Für Betreiber von Online-Shops beginnt in diesen Tagen bereits das Weihnachtsgeschäft, handelt es sich doch um den stärksten Umsatztreiber des Jahres. Dabei greift das Börsenmotto „the trend is your friend“: So verzeichnet der Onlinehandel seit Jahren einen stetigen Anstieg. 2018 stieg der Weihnachtsumsatz online im Vergleich zum Vorjahr um 10 Prozent. Das Weihnachtsgeschäft boomt und das Internet ist die Inspirationsquelle Nr. 1 – 47 Prozent lassen sich beim Geschenkeeinkauf online inspirieren. Der Onlineumsatz im Jahr 2018 betrug 53,6  Milliarden Euro. Davon entfiel mit 13,4 Milliarden etwa ein Viertel auf den Weihnachtsumsatz online. Dahinter steht auch die altbewährte Werbeweisheit „wer nicht wirbt, stirbt“.

Wir zeigen im Blogartikel 10 Tipps, wie ihr mit gezielten Online-Werbemaßnahmen optimale Aussichten für euer Weihnachtsgeschäft schafft!

Das Online-Weihnachtsgeschäft

Balkendiagramm des wachsenden Online-Geschäfts zu Weihnachten 2005 bis 2018

Der Onlineumsatz gesamt und der Weihnachtsumsatz online von 2005 bis 2018. Quelle: HDE Handelsverband Deutschland

Online: On top!

Online-Shopping steigt in der Gunst der Geschenkekäufer. Das unterstreicht auch eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Digitalverband Bitkom: 63 Prozent der Deutschen bevorzugen den Geschenkeeinkauf zu Weihnachten gemütlich von zu Hause aus. Unter den Internetnutzern sind es sogar drei von vier, die online Geschenke erwerben. Jeder zweite Internetnutzer will einige Weihnachtsgeschenke im Internet ordern, jeder vierte sogar ausschließlich online!

Internet = Inspirationsquelle Nr. 1

„Am Anfang war das Wort“ – bezogen auf das Weihnachtsbusiness erfolgt der Anfang im Internet, wo Kaufinteressierte die Customer Journey starten. Und zwar bereits im Oktober. Wenn im Frühherbst die Blätter fallen, fällt auch für die kaufbereiten Shopper der Startschuss für die Recherche, was wo als Kaufobjekt infrage kommt – und das ereignet sich im World Wide Web, wo 47 % nach Inspirationen suchen (siehe Statistik unten).

Umfrage zu Inspirationsquellen für Weihnachtsgeschenke in Deutschland 2018

Wo holen Sie sich Ideen und Anregungen für Weihnachtsgeschenke?

Balkendiagramm Ideen und Anregungen für Weihnachtsgeschenke

Diese Statistik zeigt Ergebnisse der „Deloitte Christmas Survey 2018“ unter 1.150 Verbrauchern in Deutschland zu Inspirationsquellen für Weihnachtsgeschenke im Jahr 2018. Inspirationsquelle Nr.1 ist das Internet. – Quelle: statista

WWW: Warenkörbe weihnachtlich wappnen

Wer seinen Online-Shop nicht weihnachtlich wappnet, dem entgehen viele Verkäufe. Erfahrene E-Commerce-Protagonisten wissen: Das Timing im Kaufentscheidungsprozess verhält sich in der Regel so, dass nach der im Oktober startenden Recherche meistens zwischen Ende November und Anfang Dezember die Kaufentscheidung getroffen wird. Der finale Kauf steigt dann größtenteils innerhalb der ersten beiden Dezemberwochen. Dennoch sind auch die Spätentschlossenen zu beachten: ca. 15-20 % der Käufer kaufen erst eine Woche bis wenige Tage vor Weihnachten. Besonders für den Warenkorb eignet sich hier die vielgenutzte „gute Botschaft“ des Evergreens: Gutschein. Im Kontext der spätentschlossenen Käufer gilt es zudem zu beachten: kurze Lieferzeiten gezielt bewerben!

Wer suchet, empfindet!

Suchmaschinen sind des Onlinekäufers liebstes Spielfeld: Nicht nur 82 % aller Weihnachts-Shopper recherchieren vor dem Kauf online, 69 % nutzen dabei eine Suchmaschine. Für 47 % erfolgt der Recherchestart per Suchmaschine. YouTube wird beispielsweise als Suchmaschine stark genutzt, um sich Produkte in Praxistests anzuschauen. Das zeigt beispielhaft, wie entscheidend es ist, die Customer Journey seiner Kunden auf der Suche nach einem Geschenk zu antizipieren. Käufer durchlaufen verschiedene Phasen der Produktrecherche, in denen sie sich immer genauer fokussieren und spezialisieren.

