Vor dem April 2012 war Linkaufbau ein wildes und wahlloses Getausche und Gekaufe von Verweisen auf die eigene Webseite. Indem Google in besagtem Jahr das erste Pinguin-Update einführte, änderten sich die Spielregeln radikal. Bis dahin angehäufte Backlinks von zwielichtigen und thematisch wie auch optisch unbedeutenden Seiten drehten ihre Wirkung um und waren auf einmal schädlich für die eigene Domain. Damit begann das Zeitalter des qualitativen Linkbuildings – nutzbringende Backlinks zu bekommen ist seither aufwändiger. Ich stelle dir hier fünf Tipps vor, wie du kostenlose Backlinks setzen lassen kannst, um deiner Website einen Schub zu geben. Viel Erfolg dabei!
Heute dominiert Klasse über Masse und die Wirkung eines Backlinks auf das Ranking kann sowohl positiv wie negativ sein. Das Beschaffen nützlicher Verweise ist dadurch ungleich schwerer geworden. Qualitativ hochwertige und für das eigene SEO nützliche Backlinks aufzubauen, ist zeitraubend und mitunter kostenintensiv. Doch es gibt Alternativen, die schnell und einfach Erfolg versprechen – manche kommen sogar ohne „High-Class-Content-Kreation“ à la Infografik aus. Und ich rede hier nicht vom bloßen anlegen von Profilen in Branchenverzeichnissen oder Webkatalogen oder der Egobait-Taktik, um Blogger-Backlinks abzugreifen.
Inhalt
- Broken Links #1: kaputte Konkurrenz-Backlinks ersetzen
- Broken Links #2: Eigene Webseite auf korrekte Weiterleitungen prüfen
- Ein Blick über den Tellerrand – in das Backlinkprofil der Konkurrenz
- Auf das richtige Pferd setzen: Advertising statt Linkkauf
- Mit Medienbeobachtung Erwähnungen in kostenlose Backlinks verwandeln
- Häufig gestellte Fragen
Broken Links #1: kaputte Konkurrenz-Backlinks ersetzen
Sogenannte „Broken Links“ sind Verlinkungen, die auf eine URL zeigen, die nicht mehr existiert. Man erkennt sie an ihrem 404- bzw. 410-Status-Code oder an einer anderen Fehlernachricht, wie „Objekt nicht gefunden“. Indem du solche Links auf fremden – für dein eigenes Projekt themenrelevanten – Webseiten identifizierst, kannst du für deine eigene Domain einen neuen nützlichen Backlink bekommen. Kennst du eine gute Webseite, von der du gerne einen Backlink hättest, kannst du dir mit wenigen Klicks über die Tools ahrefs.com oder das XOVI Link-Tool deren „Broken Links“ anzeigen lassen.
Nun musst du nur den Betreiber der Webseite mit dem kaputten Link anschreiben, ihn auf das fehlende Linkziel hinweisen und deine eigene Domain als Ersatz anbieten. Voraussetzung ist natürlich, dass der Inhalt, der sich einmal hinter dem „Broken Link“ verbarg, dem deiner Webseite ähnelt oder sogar nahezu identisch ist. Das Internet-Archiv https://archive.org/ kann dir dabei helfen, auch nachdem die Zielseite entfernt wurde, ehemalige Verlinkungen nachzuvollziehen.
Hinweis: Selbstverständlich gibt es auch kaputte Backlinks, deren Ersetzen nicht empfehlenswert ist. Auch bei „Broken Links“ solltest du immer darauf achten, dass die ausgehende Webseite die Kriterien für einen guten Backlink erfüllt. Des Weiteren ist nicht selbstverständlich, dass jeder Webmaster deiner Bitte um Austausch entspricht. Eine geschickte und höfliche Ansprache ist hier wichtig.

Screenshot aus ahrefs. Die angezeigten Broken Links verweisen von otto.de auf nicht mehr erreichbare URLs. Hier wäre z.B. für andere Blogger die Chance, otto.de eine Verlinkungsalternative vorzuschlagen.
Broken Links #2: Eigene Webseite auf korrekte Weiterleitungen prüfen
In unserer Arbeit als Backlink- & Linkbuilding-Agentur für verschiedene Unternehmen bemerken wir häufig, dass die Webseiten neuer Kunden eine fehlerhafte Linkstruktur aufweisen. Zahlreiche Relaunches, Server-Umzüge und Domainwechsel haben ihre Spuren hinterlassen: fehlende oder falsch eingerichtete Weiterleitungen. Es gibt natürlich viele Gründe, warum man bei Änderung der URL eine korrekte Weiterleitung einrichten sollte. Worauf ich an dieser Stelle aber hinaus möchte ist, dass damit auch die Backlinks der alten URL verloren gehen – und damit auch deren Linkpower und SEO-Effekt.
