Typischer Kommentar eines mittelständischen B2B-Unternehmens: „Wir sind unzufrieden mit den Möglichkeiten unsere Zielgruppe zu erreichen, ohne unglaublich viel Geld in die Hand zu nehmen.“ Wie könnte man diesem B2B-Unternehmer helfen? In diesem Blogartikel gehe ich darauf ein, wie B2B-Unternehmen, abseits von klassischen Werbemaßnahmen, wie Fachmesse-Besuchen oder Anzeigenschaltung in Fachzeitschriften, mithilfe von XING-Werbung und XING Business-Seiten potenzielle Kunden erreichen können.

Natürlich nutzen auch B2B-Unternehmen zunehmend den Online-Bereich für ihr Marketing. Digitale Anzeigen über eine SEA-Agentur managen zu lassen sowie eine gehaltvolle Content-Strategie zu betreiben sollten für jedes Unternehmen inzwischen Standard sein. Denn Nutzer, die bereits nach deinen Produkten oder Dienstleistungen über beispielsweise Google suchen, sind für dein Unternehmen Gold wert. Deswegen solltest du hier unbedingt mit Anzeigen in den Google Suchergebnissen präsent sein.

Nur bleibt hier die Reichweite noch relativ klein. Wie kannst du gezielt die interessante Gruppe derer ansprechen, die zwar aktuell noch keinen Bedarf haben, sich aber generell für deine Branche oder Dienstleistungen interessieren?

An dieser Stelle sahst du dich auf Unternehmensseite bisher meist gezwungen, entweder große Summen in Display-Kampagnen zu investieren, welche leider typischerweise große Streuverluste mit sich bringen, oder versuchtest, mit Hilfe einer Social Media Agentur bei Facebook und Twitter deine Targetingoptionen zu nutzen. Aber eignen sich diese Netzwerke für die Ansprache deiner Kunden im B2B-Markt? Gibt es da nicht vielleicht noch etwas Besseres? Was ist eigentlich mit XING?

Werbung auf XING bietet tolle Möglichkeiten

Für Vertriebler ist die Plattform schon lange ein wichtiges Instrument des beruflichen Networkings. Jedoch kann XING auch marketingseitig genutzt werden – mit zielgenauen Targetingoptionen, voller Kostenkontrolle, frei wählbarem Budget und umfangreicher Auswertbarkeit. XING ist in der DACH-Region mit 11,5 Millionen Mitgliedern der Platzhirsch unter den Geschäftsnetzwerken. Trotz Mindestbuchungsvolumen bietet XING dir dank geringer TKPs inzwischen auch mit kleinem Budget die Möglichkeit, deine Zielgruppe genau anzusprechen. Weltweit führend und dadurch natürlich auch hierzulande relevant ist außerdem LinkedIn, laut eigenen Angaben ebenfalls mit immerhin neun Millionen deutschsprachigen Nutzern.

Zwar bietet LinkedIn elaboriertere Möglichkeiten der Werbeschaltung, allerdings ist für den deutschen Zielmarkt XING die deutlich aktivere und daher relevantere Plattform.

Im Folgenden haben wir für dich deshalb eine Übersicht der Formate zusammengestellt, welche du mithilfe von XING-Werbung selbst aussteuern könnt.

XING Sponsored Posts: Umfangreiches Targeting & volle Kostenkontrolle

Zunächst sei an dieser Stelle erwähnt, dass du, um Werbung auf XING zu nutzen, keinen Premium-Account benötigst. Du brauchst prinzipiell noch nicht einmal ein Unternehmensprofil, was du aber natürlich in jedem Fall trotzdem haben solltest.

In seinem Selbstbuchungs-Tool bietet dir XING die Möglichkeit, so genannte „Sponsored Posts“ als Anzeigenformate zu erstellen, die auf Basis der von Google und Facebook bekannten Cost-per-Click- oder Cost-per-Mille-Modelle abgerechnet werden. Die Klickpreise liegen je nach Zielgruppe und Zielseite zwischen drei und zwölf Euro. Ein maximales Gebot kannst du selbst bestimmen, wobei natürlich auch hier gilt, dass ein hohes Gebot die Wahrscheinlichkeit der Ausspielung erhöht.

Zu sehen sind dine Anzeigen dann vornehmlich auf der XING-Startseite. Sie können dort als „Newsfeed-Ads“ prominent zwischen den übrigen Updates deiner Kontakte und Gruppen erscheinen, oder im Bereich „Werbeanzeigen“ in der rechten Spalte. Wo der Post erscheint, kannst du allerdings nicht wie zum Beispiel bei Facebook auswählen, denn dies ist lediglich vom Gebot abhängig und auch bisher nicht auswertbar.

Beispiele Xing-Werbung

Xing-Werbung: Beispiele von Newsfeed-Ads und Werbeanzeigen.

Umso ausgefeilter ist hingegen das Targeting, das XING dir ermöglicht. Neben den üblichen soziodemographischen Attributen wie Alter, Region und Geschlecht, kannst du beliebig viele Ziel-Branchen, Tätigkeitsfelder, Karrierestufen und Unternehmensgrößen auswählen. Das führt natürlich zu teilweise sehr kleinen Zielgruppen. Toll daher, dass das Business-Netzwerk bereits ab einer potenziellen Reichweite von 1.000 Mitgliedern eine Ausspielung zulässt. Darüber hinaus hast du auch hier die branchentypische Möglichkeit, die Zielgruppe auf Basis statistischer Zwillinge zu erweitern.

