eine Region/Stadt oder Land auswählen. Dann setzt du je nach Wunsch die Gebotsanpassungen fest – z.B. eine Gebotserhöhung bei Sonnenschein oder vielleicht eine Gebotssenkung bei einer erhöhten Windgeschwindigkeit.

Ein Beispiel für eine Regel könnte sein: wenn die Temperatur für den Bereich Hamburg unter 0 Grad sinkt, sollen die Gebote in der Kampagne für Scheibenenteiser um 10 % erhöht werden.

Anschließend ruft das Script die OpenWeatherMapAPI auf. Hiermit ergänzt es die aktuellen Wetterbedingungen für die in der Tabelle angegebenen Orte. Im nächsten Schritt werden die festgelegten Gebotsanpassungen bereits automatisch in der Kampagne durchgeführt.

5. Script: Das Schrott-muss-weg-Script – Werbeanzeigen mit geringer CTR ausmisten

Oft sammeln sich besonders in größeren Konten mit der Zeit viele Werbeanzeigen, welche keine oder nur geringe Performance bringen.

Diese können von Zeit zu Zeit ruhig pausiert werden und zwar nicht nur während des Frühjahrsputzes. Jedoch nimmt so eine Überprüfung „von Hand“ oft sehr viel Zeit in Anspruch, auch wenn man Filter verwendet. Das geht auch einfacher, natürlich mit einem Script.

Mit diesem Schrott-muss-weg-Script kannst du die Anzeigen mit niedrigen Klickraten (CTR) einfach und automatisch in jeder Anzeigengruppe pausieren.

Schrott-muss-weg-Script

Einfacher ausmisten: Klickschwache Anzeigen automatisiert erkennen. (Bildquelle: © by Photo_Concepts / iStockphoto.com

Wie funktioniert es?

Die Anzeigen werden nicht nur identifiziert, sondern auch nur dann pausiert, wenn mindestens eine weitere Anzeige in der Anzeigengruppe vorhanden ist. Somit wird sichergestellt, dass du nicht auf einmal leere Anzeigengruppen hast.

Das Script sorgt somit dafür, dass die leistungsstärkere Anzeige geschaltet wird, was zu niedrigeren Kosten und höheren Klickraten führt. Im Nachgang solltest du natürlich schauen, wo du neue Anzeigen wieder ergänzen kannst, damit wieder zwei oder mehr Anzeigen pro Anzeigengruppe laufen. Google empfiehlt drei oder mehr Anzeigen anzulegen, die dann durch den Google-Algorithmus individuell und automatisch möglichst passend pro Nutzer ausgespielt werden.

Fazit: Scripts können eine große Hilfe sein!

So, das war jetzt erstmal ein kurzer Einblick in die Welt der Scripts. Egal, ob du AdWords-Anfänger oder Profi bist, Scripts können dir sehr helfen und einen Teil deiner lästigen Alltagsarbeit abnehmen. Wir finden, sie lohnen sich immer! Bei Fragen oder Anregungen melde dich einfach bei uns, wir freuen uns auf dich!

Schöne Grüße & weiter viel Erfolg!

Unterschrift Corina Oprea

 

Bildquelle Titelbild : © by DragonImages / iStockphoto.com;