Customer Journey: Euer Online-Shop als Kundenreiseziel

Damit die User die oben aufgeführte Customer Journey in eurem Online-Shop erfolgreich abschließen, solltet ihr als Shopbetreiber an möglichst vielen Touchpoints Kunden präsent sein.

Hier ein Fallbeispiel: Am Anfang stöbern Geschenkesuchende auf verschiedenen Webseiten, um sich inspirieren zu lassen. Hier kommt z.B. Bannerwerbung ins Spiel, um auf euren Shop aufmerksam zu machen. Gesucht wird auch mit allgemeinen Suchbegriffen wie z. B. „Geschenke für Mütter“, „Geschenke für Frau“ oder mit Budget-Fokus wie „Geschenk für 70 €“. Wenn sich der Kunde dann schon etwas mehr Gedanken gemacht hat und sich beispielsweise für die Kategorie „Parfüm“ als Geschenk entschieden hat, recherchiert er schon spezifischer, z. B. nach „Parfüm für 70 €“ oder „Parfüm blumig-orientalisch“ und bekommt dann verschiedene Marken und Online-Händler vorgeschlagen. Der Kunde schaut sich auf den verschiedenen Webseiten um und entscheidet sich schließlich für ein spezielles Parfüm einer Marke. Nun ist er schon fast fertig. Denn jetzt ist er sich sicher, dass er dieses Parfüm kaufen möchte und sucht ganz konkret nach einem Shop, der dieses Parfüm anbietet, aber zu einem guten Preis und es versandkostenfrei zu ihm nach Hause liefert. Die passende Suchanfrage könnte z. B. heißen „Guerlain Insulence Eau de Toilette kaufen“. Er bekommt nun konkrete Shopping-Ergebnisse angezeigt und kann im nächsten Schritt bequem auf der Webseite kaufen. Er möchte also in dem Schritt wissen: „Wo kann ich das Produkt kaufen?“ und „Wie kann ich das Produkt bezahlen?“.

Präsenz an vielen Touchpoints beinhaltet auch, außerhalb von klassischer Suche und Shopping sichtbar zu sein und Kanäle weiter oben im Conversion Funnel zu nutzen – also bei den unentschlossenen Kunden –  wie z.B. Video und Display. Zur Erinnerung: Der Conversion Funnel bedient das klassische AIDA-Modell, wonach ein Produkt oder eine Dienstleistung im ersten Schritt die Aufmerksamkeit des potentiellen Kunden erregen muss, bevor im zweiten Schritt sein Interesse geweckt wird. Im dritten Schritt soll das Interesse gesteigert werden und einen Kaufwunsch („Desire“) auslösen – für den 4. Schritt der eigentlichen Kaufaktion (“Action“).

Mobile macht mobil

Was sich bereits 2018 ankündigte, wurde im Juli 2019 umgesetzt: Die Mobile-First-Indexierung wurde bei Google zum Standard – wenn auch nur für neue Domains. Bereits Ende 2018 wurde öffentlich, dass bereits die Hälfte der Suchergebnisse auf dem Mobile-First-Index beruhen. Dank der Standardisierung müsste sich diese Tendenz noch verstärken. Mobile First bedeutet, dass die mobile Version einer Webseite zum Ranking herangezogen wird und zwar nicht nur auf dem Smartphone oder Tablet, sondern auch auf dem Desktop. Der Trend geht immer mehr hin in Richtung Smartphone-Einkauf, das untermauern auch folgende Fakten in der Grafik.

Fakten rund um mobile shopping

Mobile Shopping spart Zeit und ist bequem. – Quelle: thinkwithgoogle.com

Top 10-Tipps für euer Google Ads-Konto

Es kursieren viele Ratgeber und Tipps im Internet. Wir sind überzeugt, euch mit dieser Auswahl von 10 Tipps wirklich bestes Rüstzeug mit auf den Weihnachtsgeschäftsweg zu geben, weil wir diese als in der Praxis bestens bewährte Maßnahmen anwenden konnten. Wir freuen uns, diese Erfahrungen für euer Business in der turbulenten Vorweihnachtszeit vielversprechend präsentieren zu können. Hier nun unsere web-netz erprobten Top 10-Tipps für euer Google Ads-Konto – damit euer Business optimal vorbereitet ist für die stärkste Umsatzzeit des Jahres.

