Es ist schon lange keine Neuigkeit mehr, dass Google & Co in den meisten Fällen die mobile Website als Grundlage zur Einstufung und Bewertung nimmt. Seit einem halben Jahr crawlt Google nun alle neu registrierten Domains vorwiegend mit dem Smartphone-Googlebot. An einer mobilen Optimierung kommt also kein Websitebetreiber mehr vorbei. Ziehen wir eine erste Zwischenbilanz! Bist du mobil ideal aufgestellt und kannst hinter den folgenden 5 Tipps einen grünen Haken setzen?

Die Mobilfreundlichkeit deiner Website selber testen

Ob deine Website mobiltauglich ist, kannst du ganz einfach selbst testen. Dafür stellt dir die Google Search Console einen Bericht zu der Nutzerfreundlichkeit auf Mobilgeräten zur Verfügung. Sie zeigt dir Fehler wie „Text ist zu klein zum Lesen“, „Anklickbare Elemente liegen zu dicht beieinander“ und „Inhalte breiter als Bildschirm“ an.

Screenshot von Fehler-Status in Tabelle

Fehler werden dir von der Google Search Console angezeigt. Bildnachweis: Screenshot Google Search Console

Auch das Google-Testtool zur Optimierung für mobile Endgeräte zeigt dir für jede einzelne URL an, ob die Seite auf einem Smartphone genutzt werden kann.

Mit diesen Tools solltest du regelmäßig, das heißt mindestens alle zwei Monate, deine mobile Performance prüfen. Nimm dir die Optimierungsvorschläge zu Herzen und beseitige die angegebenen Fehler. Nicht nur Google wird sich darüber freuen, auch deine Nutzer werden sich bei dir ehrlich bedanken!

Du benötigst noch Hilfe bei der Umstellung auf Mobile? In unserem Artikel erfährst du, wie es richtig geht.

5 Tipps für deine Mobile-SEO-Strategie

1. Tipp: Gestalte die Wege für deine Nutzer so kurz wie möglich

Schritte machen den Unterschied. Wenn deine Nutzer zu lange Wege gehen müssen, um an das Ziel zu gelangen, solltest du die Klickpfade verschlanken. Gerade auf mobilen Geräten sind die Nutzer vom vielen Klicken genervt und mögen es nicht, wenn ständig eine neue Seite geladen werden muss. Optimiere dein Menü so, dass die meist besuchten Kategorien und umsatzstärksten Produkte mit möglichst wenig Klicken für den Nutzer zu erreichen sind. Auch die Filterfunktion kann eine sinnvolle Option für dich sein.

Berücksichtige auch den Weg vom Warenkorb zum tatsächlichen Kauf. Wie viele Klicks muss dein Kunde auf dem Smartphone machen, um die Bestellung abzuschließen? Eine hohe Absprungrate während des Bestellungsprozess kann ein Hinweis dafür sein, dass hier noch Optimierungspotenzial besteht.

Meine Empfehlung: Kunden wollen wissen, wie viele Schritte es bei dem Bestellungsprozess gibt. Blende also stets den Fortschritt des Kaufs ein.

Screenshot eines Bestellprozesses mit den gesamtes Schritten

Tchibo zeigt die Schritte 1.-4. während des Bestellprozess an. Bildnachweis: Screenshot tchibo.de

2. Tipp: Sorge für eine wirklich schnelle mobile Seitenladezeit

Jetzt wird’s ernst! Du weißt, wie wichtig die Seitenladezeit ist und dennoch liegt die durchschnittliche Ladezeit von mobilen Websites in Deutschland bei 2,63 Sekunden.1 Dabei zeigen Plattformen wie booking.com oder indeed.com, dass diese deutlich unter einer Sekunde bleiben kann.2 Ende letzten Jahres hat Google eine neue Ankündigung gemacht, dass zukünftig langsame und schnelle Websites in Google Chrome gekennzeichnet werden sollen:

zwei mobile Bildschirmaufnahmen im Vergleich

Google Chrome will die Seitenladezeit auf Mobilgeräten kennzeichnen. Bildnachweis: Screenshot Chromium Blog

Wenn Google also Ernst macht, solltest du es besser auch tun. Selbst kleinere Anpassungen können deine Ladezeit deutlich verbessern. Google selbst veröffentlichte das Best-Practice-Beispiel des Online-Shops Dakine. Der Sportartikelhersteller konnte durch einen Mix aus folgenden Maßnahmen die Ladegeschwindigkeit der Website bemerkenswert erhöhen:

  • Browser-Caching
  • Bildkomprimierung
  • Priorisierung der Ladereihenfolge3

Und wenn Google dich mit den zukünftigen Änderungen noch nicht von der Relevanz überzeugen konnte, tun es zuletzt wahrscheinlich deine Nutzer. Denn mehr als die Hälfte von ihnen verlassen Seiten, wenn sie auf ihrem Smartphone länger als drei Sekunden auf die geladene Webseite warten müssen. Mehr zum Thema Seitenladezeit findet ihr in diesem Blogartikel: Online-Shops der Fußball-Bundesliga Clubs im Ladezeiten-Check: Tops und Flops!

