„Wir müssen die junge Generation erreichen, deshalb müssen wir dieses Social Media machen.“ Wer hat diesen Satz nicht schon einmal im eigenen Unternehmen gehört? Ich selbst habe diesen Satz in meiner beruflichen Laufbahn schon gefühlte 1.000 Mal hören dürfen. Schnell wird dann eine Facebook-Fanpage eröffnet und was kommt dann? Richtig – Stagnation und der erhoffte Erfolg bleibt aus. Weshalb das auch, aber nicht nur, eine Frage der Generation ist und weshalb der erste Satz weder falsch, noch wahr ist, erfahrt ihr in diesem Blog-Artikel. Ich gebe euch einen Überblick über die verschiedenen Generationen von Baby Boomer bis Generation Alpha und zeige euch auf welchen Plattformen sie sich tummeln.

Welche Jahrgänge gehören zu welcher Generation?

Standest du auch schon vor dem Problem, dass du dich gefragt hast, welche Generation welche Werte vertritt und welche Jahrgänge zu welcher Generation gehören? Ich auf jeden Fall und dabei ist es relativ einfach! Stichwort „Eselsbrücke“.

Zuerst waren dort die Traditionalisten oder auch die stille Generation. Geboren in einer Zeit, in der Autorität und Gehorsamkeit galt. Sehr traditionell eben. Darauf folgten die Baby Boomer. Die Nachkriegsgeneration, die den ersten wirtschaftlichen Boom nach dem Krieg erleben durfte. Richtige Boomer! Ab dann folgt quasi das A, B, C – das können wir doch alle! Und wenn nicht, dann bitte einmal im Kopf singen. Denn es folgen die Generationen X, Y, Z. Aber wie macht man danach weiter? Das ist doch das Ende des Alphabets? Alpha ist hier schon das Stichwort. Denn es folgt nun die Generation Alpha und danach Beta.

Dir war meine, zugegeben sehr lange Eselsbrücke, zu kompliziert? Dann kommt hier eine Grafik, die hilft.

Die einzelnen Generationsbezeichnungen in chronologischer Reihenfolge.
Chronologische Visualisierung der einzelnen Generationen. Grafik: web-netz.

Aber was hat das Ganze nun mit Social Media zu tun?

Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, müssen wir im Groben verstehen, was diese Generationen prägt. Und vor allem: Wie nutzen sie die digitale Welt?

Die Generation der Traditionalisten lassen wir mal außen vor. Ich weiß, irgendwie ist es ja süß, wenn Oma uns ein lustiges Bild per WhatsApp schickt und es stolz mit zu vielen Emojis abfeiert. Aber für uns fängt die Relevanz bei den Baby Boomern an. Lasst uns mal einen kurzen Blick auf die Generationen werfen.

Die Baby Boomer:

Der Baby Boomer hat diese typische Einstellung zur Arbeit. Nämlich Leben um zu arbeiten. Diese Generation sieht ihren Job als höchstes Gut. Sie haben Karriereziele und leben nach dem Motto „Ohne Fleiß kein Preis“! Oder um es mal auf das Social Media Marketing zu adaptieren:

Gib mir die Informationen, die ich benötige, um mein Projekt umzusetzen. Ich habe nämlich nur wenig Zeit neben der Arbeit. Und bleib mir bloß weg mit diesen albernen Tanzvideos!

Generation X:

Diese Generation hängt zwischen den Welten. Auf der einen Seite findet hier das Umdenken auf Arbeiten, um zu leben statt, aber andererseits vertreten sie auch die Werte der vorigen Generation. Dazu kommt, dass das wirtschaftliche Hoch zu Ende war. Sie waren von Pessimismus geprägt. Sie hinterfragen! Um das in einem Leitsatz zu verfassen:

Ich brauche sachliche Informationen, die ich selber recherchieren möchte. Ich mache mir ein eigenes Bild!

Generation Y (Millenials):

Der Wohlstand ist zurück! Dies ist die erste sorglose Generation, die Freiheiten kennenlernen durfte, die es davor nicht gab. Das Internet kam als neues Medium auf, Informationen wurden schneller verbreitet und konsumiert und David Hasselhoff singt uns (ja, ich gehöre dazu!) zum Mauerfall. Grenzenlos und offen. Hier gilt es erst zu leben und dann zu arbeiten. Unser Leitsatz:

Ich möchte Informationen und Konsum! Ich recherchiere meine benötigten Informationen, aber lasse mich auch sehr gerne vor dem Unterhaltungs-Altar nieder, um mich berieseln zu lassen.

