Eine der großen Herausforderungen des Social Media Managers – neben dem Beantworten von manchmal wirklich schier unlösbaren Anfragen aus der Community – ist mit Sicherheit das Entdecken von immer wieder aktuellen, relevanten und interessanten Inhalten, die auf den verschiedenen Kanälen gespielt werden können.

Zumindest ist das eine der Fragen, die mir so oft in Schulungen gestellt werden: „Und was sollen wir da die ganze Zeit posten?“

Dies hängt natürlich, wie immer, von der Zielsetzung ab. Möchte ich rekrutieren und mit meinem Instagram Kanal junge Leute auf mich aufmerksam machen? Oder möchte ich direkte Verkäufe erzielen? Der Content kann je nach Zielsetzung und Zielgruppe völlig unterschiedlich ausfallen. Aber es stimmt natürlich: Bei mehreren Netzwerken und jeweils mehreren Inhalten pro Woche (oder bei Stories sogar am Tag) können natürlich auch dem kreativsten Social Media Manager einmal die Ideen ausgehen. Aber was macht man dann?

Hier einige schier unendliche Quellen der Inspiration für die Maßnahmenplanung und Content-Erstellung.

1. Saisonalitäten und kuriose Feiertage nutzen

Die großen Feiertage hast du vermutlich im Kopf: Weihnachten, Ostern, Halloween und so weiter. Diese kann man natürlich nutzen. Allerdings wird es gerade zu Weihnachten auch oft eng im Feed, da alle großen und kleinen Marken dieser Welt dann große Aktionen machen. Noch viel mehr eignet es sich also, ein wenig tiefer zu blicken. Kennt ihr den Welttag des Kinnkraulens? Kannte ich vor meinem jetzigen Job auch nicht. Seitdem ich aber auf der Social Media Laufbahn meine Runden drehe, esse ich am 13. September ausschließlich Erdnüsse, spreche am 19. September wie ein Pirat und trage am 21. Januar eines jeden Jahres eine Jogginghose.

Ihr seht, es gibt für alles einen Feiertag – und je nachdem in welcher Branche ihr unterwegs seid, sind ein paar von ihnen auch für eure Zielgruppe relevant bzw. unterhaltsam. Und: Es kommt ja auch immer noch darauf an, was ihr draus macht. Der Weltkatzentag ist für uns Social Media Manager natürlich so oder so ein Feiertag, an dem wir unseren Schutzheiligen huldigen.

2. Schau dich um!

Contentcat mit großen Augen

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Setz einfach die Scheuklappen ab und schau mal, was die anderen so machen. Erst einmal sind natürlich Marken oder Unternehmen aus der Branche oder dem nähren Umfeld interessant. Hier sollte man natürlich nichts kopieren, aber ein wenig links und rechts schauen wird ja wohl erlaubt sein. Mindestens genauso interessant sind Unternehmen, die eine ähnliche Zielgruppe wie ihr bedient. Ihr wisst, dass eure Kunden besonders affin gegenüber umweltpolitischen Themen sind? Dann schaut doch mal, was z.B. Greenpeace oder Öko-Stromanbieter so machen.

Auch lohnt es sich, unterschiedliche News-Seiten zu abonnieren. So verpasst man weniger Aktuelles und findet auch evtl. interessante, für euch und euer Unternehmen relevante Artikel, die man einfach teilen kann. Denk dran, wir befinden uns in sozialen Netzwerken. Da ist Vernetzung eher Pflicht als Kür.

Außerdem gibt es immer wieder Hypes und Challenges, bei denen man mitmachen kann, wenn sie in der Zielgruppe gut angenommen werden. Hier heißt es aber: schnell sein, keiner will mehr die Ice Bucket Challenge sehen. Letzte Woche kam die #dollypartonchallenge auf, bei der Country-Sängerin Dolly Parton in einer Collage ihre Profilbilder für LinkedIn, Facebook, Instagram und Tinder postete  – mit dem Spruch „Get you a woman who can do it all“ – Such dir eine Frau, die alles kann. Natürlich haben wir auch direkt mitgemacht. Wer erst diese Woche ein Bild dazu postete, musste sich fast schon dafür entschuldigen, erst jetzt auf den Meme-Zug aufzuspringen. ; ) Mittlerweile hat der Post von Dolly über 1,1 Millionen Likes und es gibt über eine halbe Million Posts mit den Hashtags #dollypartonchallenge und #dollypartonmemechallenge. Zunächst machten Promis wie Miley Cyrus, Will Smith, Ellen de Generes, Arnold Schwarzenegger und Oprah Winfrey mit. Nun sind auch Unternehmen, Medien und Marken wie Sixt, Haribo, Aldi Süd, Porsche, Zalando, Instyle, Ströer und RTL dabei. Mehr dazu in diesem w&v Artikel.

