Kaum ein Thema wird im Online-Marketing so heiß diskutiert wie der zukünftige Umgang mit sprachgesteuerten Suchanfragen. Während sich Nutzer an der intuitiven Bedienung sowie an dem noch schnelleren Zugang zu Informationen durch Alexa, Siri und Co. erfreuen, stellt es für viele Online-Marketer noch immer eine gewisse Unbekannte dar.

Wir haben uns das Ganze einmal genauer angeschaut und verraten euch, welche Faktoren für mehr Voice-Erfolg sorgen!

Woher kommt eigentlich der plötzliche Hype um Voice Search?

Sind wir mal ehrlich, ganz so neu ist das Thema doch eigentlich gar nicht. Im Grunde sorgte Apple mit der Einführung seiner sprachgesteuerten Assistenz-Software „Siri“ bereits vor acht Jahren mehr oder weniger für den Startschuss im sprachbasierten Online Marketing.

Wie kommt es dann, dass sich Online-Marketing-Experten erst seit ca. 2-3 Jahren wirklich intensiv mit Voice Search auseinandersetzen? Dafür gibt es mit Sicherheit mehrere Erklärungen. Meistens sorgt erst ein erhöhter Wettbewerb auch für eine größere Akzeptanz im Markt. Das heißt, erst als es der Konkurrenz gelang, vergleichbare Assistenz-Systeme zu entwickeln, steigerte sich auch die Akzeptanz und vor allem die Relevanz derartiger Technologien. Besonders die Einführung des Google Assistants oder Amazons Alexa und der damit stark wachsenden Nutzerzahl sorgten zuletzt für spürbaren Schwung in der allgemeinen Diskussion um die zukünftige Bedeutung von Voice Search im Online Marketing.

Säulendiagramm zur Prognose der weltweiten Nutzerzahl von virtuellen Assistenten

Das Diagramm zeigt die prognostizierte Entwicklung der weltweiten Nutzerzahl von virtuellen digitalen Assistenten (in Mio.) von 2015 (390) bis 2021 (1.831). Bildnachweis: statista.de

Sprachassistenten und Smart Speaker – mehr als nur praktische Haushaltshilfen?

Während die Zahl der aktiven Nutzer stetig wächst und sich der Umgang mit voice-basierten Anwendungen immer mehr im Alltag etabliert, scheint aber das große Umdenken bei einem Großteil der Online-Welt bislang noch auszubleiben. Das könnte unter anderem damit zusammenhängen, dass weiterhin noch niemand genau abschätzen kann, wohin die Reise am Ende nun wirklich geht. Derzeit, so zeigen es verschiedene Umfragen, liegt der primäre Nutzen von sprachgesteuerten Diensten nämlich eher auf der einfachen Beschaffung von allgemeinen Informationen wie beispielsweise den Wetterdaten oder der Steuerung von Multimedia- sowie Smart-Home-Anwendungen in den eigenen vier Wänden.

Darstellung der TOP10 der interessantesten Anwendungsbereiche bei der Nutzung von Sprachassistenten

Das Diagramm zeigt die laut einer BVDW-Umfrage zehn interessantesten Anwendungsbereiche bei der Nutzung von Sprachassistenten (n = 1.034). Bildnachweis: bvdw.org

Als nützliche Shoppingbegleitung scheinen die Dienste bislang nur eine untergeordnete Rolle zu spielen, wie unter anderem die Ergebnisse einer BVDW-Umfrage zeigen. Demnach sehen nur knapp 12% in Alexa, Siri, Cortana oder dem Google Assistant eine vielversprechende Shoppinghilfe im World Wide Web. Dementsprechend und in gewisser Weise nachvollziehbar, zeigen sich vor allem Online-Händler eher zurückhaltend, wenn es darum geht, den eigenen Shop entsprechend auf sprachbasierte Suchanfragen vorzubereiten.

Interessant wird es allerdings, wenn wir uns anschauen, in welcher Altersgruppe sich die sprachaffinen Online-Shopper befinden. So ist knapp ein Drittel nicht älter als 34 Jahre, exakt die Altersgruppe, die das zukünftige Suchverhalten im Internet nachhaltig prägen wird. Rufen wir uns noch einmal die stetig zunehmende Zahl an aktiven Nutzern vor Augen, so wird ersichtlich, dass sich Unternehmen eben doch intensiv mit Voice Search auseinandersetzen sollten, um nicht zu riskieren von der Konkurrenz abgehängt zu werden und langfristig noch wettbewerbsfähig zu bleiben.

Darstellung der TOP10 der interessantesten Anwendungsbereiche bei der Nutzung von Sprachassistenten unter Berücksichtigung der Altersgruppe

Das Diagramm zeigt die laut einer BVDW-Umfrage zehn interessantesten Anwendungsbereiche bei der Nutzung von Sprachassistenten je Altersgruppe (n = 1.034). Bildnachweis: BVDW.org

Um bereits für einen kleinen Vorsprung zu sorgen, haben wir euch im Folgenden eine kurze Liste mit den vielversprechendsten Erfolgsfaktoren in der Voice Search Optimierung zusammengestellt.

Ok Google, was muss ich tun?

Eins sei vorab noch erwähnt, im Grunde genommen handelt es sich bei Voice Search nur um eine weitere Komponente der Suchmaschinenoptimierung. Kümmert ihr euch also um die hier genannten Punkte, sollte es sich gleichzeitig auch positiv auf eure allgemeine SEO-Performance auswirken!