Das ist besonders ärgerlich, erwähnte ich doch eingangs, wie schwierig es heute ist, neue Backlinks zu bekommen. Daher ist mein zweiter Backlink-Tipp, deine Seite auf fehlende oder falsch eingerichteter Weiterleitungen zu prüfen. Diese Variante ist zwar eine kostenlose „Backlinkrettung“, jedoch auch zeitkritisch. Entdeckt der Linkgeber vor dir, dass ein Verweis ins Leere läuft, löscht er ihn womöglich und ersetzt ihn im schlimmsten Fall durch einen Link zur Konkurrenz.
Ein Blick über den Tellerrand – in das Backlinkprofil der Konkurrenz
Mit den SERPs von Google und anderen Suchmaschinen ist es wie mit dem Sport – es kann nur einer den ersten Platz einnehmen. Ein großer Vorteil des Rankings ist, dass man sich eindeutig mit der Konkurrenz vergleichen kann. Stehst du hier nicht oben, heißt das für dich, dass die Konkurrenz in den Augen von Google die ranking-relevanten Faktoren besser erfüllt.
Mit Bezug auf das Backlinkprofil bedeutet das aber auch, dass du die Linkprofile der Konkurrenz mit deinem eigenen vergleichen kannst. So erfährst du ziemlich schnell, welche einzigartigen und erstrebenswerten Links deine Wettbewerber dir voraushaben. Setzt der Wettbewerb auf hochwertige Backlinks von Bloggern, indem er diese Gastartikel auf seiner Domain erstellen und darauf verlinken lässt? Oder fährt er eine Egobait-Strategie?
Es ist sicherlich nicht die kreativste Strategie, diese Links nun für deine Seite nachzubauen, aber sie ist logisch und erfolgversprechend. Um die Backlinks einer Webseite – sowohl der eigenen, als auch fremder – zu recherchieren, nutzen wir das bezahlpflichtige Tool ahrefs.com. Kostenlose Alternativen gibt es hier:

Mit den SERPs von Google und anderen Suchmaschinen ist es wie mit dem Sport – es kann nur einer den ersten Platz einnehmen.
Auf das richtige Pferd setzen: Advertising statt Linkkauf
Es ist bekannt, dass Suchmaschinen wie Google auf den offensichtlichen Kauf von Links sowie teilweise auf deren Tausch mit Abstrafungen reagieren. Sind die verlinkenden Webseiten dann auch noch thematisch nicht relevant oder werden Money-Keywords als Ankertexte genutzt, erhöht sich das Risiko einer Penalty zusätzlich.
Warum also unnötig Geld für Linkkauf an eine Backlink-Agentur überweisen, damit die Maßnahme am Ende nach hinten losgeht? Willst du langfristig Erfolg haben, ist dein Geld in die Erstellung von guten Inhalten besser investiert. Doch gute Inhalte alleine bringen noch keine Backlinks. Bietest du auf deiner Webseite tolle Texte, Videos, Downloads oder gar ein kostenfreies Tool an, das den Nutzern Infos bietet und Ihnen das Leben erleichtert?
Dann ist es für den Anfang ratsam, diese Inhalte mit ein wenig Anzeigenbudget bei deiner Zielgruppe bekannt zu machen. Wie du die Kosten dabei in Grenzen hältst, erklärt dir Christoph im seinem Artikel mit Google Ads-Tipps. Überzeugen deine Inhalte die Nutzer, die über Werbung auf deine Webseite kommen, folgen die Backlinks wie nach dem Schneeballprinzip – auf die ersten Empfehlungen (Links) folgen weitere.
Mit Medienbeobachtung Erwähnungen in kostenlose Backlinks verwandeln
Große Unternehmen, die neben SEO auch in der PR aktiv sind, haben oft einen ungenutzten Vorteil im Backlinkaufbau. Pressestellen und PR-Agenturen sammeln im Normalfall alle Veröffentlichungen und Erwähnungen, die zum Unternehmen, dessen Marken und Produkten erscheinen. Dafür beauftragen sie einen sogenannten Mediendienstleister, der täglich die Medien nach Erwähnungen durchsucht. Darunter fallen neben Zeitungs- und Magazinartikel auch digitale Medien. Ein Großteil der Online-Erwähnungen ist jedoch nicht verlinkt, dabei wäre es gleichfalls logisch, wie auch ein geringer Aufwand, die Verlinkung anzulegen – Ankertexte, nämlich die ausgeschriebene Domain, gibt es ja schon.