3. Tipp: Nutze die lokalen Optimierungspotenziale

Insbesondere mobil suchen die Nutzer nach Angeboten in der Nähe. Das heißt, wenn du ein Geschäft betreibst, solltest du die lokalen Optimierungspotenziale nutzen und im sogenannten Local Pack sichtbar sein. Denn diese werden mobil deutlich präsenter angezeigt, womit die Wahrscheinlichkeit rasant steigt, dass die Nutzer sich für ein Suchergebnis aus diesem Bereich entscheiden.

Screenshot Google-Maps von web-netz

Das Local Pack nimmt auf Smartphones viel Platz auf dem Bildschirm ein. Bildnachweis: Screenshot Google Suchergebnisse

Ob als Schuhgeschäft, Friseur oder Restaurantbetreiber – eine lokale Online-Präsenz ist Pflicht. Neben der Pflege des Google My Business Eintrags muss aber auch die mobile Website lokal optimiert sein und dem Nutzer einen Mehrwert bieten. Local-SEO ist dafür genau das richtige für dich.

4. Tipp: Beanspruche mehr Platz in den SERPs durch Rich Snippets

Jeder weiß: Der Bildschirm auf dem Mobilgerät ist kleiner als auf dem Desktop. Das gilt nicht nur für deine Website, auch für die Suchergebnisse bei Google & Co ist der mobile Bildschirm begrenzt. Das heißt, der Nutzer sieht weniger Suchergebnisse auf einen Blick. Nutze dies! Rankt deine Seite in der organischen Suche bereits sehr gut, beanspruche noch mehr Platz für dich. Dank der vielen neuen Snippets mit speziellen Elementen ist dies möglich. Ob Bewertungen, Preise, Mini-Sitelinks, Suchbox und und und – nutze alle relevanten Möglichkeiten für dich. Dazu musst du die vorhandenen Informationen im Quellcode entsprechend auszeichnen. Schema.org bietet hierfür unterschiedliche Mark-Ups an.

Top relevant im letzten Jahr war das FAQ-Markup, dass ausgezeichnete Fragen direkt unter der Meta-Description einbindet. Insbesondere auf dem Smartphone ist so dein Snippet deutlich größer und kann über die Hälfte des Bildschirms beanspruchen.

Screenshot einer mobilen Ansicht von Suchergebnissen Rich Snippets

Das FAQ-Markup ist top aktuell und erweitert dein Snippet. Bildnachweis: Screenshot Google Suchergebnisse

Klickt der Nutzer auf eine Frage, wird die dazugehörige Antwort ausgeklappt – somit nimmst du noch mehr Platz ein! Denn je mehr Platz dein Snippet auf dem Bildschirm einnimmt, desto weniger Platz haben deine Wettbewerber.

5. Tipp: Mobile Optimierung ist auch für B2B-Unternehmen wichtig

Du bist im B2B-Bereich tätig und deine Website generiert hauptsächlich durch die Desktop-Nutzer den Umsatz? Schau dir die Verteilung der Gerätenutzung bei deiner Website einmal genau an. Ganz häufig wird der tatsächliche Kauf zwar vom Desktop getätigt, aber die vorherige Recherche erfolgt mobil. Das bedeutet, dass die mobile Optimierung auch für deine Website von großer Bedeutung ist, da sie den tatsächlichen Kauf sozusagen vorbereitet.

Kontinuierliche Optimierung deiner Website

Leider sind die Tipps zur mobilen Optimierung keine einmaligen To-Dos. Gerade in Bezug auf das Smartphone gibt es ständig Änderungen. Daher solltest du stets an deiner Website arbeiten. Bedenke auch, dass die mobile Optimierung nur ein Teil deiner SEO-Strategie darstellt. Selbstverständlich kommen die mobilen Optimierungsmaßnahmen auch der Websitenutzung über dem Desktop zugute. Ob du es selbst durchführst oder eine SEO-Agentur dich bei der Strategieentwicklung und Umsetzung unterstützt, die Optimierung deiner Website sollte kontinuierlich erfolgen, um deinen Nutzern einzigartige Inhalte und makellose Einkaufserlebnisse zu bieten.

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Viel Erfolg beim Optimieren!

Kira

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Quellen:

1 vgl. Statista (Januar 2020):  https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1020274/umfrage/durchschnittliche-ladezeit-von-mobilen-websites-nach-laendern/

2 vgl. Statista (Januar 2020):  https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1020333/umfrage/mobile-websites-in-deutschland-mit-der-kuerzesten-ladezeit/

3 vgl. Think with Google (Dezember 2019): https://www.thinkwithgoogle.com/intl/de-de/marketingressourcen/ux-design/nutzerverhalten-mobile-first/

Bildnachweis Titelbild: © web-netz