Aber nicht nur das Targeting ist im XING-Marketing hochinteressant. Auch bei der Wahl der Zielseiten kannst du vieles testen. Entweder, du wählst ganz traditionell die zutreffende Landingpage deiner Unternehmensseite, oder du nutzt eines deiner XING-Unternehmensprofile. Genau, „…eines deiner…“. Du kannst entweder dein Firmenprofil nutzen, was Sinn machen kann, wenn du Employer-Branding betreiben willst und möglichst auch ein „Employer Branding Profil“ nutzt (die kostenpflichtige Version des normalen Arbeitgeberprofils). Möchtest du jedoch deine Produkte oder Dienstleistungen bewerben, so stellen die neuen XING-Business-Seiten eine interessante Alternative zur eigenen Landingpage dar. Möchtest du z.B. gezielt XING-Premium-Mitglieder ansprechen, solltest du auf eine XING Business-Seite verlinken. Die normale Verlinkung deiner Posts auf eine externe Webseite wird den XING-Premium-Mitgliedern leider nicht angezeigt.

XING Business-Seiten: Optimal für Marketing & Vertrieb

Vorab – auch Business-Seiten können kostenlos angelegt und genutzt werden. Hier allerdings ist das Upgrade zur Professional-Version eigentlich ein absolutes „Must-have“ für dein ambitioniertes Unternehmen. Das Upgrade ist mit 149 Euro pro Monat im Preis-Leistungs-Verhältnis extrem günstig. Dafür bekommst du allerhand, nämlich alle Besucher deiner Business-Seite auf dem Silbertablett serviert, komplett mit Namen, Unternehmen und Position. Dafür kann dein Vertrieb gerne mal einen spendieren. Das allein rechtfertigt unserer Erfahrung nach bereits die Investition. Doch da dieses Format allem Anschein nach gepusht werden soll, stellt dir XING für die Professional-Version zusätzlich jeden Monat 149 Euro Budget zur Werbeschaltung bereit! Ja genau, du hast das richtig verstanden: Wenn du Werbung auf XING machst, ist die Professional-Version praktisch umsonst.

XING-Marketing: Wie sieht die Business-Seite aus?

Was genau ist denn nun die Business-Seite? Sie ist grundsätzlich dazu gedacht, deine Produkte und Dienstleistungen zu bewerben und unterscheidet sich dadurch vom Firmenprofil. Daher wird sie von XING auch als Ergänzung zu diesem und nicht als Ersatz verstanden. Du kannst dementsprechend für deine Firma durchaus mehrere Business-Seiten anlegen, je nachdem, wie divers dein Portfolio und granular deine Marketing-Strategie ist.

Xing Business von web-netz

Beispiel für XING Business Seite: Die Seite von web-netz

Unterhalb einer Header-Banner-Logo-Kombination kannst du deine Leistungen hier mit Hilfe aller gängigen Medien, vom einfachen Textfeld über Bilder und PDFs bis hin zum Produktvideo präsentieren sowie munter auf die eigene Homepage verlinken. Du kannst auch persönliche Ansprechpartner definieren, deren XING-Profile mit der Business-Seite verknüpft werden. Nutzer können dir „folgen“ und deine Neuigkeiten teilen. Das alles im XING-Umfeld, welches dem Nutzer vertraut ist, und in seiner Darstellung für alle Endgeräte bereits optimiert – gerade für Unternehmen ohne mobile Homepage ein Totschlagargument.

Dass die Klickpreise für Anzeigenformate, die zu Business-Seiten verlinken, günstiger sind, muss eigentlich nicht mehr gesondert erwähnt werden. Trotzdem macht es auch hier Sinn, zusätzlich die externe Option zu testen.

Was sonst noch so geht: Personalsuche, Events & der Big Bang

Mit dem Selbstbuchungs-Tool kannst du weiterhin deine Events und Stellenanzeigen prominent platzieren. Diese Anzeigen werden dann entweder in der rechten Spalte der Startseite oder auf den entsprechenden Unterseiten „Eventmarkt“ und „Stellenmarkt“ ausgespielt. Gerade in Branchen, in denen Fachkräfte schwer zu finden sind, erweist sich XING-Marketing als sinnvolle Ergänzung zu den teuren Karriereportalen wie StepStone und Monster.

Für Unternehmen mit umfangreichem Online-Marketing-Budget bieten sich darüber hinaus noch zahlreiche weitere Formate für Xing-Werbung an, die allerdings nur im Zuge umfangreicherer Kampagnen gebucht werden können. Von klassischen Display-Kampagnen über Mailings, die mit XING-Co-Branding versandt werden bis hin zu „Sponsored Articles“, der Native Ad-Version des Netzwerks, kann die Reichweite und Markenbekanntheit mit den genannten Vorteilen des genauen Targetings hiermit weiter deutlich gesteigert werden. Um diese Möglichkeiten zu nutzen, solltet ihr allerdings ein Mindestbuchungsvolumen von mehr als 4.000 € mitbringen.

Fazit

XING ist auf den ersten Blick vielleicht nicht die billigste Variante, um eure Zielgruppe zu erreichen, ermöglicht dafür aber besonders im B2B-Bereich eine Zielgruppengenauigkeit, bei der keine andere Online-Plattform mithalten kann und relativiert die Kosten, da die Streuverluste stark reduziert werden können. Die Möglichkeiten der Ausrichtung sind zahlreich, und auch das Tracking sollte gut durchdacht sein. Wenn ihr Unterstützung braucht, meldet euch! Als Online-Marketing Agentur unterstützen wir euch gerne in der Umsetzung!

Viele Grüße

Unterschrift Julian

Bildquellen: © by ismagilov / iStockphoto.com; © by xing.de