Tipp 1: Rückblick-Analyse 2018 „Last Christmas“

Bevor die Reise startet, einmal in den Rückspiegel schauen und die relevanten Daten der Vorjahres-Weihnachtssaison eingehend analysieren mit Blick auf Fragen zu Budgetkalkulationen, Wettbewerber, Bestseller, Lieferung/Logistik.

Im Hinterkopf dabei:

  • Sind alle Topseller ausreichend auf Lager?
  • Sind schnelle Lieferungen logistisch garantiert gewährleistet?

Wenn ja, dann werbt damit!

Produkte, die letztes Jahr zu Weihnachtszeit gut liefen, direkt in eurem Konto pushen. Vorausgesetzt, ihr habt sie dieses Jahr wieder auf Lager zu einem wettbewerbsfähigen Preis. Ihr habt eine automatische Gebotsstrategie im Konto hinterlegt? Dann überlegt euch, den Ziel-ROAS etwas niedriger anzusetzen, um eine erhöhte Auslieferung zu garantieren.

Tipp 2: Budget-Ziele sowie Black Friday & Cyber Monday

Auf Basis der Vorjahres-Analyse geht es nun an die Zielformulierungen. Diese sollten nicht abstrakt bleiben, wie z. B. den „Umsatz erhöhen“, „Neukunden gewinnen“, „Bekanntheit steigern“, „mehr verkaufen“ oder auch „Kosten senken“. Besser ist es, Konkretisierungen vorzunehmen wie z.B. „Umsatz erhöhen bei gleichbleibenden Kosten“ oder „Kosten pro Conversion senken“. Auch hier müsste man noch genauer nachfragen und klären, welchen Wert man als Vergleich heranziehen soll. In der teureren Weihnachtssaison wird der CPO wahrscheinlich höher sein als im übrigen Jahr. Zieht man somit den falschen, zu geringen CPO, als Vergleich heran, wird man deutlich weniger Conversions erzielen können.

Unsere Empfehlung daher: Offenes Budget mit einem saisonalen Kosten-pro-Conversion-Ziel, das man optimieren kann. In der Weihnachtszeit können viele Verkäufe generiert werden, doch leider wissen das natürlich alle, der Wettbewerb steigt – und somit auch die Klickpreise. Wenn man nun in die Saison geht und die Kampagnenbudgets nicht anpasst, wird man zwangsläufig weniger Umsatz machen, da die Kampagnen schnell eingeschränkt sind und nicht mehr ausliefern. Also, macht euch vorher Gedanken, welche Kampagnen eure Top-Produkte bewerben und sorgt für ein ausreichend hohes Budget. Das ist natürlich besonders wichtig an den prominenten Top-Shoppingtagen, wie Black Friday (29. November) und Cyber Monday (2.Dezember) als Finale der Cyber Week.

Black Friday & Cyber Monday: Wir empfehlen die Kampagnenbudgets an diesen Tagen für die relevanten Kampagnen komplett zu öffnen und zusätzlich spezielle Keyword-Kombinationen einzubuchen. Am besten ist es, wenn man schon 1-2 Tage vor dem Black Friday die Budgets anpasst und auch noch 1-2 Tage Nachlaufzeit hinzufügt. Google empfiehlt, basierend auf einer internen Studie, Keyword-Kombinationen des Begriffes „Black Friday + Herstellermarke“, „Black Friday + Produktkategorie“ und „Black Friday + Produkt“ einzusetzen. Analysen haben ergeben, dass das Suchvolumen der Nutzer nach diesen Kombinationen stark gestiegen ist.

Zusätzlich solltet ihr natürlich besonders an diesen Tagen eure Mitbewerber beobachten und eure Kosten für die Kampagnen im Auge behalten. In Google Shopping bietet es sich an, besondere Aktionen einzustellen. Im Merchant Center könnt ihr z. B. Gutscheincodes hinterlegen oder die Standard-Versandgebühren auf „versandkostenfrei“ ändern.

Tipp 3: Tracking is King!

Tracking muss als fundamentale Grundlage höchste Beachtung finden, insbesondere in der Vorweihnachtszeit mit höheren Investitionen. Es geht darum, Daten für vernünftige Rückschlüsse zu erhalten. Nur dann kann eine sinnvolle Optimierung gelingen. Daher dringend das Tracking vorab checken – und direkt vor der umsatzstärksten Saison bitte keine gravierenden Änderungen an der Webseite bzw. dem Shopsystem mehr vornehmen.

