WordPress SEO-Optimierung wird im Laufe der Zeit immer wichtiger, denn fast jede dritte Webseite im Internet wird mit der beliebten Software umgesetzt. Die große Verbreitung konnte realisiert werden, da WordPress nicht mehr einfach eine Blog-Software ist – so wie zu ihrem Erscheinen vor vielen Jahren. Heute lassen sich auch aufwendige Firmenseiten damit realisieren oder – dank des Plugins WooCommerce – auch komplette Shops. WordPress selbst ist kostenlos. Doch wenn du es wirklich professionell nutzen willst, musst du etwas Geld investieren, um deinem Internetauftritt ein professionelles Aussehen zu geben.

SEO für WordPress ohne Plugin?

WordPress bringt schon einiges mit, damit du SEO auf deiner Domain betreiben kannst. Einige Einstellungen sind sogar dringend notwendig, damit eine Platzierung bei Google überhaupt möglich ist. Ein paar wichtige Punkte möchte ich gerne zeigen.

In den Einstellungen im Punkt „Lesen“ ist z.B. folgende Einstellung zu finden:

Wordpress-Einstellung: Sichtbarkeit für Suchmaschinen aktivieren

Aufgepasst: Ein versehentlich gesetzter Haken an dieser Stelle hat fatale Auswirkungen auf die Indexierung einer Webseite. (Bildquelle: © by WordPress)

Wenn du hier beim Punkt „Sichtbarkeit für Suchmaschinen“ ein Häkchen gesetzt hättest, dann wäre es Google nicht möglich, deine Webseite zu indexieren. Hier solltest du also dringend darauf achten, dass dieses Kästchen, so wie im Bild, leer ist.

Wichtig für dein WordPress-SEO ist natürlich auch eine sprechende URL. Du solltest dort in der Regel keine unnötigen Informationen, wie z.B. das Datum, stehen haben, sondern vielmehr wichtige Informationen wie z.B. den Titel des Dokumentes oder den Seitentitel.

Dein URL-Format änderst du im Menüpunkt Einstellungen > Permalinks.

Die im Konfigurationsassistent vorgegebene Einstellung hat nichts mit WordPress SEO-Optimierung zu tun.

Wordpress-Standard-Einstellung für Permalinks

Eine Default-Einstellung wie hier bei den Permalinks ist nicht die beste Wahl. (Bildquelle: © by WordPress)

Hier empfehle ich dir eine andere Einstellung:

Wordpress-Einstellung: Permalinks für SEO

Permalinks sollten immer als Beitragsname definiert werden. (Bildquelle: © by WordPress)

Bevor die Einstellung abgespeichert werden kann, solltest du prüfen, ob die .htaccess-Datei vom System beschreibbar ist. Das Dateirecht 660 reicht dabei völlig aus.

Zuletzt gibt es noch eine weitere Möglichkeit, SEO in WordPress ohne Plugin zu betreiben. Es handelt sich dabei um den Aufbau, wie ein Beitrag verfasst wird.

Hier ein gutes Beispiel:

Artikel in WordPress optimieren

Überschrift, URL und Text – das sind die ersten Stellschrauben für eine Artikel-Optimierung. (Bildquelle: © by WordPress)

Im Titel wird etwas geschrieben, was das Thema gut abbildet und optimaler Weise auch im Internet gesucht wird. Diese Überschrift wird später im Beitrag deine H1-Überschrift sein.

Durch unsere Permalink-Einstellung wird jetzt automatisch eine sprechende URL erstellt, die man sich leicht merken kann. Nun liegt es an dir als Autor, einen guten und ausführlichen Text zum gewünschten Artikeltyp im WordPress-Editor zu schreiben. Eine gute Hilfestellung gibt dir Andrea in ihrem SEO-Guide zur perfekten Ladingpage.

Dazu gehören auch immer Bilder – und diese können ebenfalls für Suchmaschinen optimiert werden.

Hier ein Beispiel:

Medien in WordPress hinzufügen und für SEO optimieren

Auch Bilder gilt es zu optimieren! (Bildquelle: © by WordPress)

Wichtig ist hier der Dateiname und der angegebene Alternativtext. Beides ist SEO-relevant und sollte immer passend zum angezeigten Bild sein.

