Du verfolgst bereits die Strategie „mobile first“? Klasse! Hoffentlich hast du dann auch den Megatrend „video first“ im Visier. Denn keine andere Werbeform ist in unserer sich ständig bewegenden Gesellschaft wichtiger als Bewegtbild. Deshalb beschäftigen wir uns in diesem Artikel näher mit der wichtigsten Videoplattform der Welt: YouTube! Ich nenne dir 7 gute Gründe, warum YouTube-Advertising so bedeutend wie noch nie ist und wie du deine ideale Zielgruppe auch ohne teure Videoproduktion erreichst.

1. Bewegtbild bewegt

Warum wird Videowerbung immer relevanter?

Die kurze Antwort: Wir lieben Videos. ALLE lieben Video! 😉
Die lange Antwort: Mit Videos lassen sich Informationen auf leichte und vor allem anschauliche Art in kürzester Zeit vom Sender zum Empfänger transportieren. Sie entfachen im Menschen Emotionen, die mittels einer Textwand wahrscheinlich nie übermittelt werden können. Und: Videos bleiben vor allem länger in Erinnerung. Videos bieten für den Nutzer also so viele Vorteile im Konsum, dass Bewegtbild unsere Nutzungs- und Sehgewohnheiten dominiert und langfristig verändert – durch alle Gesellschafts- und Altersgruppen hinweg.

Die Hauptursache ist naheliegend: durch den vereinfachten Zugang zu Video-Inhalten aufgrund der zunehmenden Breitbandabdeckung und der daraus resultierenden “Always On”-Verbindung, steigt die Nachfrage nach Video. Dadurch steigt zwangsläufig das Angebot, wodurch wiederum die Nachfrage steigt. Stärkster Treiber für diese sich veränderten Sehgewohnheiten ist die Videoplattform YouTube. Das belegt nicht nur eine aktuelle Onlinestudie von ARD & ZDF, in der YouTube im Vergleich zu anderen Videoplattformen haushoch dominiert, sondern auch der allgemeine Anstieg der täglichen Nutzungsdauer. Die Nutzungsdauer ist von 2016 bis 2019 um 70 % von durchschnittlich 7 auf 12 Minuten angestiegen (Quelle: Statista). Man beachte hier, dass der Corona-Effekt noch überhaupt nicht berücksichtigt wurde, der Anstieg hat sich dadurch sicherlich nochmal deutlich verstärkt.

Das aus dem Hause Google stammende Produkt ist somit längst keine reine Unterhaltungsplattform für die junge Zielgruppe mehr, für die sie so oft von Werbetreibenden nur belächelt wurde. Immer mehr politischer und sozial-relevanter Diskurs findet digital statt und YouTube bietet für die pluralistische Meinungsvielfalt für eben diese Themen eine Plattform. 

Zu den Top-News auf der YouTube Startseite gehören hier Nachrichten-Videos u.a. von faz, Handelsblatt, tagesschau und Spiegel TV.
Zu den Top-News auf der YouTube Startseite gehören hier Nachrichten-Videos u.a. von faz, Handelsblatt, tagesschau und Spiegel TV. Bildnachweis: Screenshot YouTube

Damit bedient YouTube perfekt den Zeitgeist unserer sich digitalisierenden Gesellschaft und erweitert oder ersetzt das klassische TV-Angebot mit digital abrufbaren Inhalten. Für Advertiser bedeutet dies: Die Eintrittsbarrieren für reichweitenstarke Videowerbung sinken rapide. 

2. YouTube ist die größte Videoplattform und die zweitgrößte Suchmaschine der Welt

Wer Anzeigen auf der größten Suchplattform (gemeint ist natürlich Google selbst) schaltet, sollte seine Zielgruppe auch auf der größten Videoplattform ansprechen. Denn YouTube bietet nicht nur die größte Anzahl an Video-Inventar, sondern ist zugleich auch die zweitgrößte Suchplattform der Welt. Das belegen erstaunliche Zahlen: Mittlerweile über 2 Milliarden Nutzer konsumieren täglich über eine Milliarde Stunden Videoinhalte. Die Entwicklung der Zugriffszahlen ist seit Jahren wachsend und Rahmenbedingungen wie Corona und der damit verbundene Lockdown verstärken diesen Trend noch massiv.

