Bei den meisten Websites und Online-Shops handelt es sich um Langzeitprojekte. Zum erfolgreichen Onlineauftritt gehört conversionstarker Content, der den Nutzern Mehrwert bietet einfach dazu. Doch wie gut ist dein Website-Content eigentlich? Welche Inhalte performen am besten, wo besteht noch Potenzial? Weißt du nicht? Dann wird es höchste Zeit für eine Inventur! Dieser Artikel zeigt dir gute Gründe für eine Bestandsaufnahme, mögliche Zielsetzungen und welche drei Schritte zum erfolgreichen Content-Audit führen.

Was ist ein Content-Audit?

Ein Content-Audit ist die Bestandsaufnahme aller Inhalte deiner Website. Der bestehende Content wird hinsichtlich der Relevanz für die Zielgruppe und mit Blick auf Performance und die gesetzten Marketing-Ziele analysiert und bewertet. Basierend auf diesen Erkenntnissen lassen sich idealerweise versteckte Potenziale erkennen und fundierte Entscheidungen zur weiteren Content-Strategie treffen.

Gute Gründe für ein Content-Audit

#1 Der Content-Audit als regelmäßige Inventur

Das Content-Audit solltet ihr generell als regelmäßige Maßnahme zur Qualitätssicherung in eure Planung einbeziehen. Die meisten Websites werden schließlich regelmäßig mit neuen Inhalten befüllt und wachsen so kontinuierlich weiter. Je nach Umfang der Website ist es daher sinnvoll, in regelmäßigen Abständen ein Content-Audit durchzuführen, um den Überblick zu behalten. Sind alle Inhalte zeitgemäß? Zahlen sie noch auf die eigene Content-Strategie ein? Gibt es Inhalte die besonders gut oder schlecht performen? Mit einem regelmäßigen Content-Audit bleibt ihr hier immer im Bilde. Wie oft du einen Content-Audit durchführen solltest, hängt immer stark von der Größe der Website ab. Ein Update deiner Bestandsanalyse aller ein bis zwei Jahre ist ein guter Richtwert.

#2 Strategieänderungen

Ein Content-Audit ist außerdem situativ einsetzbar. Wird die SEO- oder Content-Strategie geändert, wirkt sich das oft auch unmittelbar auf bereits bestehende Inhalte aus. Eine Bestandsaufnahme in Form eines Content-Audits hilft Inhalte zu identifizieren, die im Rahmen der strategischen Neuausrichtung geändert werden müssen. Weiterhin lohnt sich eine Analyse der bestehenden Website-Inhalte auch bei gängigen SEO-Problemen wie beispielsweise Ranking-Verlusten.

#3 Relaunch der Website

Ein Relaunch ist der optimale Zeitpunkt für ein Content-Audit. Welche Inhalte können bestehen bleiben? Welche müssen zusammengelegt, neu strukturiert oder generell überarbeitet werden? Diese Fragen und mehr beantwortet das Content-Audit. Anschließend kann mit gut strukturierten Inhalten und einer top Content-Planung auf der neuen Website gerelauncht werden.

Was will ich erreichen? Zielsetzungen für einen Content-Audit

Aus den individuellen Gründen für ein Content-Audit ergeben sich meist schon die ersten Ziele. Generell verfolgt ein Content-Audit folgende Ziele:

  • vorhandene Inhalte unter SEO-Gesichtspunkten beurteilen
  • „Keyword-Kannibalismus“ identifizieren und beheben
  • Handlungsempfehlungen erarbeiten, um die SEO-Performance langfristig zu steigern

Trotzdem lohnt es sich, Ziele konkret zu formulieren und festzuhalten. Was willst du mit deinem Content erreichen, was mit der Content-Analyse? Eine konkrete Zielformulierung könnte lauten: „Ich will mit meinem Content mehr Leads generieren“. Deine Zielsetzung muss jedoch nicht in jedem Fall so allgemein formuliert sein, sondern kann sich auch nur auf einzelne Aspekte beziehen, zum Beispiel: „Ich will meine Rankings und Sitzungen im Themenbereich XY steigern“.

Die Zielstellung steht? Sehr gut, dann kann die Inhaltsanalyse starten.

In 3 Schritten zum erfolgreichen Content-Audit

Eine künstlerische Darstellung von drei Personen, die zusammen an den Inhalten einer Website arbeiten.
Bildnachweis: Chinga_11/istockphoto

Schritt 1: Die quantitative Analyse

Im ersten Schritt geht es darum, die Datengrundlage für das Content-Audit zu schaffen. Dafür sollte eine Liste aller relevanten URLs mit Kennwerten wie zum Beispiel der Anzahl der Klicks, der CTR, der Position, der Anzahl der rankenden Keywords oder der Absprungrate angereichert werden. Dieses sogenannte Content Inventory wird am besten in Form einer Excel- oder Google Sheet Datei angelegt. Versuche hierbei möglichst automatisiert vorzugehen, um ressourcenschonend eine korrekte Datenbasis zu erhalten.

Hilfreiche Tools, aus denen Daten genutzt werden können, sind zum Beispiel Screaming Frog, die Google Search Console, Google Analytics (oder andere Tracking-Tools wie eTracker oder Matomo), Sistrix und Ahrefs.

Schritt 2: Die qualitative Content-Analyse

Im zweiten Schritt geht es an die inhaltliche Bewertung des Contents. Bei einigen Inhalten wird die Entscheidung zwischen „alles bestehen lassen, wie es ist“, „Seiten zusammenführen oder weiterleiten“, „löschen“ oder „optimieren“ schnell getroffen sein. Oft ist es jedoch gar nicht so leicht, eine Entscheidung zu treffen. Folgende Fragen können dir bei der Entscheidungsfindung helfen:

  • Auf welcher Position rankt die Seite aktuell zum Fokus-Keyword?
  • Wie alt ist die Seite? Junge Seiten müssen grundsätzlich erst einmal Rankings aufbauen. Das kann im Einzelfall auch mal sechs bis zwöf Monate dauern.
  • Muss die Seite aktualisiert, überarbeitet oder komplett neu geschrieben werden?
  • Haben zwei (oder mehr) Beiträge ähnlichen Inhalt, sodass es sinnvoll wäre, sie zu einem Beitrag zusammenzulegen?
  • Passt der Beitrag in einen Themenbereich der Website oder gibt es wirklich gar keinen passenden Kontext?
  • Ist die Seite ein wichtiges Linkziel, beispielsweise für Paid-Kampagnen? Vielleicht ist die Seite aus SEO-Sicht nicht relevant, aber eine wichtige Landingpage für andere Kanäle.
  • Bietet die Seite irgendeinen Mehrwert oder kann sie gelöscht werden?

Schritt 3: Handlungsempfehlungen formulieren

Aus den in Schritt 2 gewonnenen Erkenntnissen lassen sich SEO-Potenziale und dementsprechend erforderliche Maßnahmen je URL ableiten. Diese erforderlichen Maßnahmen solltest du ebenfalls in deinem Dokument festhalten und priorisieren, denn daraus ergeben sich dann konkrete To-Dos für die Content-Optimierung.

Fazit

Ein Content-Audit ist ohne Zweifel ein aufwändiger Prozess. Doch: Es lohnt sich!

Ein gutes Content-Audit ist die Basis für deine SEO-Content-Strategie. Darauf aufbauend kann ein priorisierter Redaktionsplan erstellt werden. Außerdem gewährleistet eine regelmäßige Bestandsaufnahme, dass du ausschließlich hochwertigen und hilfreichen Content auf deiner Seite hast. Viel Erfolg!

Jacqueline

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