3. Recyclen und Upcyclen

Recyclen und upcyclen pinker Blumentopf

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Man muss nicht das Rad jedes Jahr neu erfinden. Klar, die Zeiten ändern sich. Aber: Wenn du z.B. im Food Bereich unterwegs bist, spricht nichts dagegen mal ein Best of der beliebtesten Rezepte zu posten. Dies hat für deine Zielgruppe sogar großen Mehrwert, selbst wenn die Rezepte einzeln schon lange gepostet wurden. Und selbst wenn: Wer scrollt sich denn durch eine Facebook Timeline, um etwas noch einmal wieder rauszusuchen? Eben. Auch kann man Content, der ein oder gar fünf Jahre alt ist, nochmal herausholen und diesen Rückblick ganz bewusst à la „Wisst ihr noch…“ zelebrieren. Wenn man das Ganze gut macht, hat es sogar einen offiziellen Überbegriff: Content Curation. Klingt dann auch noch richtig gut, oder?

4. Binde die Community mit ein

Community Hunde

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Klingt simpel, aber es hat nun mal einen Grund, wie die sozialen Medien zu dem dazugehörigen Adjektiv kamen. Hier geht es um Menschen – und das meine ich nicht in einer ironischen Stromberg-Stimme, sondern ganz ernst. Lasst z.B. die Community abstimmen, worüber sie mehr erfahren möchte. Manchmal ist man wirklich erstaunt, was dabei so herauskommt. Facebook und auch die Instagram Stories geben super Möglichkeiten, innerhalb von Minuten (meine Generation Z-Kolleginnen würden sagen in weniger als einer Sekunde) Umfragen zu erstellen. Die Interaktion ist hier meist sehr hoch, also zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen.

Eine weitere Möglichkeit in diesem Bereich ist das Integrieren von Kundenbewertungen. Bevor jetzt der Datenschutzbeauftrage ruft: Lasst den Nachnamen weg. 😉 Auch kann man die Community gut in die Content-Produktion einbeziehen. Je nach Thema ist User-generated Content eine super Quelle für authentisches Material. Wer zeigt z.B. nicht gerne sein süßes Haustier in verschiedensten Situationen? Dieses kann man dann teilen oder in künftige Serien aufnehmen. Frauke Ludowig hätte nicht besser überleiten können, denn der nächste Punkt ist:

5. Serien entwickeln!

Snackable Content

Snackable Content darf gern in Serie kommen. Bildnachweis: damedeeso/istockphoto.com

Nicht nur auf Netflix beliebt, auch in der Social Media Planung ein absoluter Klassiker: Post-Serien. Wenn man einmal ein Thema gefunden hat, was die Community begeistert, warum nicht eine ganze Serie draus machen?

Der Content in den sozialen Plattformen sollte immer snackable sein, also schnell zu konsumieren. Daher gilt: Aus jedem sehr langen Content oder großem Thema kann man auch gleich eine Serie machen. Niemand liest viel auf Facebook oder gar in den Bildernetzwerken. Dieses gibt oft Planungssicherheit – wir selbst haben z.B. auf unserem Instagram-Account @webnetz unsere Mitarbeiter mit dem Hashtag #webnetzerwednesday vorgestellt. Wie der Hashtag verrät, lief diese Serie immer mittwochs und zeigte unsere vielen Gesichter aus den verschiedenen Abbteilungen. Dies ist ein schönes Beispiel, wie viel Planungssicherheit so eine Serie geben kann.

Instagram Serien web-netz

Instagram-Serie: Unser #webnetzerwednesday, bei dem wir jeden Mittwoch unsere Mitarbeiter von web-netz inkl. Antworten auf drei Fragen gepostet haben. Bildnachweis: instagram/webnetz

web-netz Instagram Feed

Bildnachweis: instagram/web-netz

6. Über den Online-Marketing Tellerrand schauen

Katze schaut über den Tellerrand

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Wenn man auf der Suche nach neuen Inhalten ist, empfiehlt sich auch immer ein Blick über den sprichwörtlichen Tellerrand hin in andere Online- und Offlinekanäle. Vor allem online gibt es hier viele Ideen: Schaut doch mal in die Suchanfragenberichte bei den Google Ads oder im Analytics.

  • Wonach suchen die User, bevor sie auf eure Seite kommen?
  • Welche Fragestellungen und Themen leiten sich hieraus ab?

Zack, hier bekommt ihr sicherlich Material für einige Post-Serien! Damit man keine Trends verpasst, kann man sich bei Google noch Alerts einrichten, wenn zu bestimmten Themen Neuigkeiten erscheinen. Solltet ihr das Tool Fanpage Karma im Einsatz haben, kann man auch hier die „Trending Topics“ erfahren. Gratis gibt es dies bei Google Trends – hier müsste man allerdings schon rudimentär wissen, nach was man sucht.

Bei allen diesen Tipps solltet ihr natürlich niemals eure Zielgruppe aus den Augen verlieren. Der Content, den ihr postet, sollte immer zuerst zielgruppenrelevant und authentisch sein. Ansonsten sind wir nicht im Social Media, sondern in der der klassischen Pressearbeit.

Hast du noch mehr Ideen oder Quellen der Inspiration? Dann lass uns gern ein Kommentar da, wir freuen uns. 😉

In diesem Sinne, möge euch die Muse küssen!

Adrienne

Unterstützung im Content-Marketing

Bildnachweis Titelbild: domesq/istockphoto.com