Weltweit wachsende Zugriffszahlen auf youtube.com

Das Diagramm zeigt die steigende Anzahl der weltweiten Visits von youtube.com von März 2019 bis Oktober 2020. Mit Beginn des Lockdowns im März 2020 stiegen die Zugriffszahlen nochmals massiv an. Im Oktober 2020 verzeichnete youtube.com 34,14 Milliarden Visits.
Das Diagramm zeigt die steigende Anzahl der weltweiten Visits von youtube.com von März 2019 bis Oktober 2020. Mit Beginn des Lockdowns im März 2020 stiegen die Zugriffszahlen nochmals massiv an. Im Oktober 2020 verzeichnete youtube.com 34,14 Milliarden Visits.
Quelle: Statista 2020

Für den deutschen Raum belaufen sich die Zahlen auf über 47 Millionen erwachsene Nutzer. Somit erhalten Werbetreibende den optimalen Zugang zur eigenen Zielgruppe. Dabei benötigt ihr im Vergleich zur klassischen TV-Werbung keinesfalls riesige Budget-Töpfe oder hochwertig produzierte Videoinhalte.

Für YouTube-Werbung benötigt ihr nur:

  • ein Google Ads Konto,
  • Wissen über die eigene Zielgruppe und
  • etwas Kreativität.

Mit diesen Bedingungen ist es relativ leicht möglich, Video-Werbung auf YouTube zu schalten, sei es vor, während oder nach einem Content-Video (sogenannte Pre-, Mid-, oder Post Roll Ads). Die Aufrufe – und damit die buchbaren Werbeflächen – von monetarisierten Videos gehen dabei täglich in die Milliarden. Umso wichtiger ist es dann, die ideale Zielgruppe zu definieren um Streuverluste zu minimieren.

3. Das richtige Targeting der optimalen Zielgruppe ist möglich

Bei YouTube ist es möglich die Zielgruppe genau zu bestimmen – unter anderem durch Angaben der

  • Demografie,
  • Interessen,
  • (Kauf-)Absichten,
  • Placements,
  • Themen und
  • Keywords.

Ein Beispiel:
Die Zielgruppe ist weiblich, zwischen 25 und 34 Jahre alt, interessiert sich für Damenbekleidung und die Anzeigen sollen auf YouTube-Kanälen mit Fashion-Videos erscheinen. Somit werden nur die Zuschauerinnen angesprochen, die in die Zielgruppe passen und der Streuverlust bleibt gering. Allerdings sollten Advertiser darauf achten, nicht zu viele Segmentierungen vorzunehmen, da die Anzeigen sonst nur sehr eingeschränkt bis gar nicht ausgespielt werden, ganz einfach, weil die Datenlage viel zu gering wird.

Eine Auswahl an Targeting-Optionen im Google Ads Konto.
Bildnachweis: Screenshot Google Ads Konto.

Es ist aber auch möglich, eigene benutzerdefinierte Zielgruppen mit gemeinsamen Interessen oder Kaufabsichten zu bestimmen. Hierfür verwendet man Schlüsselwörter, die den idealen Kunden beschreiben.

Eine weitere Herangehensweise sind Keywords, die der ideale Kunde aktiv als Suchbegriffe in die Google Suchmaschine eingibt. Grundlage können Keywords aus den Suchkampagnen oder Insights aus Google Analytics sein.

Hat man einen bestimmten YouTube-Kanal im Auge, kann man natürlich auch das Targeting auf einzelne Placements einstellen. Die Möglichkeiten sind nahezu unbegrenzt.

4. Große Auswahl an Werbeformaten für jedes Zielvorhaben

Willst du die Bekanntheit steigern oder vielleicht die Kaufbereitschaft erhöhen? YouTube bietet für jedes deiner Zielvorhaben unterschiedliche Formate. Im Folgenden gebe ich dir einen Überblick über die einsetzbaren Varianten an Werbeformaten pro Ziel.