Übrigens: diese Generation nennt man auch Millenials. Vielleicht ist euch dieser Begriff schon öfter untergekommen, als Generation Y. Beide Begriffe meinen aber die gleiche Generation.

Generation Z:

Da ist sie – die so oft angesprochene Generation Z. Aber weshalb fällt sie oft im Kontext zum Social Media Marketing? Ganz einfach! Sie waren die ersten richtigen Digital Natives. Sie lernten nicht, was Social Media ist, sie konnten es! Sie sind überall und ständig vernetzt.  24/7 online sein gehört fast zum guten Ton, denn man könnte ja etwas verpassen! Wikipedia und Google sind Standard, wie der Brockhaus für die Generationen davor. Oder auch einfach zusammengefasst:

Ich weiß, wo ich Informationen bekomme! Moment – ich muss noch kurz die Nachricht tippen. Achja, hast du schon das TikTok von XY gesehen?

Und wie adaptiere ich das nun auf mein Social Media Marketing?

Wie in der Einleitung erwähnt, kann uns das Verständnis für die einzelnen Generationen helfen, die geeignete Plattform mit den richtigen Formaten zu wählen. Natürlich spielen hier auch andere Faktoren rein, aber dies ist definitiv ein großer Bestandteil! Wir müssen uns nämlich immer zuerst fragen: Wen wollen wir überhaupt erreichen und weshalb? Von dieser Frage aus, gehen wir alle weiteren Schritte.

Hier stellen wir nun eine ganz einfache Gleichung auf: Unsere Zielgruppe = die Generation. Natürlich passt es nicht zu 100%, da jede Generation nochmal unterschiedliche Zielgruppen mit unterschiedlichen Bedürfnissen aufweist. Aber es kann uns einen super Anhaltspunkt geben, auf welcher Plattform wir durchstarten können!

Auf welchen Plattformen tummeln sich die einzelnen Generationen?

Bei diesem Thema müssen wir uns einmal mit den Eigenschaften der einzelnen Plattformen auseinandersetzen. Dies würde nun aber ein wenig zu weit gehen – wer gerne tiefer in das Thema einsteigen möchte, kann sich gerne mal dieses Webinar anschauen:

So geht Social Media! Eine Einführung in die Welt von Facebook, Instagram, TikTok & Co

Nun aber weiter im Text. Verknüpfen wir doch einfach mal die Eigenschaften der Plattformen mit den Eigenschaften der einzelnen Generationen. Dann kommt folgendes dabei raus:

Baby Boomer = Facebook, YouTube, Pinterest

Generation X = Facebook, YouTube, Pinterest, Instagram

Generation Y = Instagram, YouTube, Twitch

Generation Z = TikTok, Instagram, YouTube, Twitch

Die Generation Alpha (2015-2024) bietet noch wenig Insights, wird aber das nächste große Ding! Sie fangen nun an in das Social Media fähige Alter zu kommen. Sie sind die Kinder der Generation Y und somit verknüpfen sich zwei Welten – die Social Natives und die der unendlichen Freiheit. Und nicht zu vergessen – diese Generation hat eine Pandemie miterlebt, wo Social Media das Non-Plus-Ultra für die sozialen Kontakte zu Freunden war!

Schlusswort

Der Blick auf die Generationen ist natürlich nicht DER alleinige Ansatz, um jetzt mit dem Social Media Marketing vollends durchstarten zu können, aber es ist definitiv ein sehr großer Teil bei der Erstellung der Strategie, den ihr nicht außer Acht lassen dürft! Was ihr noch beachten solltet für euer Social Media Marketing? Das findet ihr hier:

10 Geheimtipps im Social Media Marketing

Stellt euch mal folgende Situation vor:

Vor euch steht ein Boomer, der gerne Informationen zu euren Produkten haben möchte und ihr tragt ein albernes Kostüm, die Musik ist voll aufgedreht und statt das Produkt zu erklären, tanzt ihr mit diesem in der Hand. Klingt albern? Ist es auch! Denn hier kommen wir wieder zu der Situation am Anfang des Blogartikels und weshalb es häufig nach der Eröffnung eines Kanals scheitert. Denn am Ende ist Social Media nichts anderes als eine reale Unterhaltung.

Es braucht immer

  • das passende Umfeld (Plattform)
  • und die passende Ansprache (Content)
  • für dein Gegenüber (Zielgruppe).

Und nicht vergessen: Social Media ist ein Dialog und kein Monolog!

Und falls du dir nicht sicher bist, wie man das Ganze umsetzen soll, dann können wir dich gerne dabei unterstützen!

Marcel