Eventuell macht es auch Sinn, das Conversions-Zeitfenster zu erhöhen, da die zukünftigen Käufer diverse Male die Seite besuchen, bevor sie kaufen und dabei auch mal mehr als 30 Tage vergehen. Eine Überlegung wert ist zudem Call-Tracking, um zusätzliche Conversions zu messen, wenn eure Kunden euch gerne telefonisch kontaktieren. Es gibt hier viele Möglichkeiten, sowohl direkt über Google als auch mit der Hilfe von externen Partnern. Wenn ihr daran Interesse habt, meldet euch gerne bei uns. Eine weitere Möglichkeit ist natürlich der Einbau des Remarketing-Tags bzw. des neuen global Site Tags von Google. Damit könnt ihr Daten sammeln und verschiedene Zielgruppen erstellen (z.B. Warenkorbabbrecher, Käufer oder Besucher von Produktkategorieseiten). Zu weiteren Vorteilen von Remarketing kommen wir dann nachher bei Tipp 6 nochmal etwas detaillierter.

Tipp 4: Beispielhafte Klick-Animationen

Rückt die Optimierung eurer Kampagnen und Website in den Maßnahmenmittelpunkt. Bei den Suchkampagnen empfehlen wir die Anzeigentexte „weihnachtlich“ zu überarbeiten und auch spezielle Anzeigengruppen mit weihnachtlichen Keywords (z. B. KW + Geschenk; KW + Weihnachten) zu ergänzen. Nutzt auch Anzeigenerweiterungen und passt diese an, Sie sind sehr wichtig und pushen eure Anzeige (vorausgesetzt ihr steht auf einer entsprechend guten Anzeigenposition) extrem einladend und groß, so dass ihr Mitbewerber locker verdrängen könnt. Preiserweiterungen geben euren Kunden einen schnellen Überblick über relevante Preise und animieren so zum Klicken.

Denkt auch an neue Produkte. Diese sollten natürlich unbedingt mitbeworben werden. Natürlich solltet ihr auch an eine Feed-Optimierung für Google Shopping denken. Definiert die für euch wichtigen Produkte hinsichtlich Marge/Verkaufszahlen und labelt sie mit den Custom Labels. Das ist wichtig, um dann später die Shopping-Kampagne optimal aussteuern zu können. So definiert ihr, wo ihr besonders viel Energie investieren wollt. Mit der Google Ads-Metrik „Anteil an Impressionen an oberster Position“ (Top Level Impressions) könnt ihr dann analysieren, wie häufig ihr es auf die verkaufsstärkste 1. Anzeigenposition im Shopping-Karussell geschafft habt – und falls nötig, könnt ihr noch die Gebote erhöhen.

Und wie wäre es mit einem neuen weihnachtlichen Bilder-Slider auf der Webseite? Die Möglichkeit, das Einkaufserlebnis auch online zu einem optischen Genuss zu machen, wird leider viel zu selten genutzt. Noch mehr Kunden auf eure Webseite lotsen? Gut möglich, z. B. mit Adventskalender oder einem Gewinnspiel.

Tipp 5: Sehr gute Gutscheine

Gutscheine genießen längst höchste Wertschätzung und stehen daher zurecht als spannendes Thema im Mittelpunkt von Umsatzsteigerungsdiskussionen. Viel mehr als lediglich Last-Minute-Lösungen – vielmehr hat eine Bitkom-Studie Gutscheine als das beliebteste digitale Präsent für Online-Shops ermittelt Beinahe jeder Zweite greift bei der Geschenkesuche zum Fest auf Gutscheine zurück!  Die Gruppe der latent unentschlossenen Käufer steigt demzufolge und sollte entsprechend als lukrative Zielgruppe berücksichtigt werden.

Also: Gutscheine auf der Webseite gut sichtbar platzieren und eine Bewerbung mit Google Ads erwägen! Für Kunden bietet ein Gutschein zum Download einfachstes Handling, für Online-Shopbetreiber den Vorteil, auch dann noch verkaufen zu können, wenn Zeitfenster für einen Versand bereits geschlossen sind.