Ziel: Bekanntheit steigern

Bumper Ad

Bumper Ads sind 6 Sekunden lange, nicht überspringbare In-Stream-Anzeigen. Sie werden bevorzugt auf Mobilgeräten ausgespielt.

Beispiel einer Bumper Ad

TrueView Ads  [Typ: Reichweite]

TrueView Ads vom Typ „Reichweite“, werden per Ziel-CPM abgerechnet. Dabei geht es vor allem um die Optimierung von Impressionen anstatt von Aufrufen (wie bei TrueView In-Stream).

Beispiel einer TrueView Ad

Beispiel einer TrueView Ad

In-Stream [nicht überspringbar] 

Nicht überspringbare In-Stream-Ads haben eine übliche Länge von max. 15 Sekunden und besitzen dadurch eine große Analogie zur TV-Werbung.

Beispiel einer nicht überspringbaren In-Stream Ad

Beispiel einer nicht überspringbaren In-Stream Ad

Mastheads

Mastheads werden auf der Startseite und im Startseiten-Feed von YouTube präsentiert – ein zentrales Placement. Mit diesem Format lässt sich die Bekanntheit eines neuen Produkts oder einer neuen Dienstleistung steigern.

Beispiel einer Masthead

Beispiel einer Masthead

Ziel: Kaufbereitschaft erhöhen

TrueView In-Stream

TrueView In-Stream-Anzeigen sind überspringbar und werden abgerechnet, wenn ein Video aktiv aufgerufen (“TrueView”) wurde. Ein Aufruf zählt in diesen Fällen:
1. Die Anzeige wird mindestens 30 Sekunden lang oder bis zum Ende wiedergegeben, wenn sie kürzer als 30 Sekunden ist.
2. Im Video wird eine Aktion ausgeführt, etwa der Klick auf einen Link. TrueView Videos müssen mindesten 11 Sekunden lang sein.

Beispiel einer TrueView Ad

Beispiel einer TrueView Ad

TrueView Discovery

Dieses Anzeigenformat wird als gesponsertes Video im Startseitenfeed, im Wiedergabefeed und in den Suchergebnissen auf YouTube präsentiert. Sie unterscheiden sich von TrueView In-Stream-Ads dadurch, dass ein Nutzer aktiv auf die Ads klicken muss, um sie anzusehen. 

Beispiel einer TrueView Discovery Ad

Beispiel einer TrueView Discovery Ad

Ziel: Interaktionen erhöhen

TrueView for Action

TrueView for Action-Anzeigen sind ein Sonderfall von überspringbaren In-Stream-Anzeigen, mit ihnen lassen sich Interaktionen steigern und der Nutzer im Idealfall zum Handeln bewegen. Letztlich wird dadurch die Zahl der Leads und Conversions erhöht, weil du den Videoanzeigen auffällige Calls-to-Action (CTAs), Overlays mit Anzeigentiteln und Abspanne hinzufügen kannst.

Beispiel einer TrueView Ad

Beispiel einer TrueView Ad

5. Die Kosten für YouTube-Werbung: Schon mit wenig Budget-Einsatz für Aufmerksamkeit sorgen

Was kostet YouTube-Werbung? Mit Videowerbung verbinden viele Advertiser immer einen immensen Betrag an Mediabudget. Doch bezogen auf YouTube-Werbung ist dies ein Irrglaube. Die Frage nach der Budgethöhe korreliert natürlich mit der Reichweite, die ihr schaffen wollt. Möchtet ihr eine flächendeckende Kampagne starten? Dann ist natürlich ein hoher Budgeteinsatz nötig. Da führt kein Weg daran vorbei. 

Doch schon mit wenig Budget-Einsatz könnt ihr in der relevanten Zielgruppe für Aufmerksamkeit und auch Interaktion sorgen. Wenn die relevante Zielgruppe – wie oben beschrieben – vorab genauestens definiert wurde, reichen monatliche Beträge im dreistelligen Bereich schon aus, um diese Zielgruppen zu erreichen.

Dabei gibt es bei Videokampagnen über YouTube unterschiedliche Verrechnungsmodelle, mit denen man volle Kostenkontrolle über die Kampagnen erhält. 