Dieses ungenutzte Potenzial kannst du dir zum Vorteil machen, indem du die Journalisten aktiv ansprichst und um eine Verlinkung bittest. In manchen Fällen funktioniert es auch, wenn nicht dein Unternehmen, sondern einer der großen Wettbewerber genannt wird. In diesem Fall kannst du darauf hinweisen, dass die Aufzählung nicht vollständig ist – zum Beispiel, wenn es sich bei der Erwähnung um die Nennung von Herstellern zu einem bestimmten Produkttyp handelt.
Hinweis: Um immer auf dem Laufenden zu sein, was die Erwähnung deines Unternehmens angeht, solltest du dir einen Google-Alert unter google.com/alerts anlegen. Noch besser ist es, wenn du zusätzlich die PR-Abteilung darum bittest, dir immer eine Kopie der Online-Medienbeobachtung zuzuschicken.
Das Thema OffPage-Optimierung ist spannend für Dein Unternehmen und du suchst eine erfahrene SEO-Agentur? Dann nimm gern direkt Kontakt mit uns auf.
Viele Grüße
Häufig gestellte Fragen
Wie kann ich Backlinks setzen?
Da Backlinks Verweise von einer externen Domain auf die eigene Website sind, kann diese nur der Inhaber der ausgehenden Domain setzen. Im Rahmen von Kooperationen – dem aktiven Linkaufbau – können externe Domainbetreiber zum Setzen von Backlinks animiert werden.
Was bringen Backlinks?
Backlinks sind ein bedeutender Rankingfaktor, um in den Suchergebnissen von Google und anderen Suchmaschinen weit vorne gelistet zu werden. Außerdem sorgen Backlinks im Optimalfall für einen Zuwachs von Website-Traffic – bringen also Besucher auf deine Seite.
Warum sollte ich Backlinks nicht einfach kaufen?
Seit dem Google Penguin Update 2012 straft die Suchmaschine den Aufbau unnatürlicher und offensichtlich gekaufter oder getauschter Backlinks mit einer Penalty ab. Websites für die eine Penalty verhängt wurde, werden nicht mehr in den Suchergebnissen gelistet.
Bildquellen: © by PPrat / iStockphoto.com; © by ahrefs.com; © by siraanamwong / iStockphoto.com
Es kann nur einen geben…
Hey… danke für deine Arbeit und die Hilfe. Jeder, der hier über deinen Artikel stolpert, geht es wohl wie mir. Wir sind sind so gar nicht bis halb gut in unserer Website-Optimierung. Und ich glaube, dass Artikel, wie deine uns allen helfen besser zu werden. Und am Ende, so sehen es ja auch die Algorithmen von Google, gibt es nur eine Gewinner, den User, der Informationen im Netz sucht 🙂
Moin Sahm, vielen Dank. Ich freue mich, dass dir der Artikel gefallen hat und er dir nützlich war. Klar, wer für den User optimiert, optimiert auch für Google 😉
sehr gut geschriebener und interessanter Artikel. Eine sehr gute Aufstellung. Da kann sicherlich der ein oder andere was mit anfangen. Ich finde es wichtig, sich immer mit den unterschiedlichsten Möglichkeiten auseinander zu setzen. So findet jeder etwas passendes. 🙂
Ich habe schon viele gute wie schlechte Beiträge zum Thema Backlinks gelesen.
Und in aller Regel ist man entweder ernüchtert über die lieblose Zusammenschusterung von Dingen auf die man selber kommt, oder es ist einfach nur Mist.
Die Xovi Checker Idee finde ich extrem gut! Ist eigentlich recht naheliegend und man hätte selber darauf kommen können – aber wie das eben so ist mit guten Ideen – sie sind eben meist einfach und doch kommt kaum jemand drauf.
Werde mich morgen direkt daran machen das auszuprobieren.
Mir stellt sich nur die Frage ob das evtl. als Werbung gilt, und es deshalb nicht gestattet ist, da ja Werbung via Mail nur dann stattfinden darf, wenn der Adressat dem ausdrücklich zustimmt.
Und ohne vorher bereits Kontakt zum Adressaten gehabt zu haben wäre es demnach nicht legal (in DE) eine Werbemail zu versenden. Vllt hat dazu ja jemand ne clevere Antwort?
Vielen Dank!
Ich hatte mal folgendes gelesen: „Backlinks aus Linkseiten oder aus dem Footer Bereich werden als Partnerlinks gesehen und nicht abgestraft aber ignoriert.“ -stimmt das?
Hi Xaver, davon habe ich noch nichts gehört. Ich würde Footer-Links und Linklisten immer als Spam und damit potenziell riskant für ein Backlinkprofil bewerten. Wenn ich derartiges bei Kunden finde, versuche ich diese Backlinks entfernen zu lassen oder via Disavow bei Google zu entwerten. Footer-Links reproduzieren sich dann ja oft, weil sie auf jeder URL der ausgehenden Domain vorkommen. VG, Ole