Das Thema Produktdatenfeed spielt auch im Affiliate-Marketing eine wichtige Rolle. Zu jedem guten Setup eines Partnerprogrammes gehört, wenn irgendwie möglich, ein umfangreicher und vollständiger Produktdatenfeed. Was einen guten Affiliate-Feed genau ausmacht, möchte ich Dir heute erläutern.

Was ist ein Produktdatenfeed?

Ein Produktdatenfeed (auch gerne „Produktfeed“ oder einfach nur „Feed“ genannt) ist nichts anderes als eine Tabelle, die eine zeilenweise (pro Produkt eine Zeile) Darstellung aller Produkte im Shop samt ihrer verschiedensten Attribute beinhaltet. Es handelt sich um konkrete Produktmerkmale wie Preis, Größe, Lieferzeit und vieles mehr. Der Inhalt des Feeds wird dabei typischerweise oft als csv-Datei, txt-Datei oder auch als xml-Datei zur Verfügung gestellt. Über eine spezielle Export-URL kann der Inhalt des Feeds dann runtergeladen und weiterverarbeitet werden.

Wer nutzt eigentlich im Affiliate-Marketing Feeds?

Um es kurz zu sagen: Ziemlich viele. Ganz konkret natürlich die Retargeting-Publisher, um in ihren dynamischen Bannern passende Produktbilder ausspielen zu können. Auch die Preisvergleicher benötigen einen Feed, um die Produkte überhaupt erst bei sich in die Listung aufnehmen zu können.

Neben diesen Publisher-Arten gibt es darüber hinaus eine Vielzahl an Publishern, die auf ihren Websites ganz konkrete Produktempfehlungen einbinden. Dies geschieht oft automatisiert und ebenfalls basierend auf einem Produktfeed.

Ein aktueller Feed ist essentiell

Ich rate Dir, den Affiliate-Feed immer aktuell zu halten. Für gewöhnlich bedeutet aktuell, dass der Feed mindestens einmal täglich aktualisiert wird. Ändern sich allerdings mehrfach am Tag beispielsweise die Produktpreise, sollte auch der Feed öfter als einmal ein Update erhalten.

Dringend vermeiden solltest Du dagegen, den Feed nur alle paar Tage oder noch schlimmer, nur einmal im Monat zu aktualisieren. Ansonsten kannst Du Dir sicherlich vorstellen, dass sich dies auch auf die Publisher auswirkt: Preisvergleicher listen nicht mehr lieferbare Produkte und Retargeter spielen Banner mit veralteten Preisen aus. Sind diese Preise dann zum Beispiel in der Werbung niedriger als im Shop, kann sich ein User schnell getäuscht fühlen.

Übrigens ist es wiederum normal, dass sich eine Feed-Aktualisierung nicht zeitgleich auf die Systeme auswirkt, die den Feed weiterverarbeiten. Das liegt daran, dass den Publishern nicht die Originalfeed-Quelle zur Verfügung steht, sondern der Originalfeed erst vom Affiliate-Netzwerk aufbereitet wird. Diese Aufbereitung können sich die Publisher dann herunterladen.
Eine Aktualisierung dieser Aufbereitung erfolgt jedoch für gewöhnlich nicht in Echtzeit, sondern meist nur einige Male am Tag. Ein Preisvergleicher wiederum, der diese Aufbereitung anschließend nutzt, holt sich diese ebenfalls nicht in Echtzeit, sondern auch nur in Intervallen. Du siehst, ein gewisser zeitlicher Versatz ist somit nicht ungewöhnlich – und auch nicht zu verhindern.

Datenfeed

Welche Daten gehören in einen Affiliate-Feed?

Im Zweifel alle! So extrem es klingt, wird Dir die Relevanz schnell klar, wenn Du Dir vor Augen führst, was die Publisher letztlich machen wollen: Produkte verkaufen. Und ein Produkt, das möglichst umfassend, also mit vielen Attributen beschrieben wird, lässt sich einfach leichter bewerben.

Deshalb empfehle ich Dir, dich zum einen an den Handbüchern des jeweiligen Netzwerkes beziehungsweise der Preisvergleicher zu orientieren, zum anderen aber zu überlegen, ob es nicht sowieso noch weitere Daten gibt, die Du mit zur Verfügung stellen könntest. Die Handbücher listen oft auch Pflicht- und optionale Angaben auf. Hiervon aber bitte nicht verleiten lassen, auf die optionalen Daten zu verzichten – weniger ist mehr passt in diesem Falle einfach überhaupt nicht! 🙂

Die Pflichtangaben solltest Du dennoch insbesondere auch bei der Produktpflege im Auge behalten, denn z. B. ein leeres Preisfeld führt meist dazu, dass das Netzwerk die entsprechende Produktzeile gar nicht importiert, den Publishern also auch nicht zur Verfügung stellt.

