Kannst du dich noch daran erinnern, als nur Supermodels, Sportler und Schauspieler Testimonials waren und als Meinungsmacher nur im Fernsehen zu sehen waren? Als man von Unternehmen eigentlich nur die großen Manager kannte? Das ist heute anders. Fast jeder kann heute zum Branchenexperten und Thought Leader werden. Starke Personenmarken können Traffic erhöhen, Kunden gewinnen und Bewerber überzeugen. Das passiert aber nicht einfach so über Nacht. Über den gezielten Aufbau einer Personal Brand können Sales Prozesse und Recruiting unterstützt werden. Wir verraten dir Potenziale, wie Personenmarken und Corporate Influencer Erfolge steigern können.

So funktioniert Personal Branding auf LinkedIn

Personal Branding ist eines der großen Buzzwords im Online Marketing 2023 – aber es kann so viel mehr als wichtig klingen. Unternehmen können die Experten-Position ihrer Mitarbeiter auf LinkedIn und Co. nutzen, um das Vertrauen der Kunden in die Marke bzw. von Bewerbern in das Unternehmen zu stärken. Selbstständige können gezielt ihre Vermarktung vorantreiben. Das Prinzip dabei scheint einfach: Authentizität schafft Vertrauen.

Bereits im Dezember haben wir über die Grundlagen des Personal Brandings gesprochen. Zur Erinnerung, so kann die eigene Personenmarke gezielt aufgebaut werden:

  1. Definition der Person
  2. Markenattribution, Thema und Werte
  3. Recherchieren der Zielgruppe
  4. Definition der Kommunikationsmittel
  5. Netzwerken
  6. Am Ball bleiben

Wurde die Personenmarke mit diesen Schritten gestartet, kann Personal Branding gezielt im Employer Branding und der Kundengewinnung genutzt werden.

Der Einsatz von Personal Branding im Recruiting Prozess

HR ist im Wandel. Neue Generationen drängen auf den Arbeitsmarkt und verändern den Bewerbungsprozess. Der Fachkräftemangel erhöht den Druck auf HR Teams. Neue Technologien und Kanäle verändern Recruiting nachhaltig. Wir sagen nur Active Sourcing und Employer Branding. Mit dem Aufstieg von B2B Netzwerken fürs Recruiting bekommt auch Personal Branding immer mehr Aufmerksamkeit.

Im realen Leben und auch online kommunizieren Menschen lieber mit anderen Menschen, nicht mit Firmennamen und -logos. Mitarbeiter eines Unternehmens können dies gezielt nutzen, um als Repräsentanten wahrgenommen zu werden. Damit werden diese online zur ersten Anlaufstelle für einen potenziellen neuen Kollegen. Hier bietet ein starkes Personal Branding der Personalabteilung sowie der Teamleads und Teammitglieder die Chance, den möglichen Mitarbeiter zu interessieren.

Wenn ich als Recruiter, HR Manager oder Corporate Influencer Kandidaten weitreichende Einblicke in meinen Arbeitsalltag gebe, schafft das Transparenz. Und transparente Kommunikation macht immer einen guten Eindruck. Über eine Vernetzung und weitere authentische Beiträge kann so Vertrauen geschaffen werden.

Unternehmen haben durch starke Persönlichkeiten, die gezielt online agieren, die Chance, mit einem Blick hinter die Kulissen die Employer Brand bei Bewerbern zu unterstützen. Denn Mitarbeiter, die das gute Image des Arbeitgebers bestätigen, persönliche Einblicke geben und zeigen, dass Benefits auf der Unternehmensseite keine leeren Worte, sondern Realität sind, verstärken die Glaubwürdigkeit der Arbeitgebermarke und das Vertrauen von Bewerbern. Und auch die Geschäftsführung kann als Corporate Influencer agieren. Wichtig ist hierbei vor allem Ehrlichkeit. Sicherlich sind CEOs sehr daran interessiert, ihr Unternehmen im besten Licht zu präsentieren. Das funktioniert aber nur über Authentizität. Ein Social CEO schafft einen offenen Blick hinter die Kulissen, zeigt Erfolge, die sein Team geschaffen hat, stellt Visionen vor, teilt das Rampenlicht und zeigt Learnings aus „Fuck-ups“= Fehlern, die sich ab und zu im Arbeitsalltag ergeben, und über die sonst wenig geredet wird.

Screenshot eines LinkedIn Beitrages von Natalie Amelung
Mit Authentizität schaffen Corporate Influencer Vertrauen Quelle: Natalie Amelung/LinkedIn
Screenshot eines LinkedIn Beitrages von Friedhelm Mienert
Das teilen von Unternehmensnews durch Business Profile wirkt authentisch und ehrlich Quelle: Friedhelm Mienert/LinkedIn
Screenshot eines LinkedIn Beitrages von Patrick Pietruck
Patrick Pietruck ist Social CEO und schafft einen Blick hinter die Kulissen seines Unternehmens. Quelle: Patrick Pietruck/ LinkedIn

Das Zusammenspiel von Personal Branding und Social Selling

Doch nicht nur die HR Abteilung profitiert von Personal Branding. Auch das Sales Team kann hier gewinnen.