Tipp 6: Remarketing oder „Listen to the music“

Das Thema Remarketing hatten wir bereits unter Tipp 3 „Tracking is King“ gestreift. Die starke Bedeutung dieser Thematik erfordert es, die Optimierungspower von Remarketing weiterführend zu erläutern. So lassen sich mit Hilfe des Remarketing-Tags oder mit Google Analytics verschiedene Listen (RLSA = Remarketing Lists for Search Ads) erstellen, auf denen ihr dann z. B. Warenkorbabbrecher und/oder Käufer sammeln könnt. In diesen Listen ist Musik drin, daher rufen wir aus: „Listen to the music“. Für die verschiedenen Zielgruppen in den RLSA-Listen könnt ihr dann zusätzlich mehr bieten, wenn sie erneut nach euch suchen. Effekt: Eure Anzeige wird prominenter, also weiter oben ausgespielt! Warum macht das Sinn? Weil diese Besucher für euch bereits relevanter und wertvoller sind. Und warum sind diese wertvoller? Weil sie bereits eure Webseite besucht, dort fast oder de facto etwas gekauft oder sich zumindest länger auf bestimmten Produkt- oder Produktkategorieseiten aufgehalten haben. Sie scheinen sich somit tatsächlich für eure Produkte zu interessieren.

Ein anderes Anwendungsszenario: gezielt Anzeigen für diese relevanten Zielgruppen schalten, die zusätzliche (meist teure) Keywords (z. B. „Weihnachten“/„Geschenke“) enthalten. Google empfiehlt in der Weihnachtszeit eine Verlängerung der Remarketing-Listendauer auf 90-180 Tage. Wenn ihr diese Listen rechtzeitig vor Weihnachten anlegt und Daten sammelt, dann könnt ihr kurz vor Weihnachten die Unentschlossenen gezielt ansprechen. Wie gesagt: „Listen to the music!“ Es empfiehlt sich weiterhin, auch spezielle Käuferlisten anzulegen für Black Friday, Cyber Monday (siehe Tipp 2) und die Hauptweihnachtszeit.

Das hat verschiedene Vorteile:

  1. Ihr könnt eure Kunden im nächsten Jahr gezielt zur gleichen Zeit wieder ansprechen.
  2. Ihr könnt euren Kunden auch zu anderen Zeiten gezielt ergänzende Produkte oder bei Verbrauchsgütern Ersatzprodukte anbieten.

Digitale Dynamik: Ihr macht auch Google Shopping? Dann habt ihr auch einen Shoppingfeed und solltet dringend darüber nachdenken, den Feed zu nutzen, um dynamisches Remarketing zu machen. Wie das genau geht, könnt ihr in unserem Blogartikel „Warum ihr mit dynamischem Remarketing starten solltet“ nachlesen. Wenn ihr dann alle eure Zielgruppen ausgereizt habt und noch Budget-Spielraum besteht, könnt ihr natürlich auch noch die Similar Audiences („Ähnliche Zielgruppen“) von Google testen. Das kann sehr gute Effekte haben, denn Google analysiert dabei das Suchverhalten von z. B. euren Besuchern oder Käufern und erstellt auf Basis eurer Remarketingliste eine neue Liste mit Nutzern ähnlichen Suchverhaltens. Noch mehr dazu findet ihr in der Google-Hilfe.

Tipp 7: Kapitale Kanal-Kapazitäten von YouTube

Uns fiel auf, dass YouTube häufig noch unterschätzt oder einfach mangels Know-how vernachlässigt wird im Kanon der verschiedenen Kanäle. Dabei bietet YouTube eine tolle Reichweite zu einem günstigen Preis. Eine Videowerbung auf YouTube ist viel günstiger als ein Werbevideo im TV.

Schaltet Werbung als TrueView in Stream-Anzeigen. Diese Anzeigen werden vor, während und nach anderen Videos abgespielt. Der Nutzer kann die Anzeige bei Desinteresse nach fünf Sekunden überspringen. Das Gute, ihr bezahlt nur für die Anzeige, wenn sich ein Nutzer das Video 30 Sekunden lang bzw. bis zum Ende ansieht oder wenn er mit dem Video interagiert.

21 % der Kunden recherchieren vor dem Kauf online auf YouTube nach Produktrezensionen. Denkt rechtzeitig auch über kreative Video-Botschaften nach: z. B. eine Geschichte erzählen, die sich im Laufe des Dezembers immer weiter entwickelt. Probiert auch gerne das Format TrueView for Shopping aus. Das Einblenden der Shoppingkarten erhöht stark die Sichtbarkeit der Anzeige. Die Shoppingkarten werden neben den Produkten eingeblendet, die der Nutzer in dem Video sieht.