Ein Auszug hilfreicher Attribute:

(die natürlich abhängig vom Produkt variieren können)

  • Artikelnummer
  • EAN-Code (insbesondere von Preisvergleichern sehr geschätzt, um die Produkte verschiedenster Anbieter bestmöglich vergleichen zu können)
  • Produkt-Titel
  • Hersteller
  • Marke
  • Preis
  • Alter Preis (u. a. für zusätzliche Streichpreise in Bannern sehr hilfreich)
  • Währung
  • Deeplink (um direkt auf die Produktdetailseite zu verlinken)
  • Bild-URLs (möglichst sowohl ein kleines als auch ein großes Format, denn gibt es nur ein kleines, darfst Du Dich nicht wundern, wenn beispielsweise beim Retargeting die Produktbilder bei größeren Formaten entweder nur klein angezeigt oder vergrößert, aber dafür unscharf dargestellt werden)
  • Produktkategorie (hier liste nicht nur die Unterkategorie auf, sondern den gesamten Pfad – Beispiel: Sommer >> Herren >> Jeansstoffe >> Shorts (das macht es insbesondere den Preisvergleichern leichter, die Produkte in die verschiedensten Suchkategorien einzuordnen)
  • Produktbeschreibungen
  • Versandkosten (da die Kosten meist nicht auf einen einzigen Wert für alle Varianten reduziert werden können, empfehle ich, eine zusätzliche Hinweisspalte mit einer Verlinkung auf weitere Versandinfos aufzunehmen, sodass die Preisvergleicher diesen Hinweistext 1:1 mit ausspielen können – das erspart ansonsten Irritationen und Rückfragen durch die User)
  • Verfügbarkeit
  • Lieferzeit
  • Material
  • Farbe
  • Größe

Oberstes Gebot: Datenspalten sauber trennen!

Damit die einzelnen Datenspalten auch korrekt vom Affiliate-Netzwerk aufbereitet werden können, ist es wichtig, dass die einzelnen Spalten klar voneinander mit Hilfe eines Spaltentrenners separiert werden. Typische Spaltentrenner sind Tabulatoren, Semikola, Kommata oder Betragsstriche.
Allerdings sollte ein Spaltentrenner nicht bereits im Inhalt der Spalten vorkommen. Gerade ein Komma oder Semikolon taucht oft auch noch in der Produktbeschreibung auf, sodass dadurch die Tabelle“zerschossen“ werden kann und somit nicht mehr verwertbar ist.
Auch Zeilenumbrüche in den Datensätzen sind zu vermeiden, genauso wie sämtliche HTML-Tags. Deine Technik kann diese Punkte bei der Feed-Erstellung entfernen.

Keine Anpassungen am Live-Feed!

Planst Du Anpassungen am Feed, arbeite im Zweifel immer an einer Kopie und lasse bis zum Abschluss der Optimierung den alten Feed unverändert. Die Erfahrung zeigt, dass bei der technischen Umsetzung immer etwas schief läuft und dadurch der Live-Feed so sehr in Mitleidenschaft gezogen wird, dass er vom Publisher nicht mehr genutzt werden kann. Diesen Stress kannst Du Dir ersparen!
Geht es dagegen nur darum, weitere Spalten mit aufzunehmen, ist dies meist auch am Live-Feed möglich. Dann aber die neuen Spalten unbedingt ganz am Ende einfügen, damit der aktuelle Feed-Aufbau nicht zerstört wird. Ansonsten funktioniert die Weiterverarbeitung durch die Netzwerke nicht mehr und muss erst einmal angepasst werden.

Fazit:

Ein vollständiger und sauberer Feed ist unverzichtbar für ein Affiliate-Programm. Daher solltest du bei der Erstellung sorgfältig vorgehen und auch notwendige Optimierungen zeitnah durchführen – nur so können die Publisher deine Produkte optimal vermarkten!

Ich wünsche Dir viel Erfolg dabei – und, wenn Du Fragen oder Anmerkungen hast, nur zu!

Beste Grüße,

Daniel


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