Benötigt man überhaupt ein SEO Plugin für WordPress?

Wie du sehen kannst, sind auch schon ohne Plugins einige Möglichkeiten gegeben, deine WordPress-Seite für Suchmaschinen zu optimieren.

Pagespeed-Test ohne weitere Optimierung

Unser momentaner Pagespeed-Wert liegt bei 67/100. Kein schlechter Wert. (Bildquelle: © by Google PageSpeed Insights)

Doch die Optimierung lässt sich noch viel besser machen. Du kannst eine noch bessere Ladegeschwindigkeit herausholen und die Struktur deiner Artikel verbessern, so dass diese besser indexiert werden und bei Google erfolgreicher in den Suchergebnissen erscheinen. Wir also SEO-Agentur verwenden daher Plugins, wenn wir mit WordPress arbeiten.

SEO WordPress-Plugins – was braucht man wirklich?

Es gibt mittlerweile unzählige SEO Plugins für WordPress. Um alle Bereiche der Suchmaschinenoptimierung für WordPress abzudecken, ist mehr als ein SEO Plugin notwendig. Denn es gibt kein WordPress Plugin, das alle Bereiche in der Suchmaschinenoptimierung gleichzeitig abdeckt.

Wir teilen diese Plugins in zwei Kategorien ein:

  1. Ladezeiten-Optimierung für WordPress
  2. Struktur- und Indexierungshilfen für WordPress

Alle hier vorgestellten SEO Plugins für WordPress sind in einer kostenlosen Version verfügbar.

Ladezeit optimieren für WordPress

Gerade für größere Webseiten, die mit WordPress realisiert wurden, empfehle ich dir den Einsatz eines Cache-Plugins. Durch den Einsatz von Cache-Plugins kannst du die Ladegeschwindigkeit deiner Webseite enorm verbessern.

Ein gutes Cache-Plugin optimiert außerdem die Übertragung vom Server zum Webbrowser, z.B. durch komprimierten Transfer oder den Einsatz von Browser-Caching.

Meine Empfehlung: W3 Total Cache

W3 Total Cache ist wirklich ein sehr gutes Cache-Plugin für WordPress. Es lässt deine Webseite nicht nur bis zu 10-mal schneller laden, sondern senkt gleichzeitig auch noch die Auslastung des Servers. Dadurch kann der Server mehr Besucher zur gleichen Zeit bedienen, ohne dass er langsamer wird.

Du findest es im Bereich Plugins im Backend der WordPress-Seite:

W3 Total Cache

W3 Total Cache: ein beliebtes WordPress-Plugin zur Optimierung. (Bildquelle: © by WordPress)

Nach der Installation muss du das Plugin aktivieren. Danach gibt es eine ganze Reihe Einstellungsmöglichkeiten, die nun im Backend von WordPress angezeigt werden.

Einstellungen von W3 Total Cache

Das Plugin bietet eine große Auswahl an Konfigurationsmöglichkeiten. (Bildquelle: © by WordPress / W3 Total Cache)

Ein kleiner Nachteil von W3 Total Cache ist vielleicht, dass es sehr viele Einstellungsmöglichkeiten gibt und du durch falsche Einstellungen auch dafür sorgen kannst, dass die Seite nicht mehr richtig angezeigt wird. Darum der Tipp: Immer nur eine Änderung vornehmen, speichern und dann die Seite mit einem anderen Browser anschauen und prüfen.

Es gibt im Netz viele Tutorials mit Konfigurationsassistenten für die optimalen Einstellungen des Plugins. Ich verwende auf einem kleinen Hosting-Paket als Speichermethode immer Disk.

Hier also die Einstellungen, die ich aktiviert habe:

General Settings: Page Cache, Minify, Database Cache, Object Cache, Browser Cache

Page Cache: Cache front page, Cache feeds: site, categories, tags, comments, Cache SSL (https) requests, Don’t cache pages for logged in users, Automatically prime the page cache, Preload the post cache upon publish events

Minify: Rewrite URL structure, JS minify settings, CSS minify settings

Browser Cache: Set Last-Modified header, Set expires header, Set cache control header, Set entity tag (ETag), Enable HTTP (gzip) compression, Don’t set cookies for static files

Wer jetzt die Webseite aufruft, merkt schon einen deutlichen Geschwindigkeitsschub.