          1. Featured Snippets
            Das große Zauberwort in Bezug auf Voice Search lautet Featured Snippet. Der Kampf um die berühmtberüchtigte Position 0 wird gerade bei sprachbasierten Suchanfragen über Sieg oder Niederlage entscheiden. Die Krux an der Geschichte, es gibt keine Garantie dafür als Featured Snippet ausgespielt zu werden. Somit heißt es für euch, die eigenen Inhalte bestmöglich zu strukturieren und Google zu beweisen, dass ihr die relevanteste Option für die formulierte Suchanfrage darstellt. Um eure Chancen diesbezüglich zu erhöhen, gibt es verschiedene Maßnahmen, die ihr ergreifen könnt, wie zum Beispiel:

            • Wichtige Longtail-Keywords bereits in den H-Überschriften aufgreifen
            • Wichtige Listen und Tabellen mit entsprechenden Triggerwörtern (Top 10, Schritt für Schritt Anleitung, …) im Text kenntlich machen
            • Verwendung von suchmaschinenoptimierten Bildern
            • Einzigartige Inhalte schaffen

              Auch wenn es nicht sofort für Position 0 reichen sollte, denkt immer daran – am Ende entscheiden immer noch die Kunden über wirtschaftlichen Erfolg und Misserfolg und die freuen sich mit Sicherheit über Webseiten, die all diese Punkte aufweisen.
          2. Strukturierte Daten
            Struktur ist das A&O in der Voice Search Optimierung. Mit der zusätzlichen Auszeichnung von strukturierten Daten kannst Du Google proaktiv mitteilen, welche Inhalte Deiner Seite besonders relevant für Voice Search sind. Mit Hilfe von Schema.org oder JSON-LD erleichterst Du Google so das Auslesen und Bewerten Deiner Seite und erhöhst gleichzeitig Deine Chance eventuell als Voice-Ergebnis ausgespielt zu werden.
            Wichtig: Hierbei handelt es sich ausschließlich um eine Empfehlung und keine konkrete Anweisung an Google diese Inhalte unbedingt auszuspielen.
          3. Dialoge vorformulieren
            Allein mit der Sichtbarkeit auf den vorderen Plätzen ist es bei Voice Search aber noch lange nicht getan. Findet der Zugriff beispielsweise über einen Smart Speaker statt, bei dem der Nutzer keinerlei visuelle Eindrücke von deiner Seite erhält, ist hauptentscheidend, wie gut deine Seite auf den Dialog mit dem digitalen Sprachassistenten vorbereitet ist. Hierzu hilft es den vermeintlichen Dialog einfach mal aufzuschreiben und durchzuspielen. Schon heute bieten verschiedene Shopsysteme über entsprechende Plugins die Möglichkeit sich auf ein erstes Date mit Alexa vorzubereiten und sie ein wenig im eigenen Shop herumzuführen.
          4. FAQ-Seiten
            Die Verwendung eines Sprachassistenten führt zwangsläufig dazu, dass Suchanfragen komplett ausformuliert werden. Das umständliche und vermeintlich zeitraubende Tippen entfällt, also kann die Frage auch 1:1 an den Sprachassistenten weitergegeben werden. Mach dir das zu Nutze und füge auf deiner Seite eventuell hilfreiche FAQ-Bereiche hinzu. Gerade bei erklärungsbedürftigen Angeboten bietet es sich an, mögliche Suchanfragen über derartige Seiten abzudecken und zu beantworten.
          5. Lokal denken
            Eine Vielzahl der Suchanfragen haben heutzutage oftmals auch einen lokalen Bezug. Sei es die Frage nach dem besten Italiener in der Stadt oder naheliegenden Ausflugstipps fürs Wochenende. Gerade Unternehmen, die Ihre Produkte und Dienstleistungen auf eine gewisse Region begrenzen, sollten sich dessen bewusst sein und hilfreiche Einträge in Google My Business oder gängigen Branchenplattformen vornehmen, um auch im Voice Search weiterhin wahrgenommen zu werden.
          6. Bonustipp
            Einfach Ausprobieren! Wenn ihr wirklich verstehen wollt, wie die sprachbasierte Suche funktioniert, sollte ihr es unbedingt selber ausprobieren. Sei es über das eigene Smartphone oder unter Verwendung eines Smart Speakers, bei dem ihr ausschließlich auf die Sprache angewiesen seid. Erst wenn ihr wisst, welche Befehle zu den gewünschten Resultaten führen, lassen sich auch Rückschlüsse auf die notwendigen Optimierungsmaßnahmen ziehen.

          Haben dir unsere Tipps gefallen und du möchtest auch mal für deine Seite einen Voice-Check durchführen lassen? Kein Problem, melde Dich einfach bei uns und arbeite gemeinsam mit unserem SEO-Team an der Sprachbegabung deiner Webseite! Für alle Studenten unter euch, checkt doch mal unsere Jobs in Lüneburg, vielleicht sehen wir uns ja bald mal bei web-netz. Wir freuen uns in beiden Fällen auf euch!

          Übrigens: Mehr zu den Themen Voice Search und Marketing in an Assistant world gibt es auf der OMK – der Konferenz für Online-Marketing, E-Commerce und Digitalisierung – am 19.09.2019 in Lüneburg.

        1. Florian

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