Noch eine Empfehlung abseits des Google Ads-Universums: Baut eure Social Media Kanäle aus und nutzt sie effektiv! Baut Interaktionsmöglichkeiten auf eurer Webseite ein und lasst eure Kunden sich mit eurem Produkt und eurer Marke aktiv beschäftigen. Wie wäre es mit einer Adventskalender-Aktion, bei der ein Produkt pro Tag reduziert oder als spezieller Deal in einem Bundle angeboten wird? Ihr könntet diese Landingpages dann klassisch über Google Ads mit Such- und Displayanzeigen oder aber auch mit Facebook Ads bewerben. Auch Videos lassen sich sehr gut über Facebook pushen.

Tipp 8: Verlängertes Rückgaberecht einrichten und damit werben

Amazon macht es vor und lockt damit viele Kunden an: Produkte, die im November und Dezember gekauft wurden, können bis Ende Januar zurückgegeben oder umgetauscht werden. Katharina Knolle, zertifizierte Google Ads Spezialistin und Teamleiterin des SEA-Teams von web-netz: „Somit steht dem frühen Erwerb von Weihnachtsgeschenken nichts mehr im Weg! Natürlich könnt ihr euren eigenen Zeitraum auswählen, z.B. ab dem 15.11., damit Kunden bereits sechs Wochen vor dem Weihnachtsfest die Wünsche und Ideen bedienen können. Es ist ein besonderer Service für Kunden, der natürlich auch Mehrarbeit für Shops ist. Unter Umständen verlagert sich dadurch aber das Weihnachtsgeschäft auch etwas nach vorne, und erspart euch einigen Versandstress.“

Tipp 9: Nutzt den ROPO-Effekt

Für Shops mit Ladengeschäft bietet es sich an, regionale Gebotsanpassung zu nutzen, um den ROPO-Effekt mitzunehmen: Research Online Purchase Offline (ROPO). Rund 64 % aller Käufer im stationären Handel informieren sich vor ihrem Kauf im Internet über die Produkte.

Foto von Katharina Knolle

Katharina Knolle von web-netz – Bild: web-netz

„Du hast ein Ladengeschäft und möchtest das Geschäft zu Weihnachten noch mehr beleben? Dann sind die regionalen Gebotsanpassungen auf Kampagnenebene eine tolle Möglichkeit, in einem von dir definiertem Umkreis die Gebote nochmals anzuheben und besonders potentielle Kundschaft in der Nähe noch mehr anzusprechen. Oder du schaltest eine Kampagne nur in der Region, um z.B. auf besondere Angebote, Gutscheine und verkaufsoffene Sonntage einzugehen.“

Katharina Knolle, zertifizierte Google Ads Spezialistin und Teamleiterin des SEA-Teams von web-netz

Tipp 10: Performance regelmäßig checken

Wie in Tipp 2 skizziert, müsst ihr in der Zeit vor Weihnachten mit höheren Budgets arbeiten, damit eure Werbung auch an Präsenz gewinnt. Daher ist es umso wichtiger, in diesen oft turbulenten Zeiten nicht zu vergessen, das Ads-Konto regelmäßig zu prüfen. Nur dann ist gewährleistet, die Performance im Blick zu behalten und sicherzustellen, dass nichts aus dem Ruder läuft. Bitte denkt auch daran, dass es zwischen den Jahren noch ein kleines Hoch gibt, da dort Geldgeschenke ausgegeben und Gutscheine eingelöst werden. Danach solltet ihr dann aber dafür sorgen, dass die hohen Budgets und CPCs wieder reduziert werden, damit ihr nicht in eine schlechte Performance abdriftet.

Zuletzt analysiert ihr dann am besten zeitnah, was lief gut und was hätte noch besser laufen können (siehe Tipp 1) und notiert euch die Key Findings für das nächste Jahr. Damit seid ihr dann schon bestens vorbereitet für die nächste Weihnachtszeit, denn die kommt garantiert in 2020!

Bonus-Tipp: Weihnachten hört nicht am 26. Dezember auf, denn für 60 % der Käufer endet das Shoppen nicht mit den Weihnachtsfeiertagen, sondern erstreckt sich noch über weitere drei Wochen. Und die beste Botschaft für alle Shopbetreiber: 28 % geben dabei immer noch mehr als 200 Euro aus!

 

Vorweihnachtliche Grüße

Friedhelm

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