Kurz ein Vergleich der Ladezeit durch das Tool Webpagetest:

  Vorher Nachher
Ladezeit (First View (Run 2)) 1,305 sek. 0,781 sek.

Es wurde also durch den Einsatz von W3 Total Cache die Ladezeit fast halbiert. Die Besucher finden das gut und Google sicher auch.

Yoast SEO für WordPress– Was kann das Plugin?

Mit dem Yoast SEO-Plugin ist es möglich, die Titel deiner Beiträge individuell anzupassen und auch Meta-Beschreibungen zu vergeben. Du kannst damit eine Sitemap erstellen und bestimmte Bereiche oder auch Artikel für die Indexierung durch Google sperren. Umleitungen können ebenso wie Canonicals gesetzt werden und zusätzlich wird auch eine erste SEO-Bewertung von Artikeln vorgenommen, die auf der Webseite existieren.

Die Installation geht, wie immer bei WordPress, recht einfach über den Bereich Plugins:

Wordpress-Plugin Yoast

Das Yoast-Plugin, eines der Standard-SEO-Plugins für WordPress. (Bildquelle: © by WordPress)

Nach der Installation und Aktivierung hast du die Möglichkeit, mit einem Konfigurationsassistenten die ersten wichtigen Einstellungen vorzunehmen oder dich frei durch die Registerkarten zu klicken.

Nun ist Yoast SEO für WordPress auch schon einsetzbar. Es hat bereits selbständig eine XML-Sitemap angelegt, die unter folgendem Pfad aufgerufen werden kann:

http://www.deine-domain.de/sitemap_index.xml

Ab sofort werden dir drei neue Bereiche unter den Artikeln im Backend eingeblendet. Am Beispiel meines Beitrages sieht das dann so aus:

Übersicht Yoast-Plugin

Die Möglichkeit, mit Yoast die Meta-Daten zu optimieren, sollte nicht ungenutzt bleiben. (Bildquelle: © by WordPress / Yoast)

In der Snippet-Vorschau wird die Vorschau angezeigt, wie sie später auch auf der Google-Suchseite erscheinen würde. Weder Titel noch die Meta-Beschreibung ist hier aus SEO-Sicht ideal. Mit Yoast SEO für WordPress kannst du diese einfach ändern, indem du auf „Code-Schnipsel bearbeiten“ klickst.

Nun kannst du die entsprechenden Texte inklusive Keyphrasen eintragen und das Suchergebnis so attraktiver gestalten, um mehr Klicks zu erhalten, wenn das Suchergebnis in Google angezeigt wird.

SEO-Einstellungen im Yoast-Plugin für eine gute Snippet-Optimierung

Nach erfolgreicher Snippet-Erstellung via Yoast-Vorschau das Ergebnis prüfen. (Bildquelle: © by WordPress / Yoast)

Die Snippet-Vorschau sieht jetzt schon viel besser aus. Der Kreativität zum Ausfüllen ist dabei kaum eine Grenze gesetzt, außer natürlich bei der maximal erlaubten Zeichenanzahl.

Fazit der WordPress-SEO-Optimierung

Auch ohne den Einsatz von Plugins ist es möglich, einige WP SEO-Techniken für bessere Rankings anzuwenden – im Blog dazu übrigens mehr: „SEO-SLANG: Unsere Top 5 SEO-Trends für 2020“. Durch den Einsatz von nur zwei SEO Add-ons kannst du die Ladezeit fast halbieren und gleichzeitig die Artikel in WordPress auch inhaltlich durch bessere Titel und Meta-Descriptions verbessern. Natürlich könntest du auch Bilder-SEO vornehmen oder deine strukturierten Daten weiter verbessern, aber für den großen Teil der WordPress-Anwender dürften diese Tipps schon sehr hilfreich sein, um zukünftig besser in Google zu ranken.

Unterschrift Matthias Reincke

Bildquelle Titelbild : © by web-netz