  • Möchtet ihr beispielsweise die Bekanntheit steigern und eines der dafür vorgesehenen Werbeformate nutzen (siehe oben), wird auf CPM Basis abgerechnet. CPM bedeutet Cost-per-Mille (zu Deutsch: Tausend-Kontakt-Preis; “TKP”) und berechnet sich aus dem einzusetzenden Mediabudget/Impressionen*1000.
  • Beim Zielvorhaben “Kaufbereitschaft erhöhen” wird nur ein aktiver Aufruf (TrueView) berechnet. Es fallen nur Kosten an, wenn die Werbung gesehen oder geklickt wird (Cost-per-View). Also entstehen erst dann Kosten, wenn sich der Nutzer entscheidet die Anzeige anzusehen und diese aktiviert bzw. wenn die Wiedergabezeit mindestens 30 Sekunden beträgt.
  • Bei TrueView for Action Kampagnen übergibt man die Kosten pro Impressions oder Aufruf mehr oder weniger dem Google Algorithmus und legt einen Ziel-CPA (Cost-per-Acquisition) fest, also die Höhe der Kosten pro Conversion/Lead.

6. YouTube-Werbung funktioniert auch ohne eigenes Videomaterial

Natürlich ist es möglich, schöne und aufwendige Hochglanzvideos zu produzieren. Das kann man gern machen, muss man aber nicht zwangsläufig. Denn mittlerweile gibt es eine Vielzahl von Tools, die das Erstellen von Videoformaten nach einem Baukastenprinzip ermöglichen und das alles auf Grundlage von Bild, Audio-Tonspuren und eigens erstellter Texte.

Storyboard-Ansicht im YouTube Video Builder: Logo, Bilder und Texte mit jeweils passender Zeichenanzahl hochladen und Farben entsprechend der eigenen CI auswählen. Bildnachweis: Screenshot YouTube
Storyboard-Ansicht im YouTube Video Builder: Logo, Bilder und Texte mit jeweils passender Zeichenanzahl hochladen und Farben entsprechend der eigenen CI auswählen.
Bildnachweis: Screenshot YouTube

Mit diesen Tools kann man in vordefinierten Layouts verschiedene Werbebotschaften kreieren, muss keine teure Kreativ-Agentur beauftragen und kann mit vergleichsweise wenig Aufwand die selbst erstellten Video-Assets in der relevanten Zielgruppe testen.

Natürlich gilt es bei der Erstellung von Videos auf YouTube einiges zu beachten. Gerne beraten wir Dich, falls du Fragen dazu hast und das Thema angehen willst!

7. YouTube optimiert stetig das Angebot für Werbetreibende

Die Vielfalt an Targeting-Möglichkeiten sowie die einsetzbaren Videoformate zeigen wirkungsvoll, wie sehr YouTube – und damit Google – die Angebote für Werbetreibende (nicht ganz uneigennützig) vorantreibt.

Doch nicht nur im Videobereich ist die Plattform tätig. Mit Audio Ads sollen künftig jene Nutzer erreicht werden, die nicht aktiv den Bildschirm betrachten, sondern YouTube als Musik- oder Podcast-Plattform nutzen. 

Darüber hinaus wird YouTube langfristig als soziale E-Commerce Plattform umgestaltet. Content Creator vertaggen die in ihren Videos vorhandenen Produkte, die dann mit dem Google Shopping-Tool verknüpft und als Shop-In-Video Funktion angezeigt werden. 

Weitere Features werden sicher nicht lange auf sich warten lassen.

Fazit – Jeder kann auf YouTube werben

Nach diesen 7 Gründen ist es nicht mehr schwer, sich für Werbung auf YouTube zu entscheiden, oder? Egal wieviel Zeit oder Budget vorhanden ist, jeder kann auf YouTube werben und somit nochmal ganz neue Zielgruppen erreichen. Als  Display-Advertising-Agentur helfen wir dir gerne bei der Umsetzung deiner Kampagne.

Also auf die Videos, fertig, los!

Viele Grüße,

Georg Stubendorff


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