Studien besagen,

  • dass Unternehmen, die im Social Selling aktiv sind, bis zu 45% mehr Vertriebschancen haben.
  • dass Unternehmen, die sich auf Social Selling fokussieren, ihre Verkaufsquoten mit 51 % höherer Wahrscheinlichkeit erreichen.
  • dass Vertriebsteams mit Social Selling echte Beziehungen zu neuen Kunden aufbauen können.

Aber was genau ist dieses Social Selling überhaupt?

Es ist nicht nur hübsche Selfies posten und die Posteingänge der Wunschkunden auf LinkedIn bombardieren. Es ist auch kein Synonym für Social Media Marketing oder das Schalten von Ads in auf Instagram. Social Selling wird genutzt, um in den sozialen Netzwerken wertvolle Interessenten zu finden, sich mit ihnen zu verbinden und zu interagieren, sie gezielt zu kontaktieren und die gewonnenen Kontakte weiterhin zu pflegen. Social Selling nutzt also das Prinzip, dass Menschen gerne bei Menschen kaufen, denen sie vertrauen. Das funktioniert natürlich nicht von jetzt auf gleich. Denn wem vertraut man schon direkt nach dem ersten Post oder der ersten Nachricht?

Hier setzt das Personal Branding an. Man könnte es auch als modernen Beziehungsaufbau betrachten. Um erfolgreich Social Selling betreiben zu können, muss eine Personenmarke aufgebaut werden. Genau wie der Beziehungsaufbau zu neuen Kontakten auf Messen und Co. ist jedoch auch Personal Branding und Social Selling kein Sprint, sondern ein Marathon und kann in einem Funnel vom Erstkontakt über die Wahrnehmung des Profils (Interesse) bis zur Conversion (Kauf/Buchung) dargestellt werden.

Der Social Selling Funnel.
Darstellung eines Social Selling Funnels / Quelle: web-netz

Drei inspirierende Personal Branding Beispiele

Personal Branding wird von Marken bereits erfolgreich eingesetzt, um die Wahrnehmung in sozialen Medien bewusst zu steuern. Orientieren kann man sich hierbei an den Strategien von

Tobias Beck ist einer der bekanntesten Coaches und Speaker im deutschsprachigen Raum. Mit seinen Seminaren, Coachings, Videos und Büchern erreicht er ein Millionenpublikum. Alle Markenwerte bündelt er überzeugend in seiner Person und stellt diese u.a. auf LinkedIn dar.

Screenshot des LinkedIn-Profils von Tobias Beck
Screenshot des LinkedIn Business Profils von Tobias Beck Quelle: LinkedIn

Authentizität ist KEY um eine starke Personal Brand aufzubauen. Das hat Johannes Kliesch bewiesen. Der Co-Gründer von Snocks hat nicht nur über eine Million Socken verkauft, sondern auch mehr als 69.000 Follower auf LinkedIn. Er selbst sagt, dass 1% seiner Sales über Personal Branding erzielt wird.

Screenshot des LinkedIn-Profils von Johannes Kliesch
Screenshot des LinkedIn Business Profils von Johannes Kliesch Quelle: LinkedIn
  • Otto Corporate Influencer

Seit 2017 ermutigt OTTO sein Team mit dem Corporate-Influencer-Programm, die Leidenschaft für ihre Arbeit zu nutzen, um Einblicke in die Unternehmenskultur und damit OTTO als Arbeitgeber und Marke ein Gesicht zu geben. Die Influencer findet man dabei nicht nur online, sondern auch auf Jobmessen, Events und in Fachmedien.

Screenshot des Corporate Influencer Programms bei OTTO
Screenshot des Corporate Influencer Programms bei OTTO Quelle: www.otto.de

Für wen sich Personal Branding lohnt

Personal Branding lohnt sich für alle Personen und Unternehmen, die ein Interesse an ihrer öffentlichen Wahrnehmung haben und ihre Marketingmaßnahmen aktiv durch starke Persönlichkeiten unterstützen möchten.

  • Soloselbstständige und Freelancer können Aufträge gewinnen.
  • Unternehmerinnen und Unternehmer stärken ihren Erfolg im Netzwerken.
  • Über Corporate Influencer Programme können Social Selling und Employer Branding von Unternehmen unterstützt werden.

Startet jetzt eure Personal Branding Journey

Nutzt die Stärke eurer Personenmarke bei eurer Zielgruppe. Ob als Soloselbstständiger oder im Aufbau eines Corporate Influencer Programms – ihr solltet agieren und das Potenzial im Netzwerk nicht ungenutzt liegen lassen. Wem die erste Hürde zu groß erscheint: Verstehen wir! Wir stehen dir natürlich jederzeit zur Seite – mit Beratungen, Schulungen und Konzepten. Gerne könnt ihr euch mit mir auch direkt bei LinkedIn vernetzen und dort in den Austausch gehen: Natalie Amelung bei LinkedIn

Viel Erfolg!

Natalie


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